Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire
Worte aber so lächerlich normal und entsprachen nicht meinen aufgewühlten Empfindungen. Aber ich wusste nicht, was man sonst erwidern sollte.
Jetzt bewegte sich sogar ihre wunderschöne Hand in Richtung meines nackten Armes. Ich hatte nur ein kurzes Sporthemd an. Ihre weichen Finger legten sich sinnlich zart auf meine Haut. Alle meine Sinne und Gefühle wurden auf volle Wahrnehmung gestellt.
Was für ein unbeschreiblicher Augenblick war das. Meine Augen genossen diesen Anblick, meine Haut saugte das Wohlgefühl der Berührung auf und meine Nase roch die Ambra ihres Atems. Mir schwindelte ein wenig von dieser Fülle der Genüsse.
„Du musst aufpassen. Wlad ist stark wie ein Bär und hinterhältig wie ein Wolf. Versuch einfach durchzukommen und wehre dich. Wirst du das?“
Wie wunderbar, sie ließ ihre Hand noch immer auf meinem Arm. Ich rührte mich keinen Millimeter, um diesen Augenblick der Wonne zu verlängern.
Ganz langsam und zögerlich, um weitere genussvolle Zeit zu gewinnen, erwiderte ich: „Soll ich das wirklich?“
Bella schaute mir nun ganz tief in die Augen.
„Nur wenn du ihn besiegst, kann er dir nicht wehtun. Egal was passiert, ich werde auf jeden Fall für dich da sein!“
Was bedeutete das? Was wollte sie mir damit sagen?
Einen kurzen Moment war sie still und überlegte, ob sie mir noch etwas mitteilen sollte. Schließlich tat sie es. Dabei erhitzte sich ihr Gesicht, es schien ihr peinlich zu sein.
„ Ich erzähl dir jetzt etwas ziemlich Verrücktes. Dich beschützt ein Kraftzauber. Ich habe ihn gestern extra für dich gemacht. Die Idee kam von Cassy, du weißt, sie glaubt an so was.“
Das war doch der Beweis! Sie empfand etwas für mich! Warum sonst hätte sie das getan? Zaubern war etwas, was die Menschen gerne wollten, aber nicht wirklich konnten. Ich wusste inzwischen, dass auch Bella solche Versuche unternahm. Ihre Freundin wollte durch Bellas Hilfe die Kräfte von Vampiren und ein ewiges Leben erhalten.
Dieser Wunsch löste in mir einen Schauer des Entsetzens aus. Als ich das erst Mal davon gehört hatte, standen mir die Haare auf dem Arm zu Berge. Tief im untersten Bewusstsein wusste ich, dass dies nicht mein erstes Leben war – dass es zuvor ein anderes gegeben hatte. Leider fand ich noch immer nicht genügend Erinnerungen meines Originalwesens. Meine vergangene Existenz blieb im Dunkeln.
Doch darüber wollte ich im Moment nicht nachdenken. Da Bella das Zaubern recht ernst nahm, beschloss ich, mich mehr damit zu beschäftigen. Vielleicht war das ein guter Weg, ihr noch näherzukommen.
Warum sollte Bella nicht zaubern? Zudem konnte ich auch Cassy bei ihrem erträumten Ziel ein wenig helfen. Ich wollte den Freundinnen zur Seite stehen. Bücher über Hypnose hatten mir gezeigt, dass der Geist der Menschen sich recht gut beeinflussen ließ. Vielleicht half ich auf diese Weise ein wenig nach und schenkte ihnen einfach die Illusion? Eine Ahnung verriet mir, dass ich das konnte.
„Sicher wird mir dein Zauber helfen“, sagte ich, um ihr ein wenig Hoffnung zu machen.
Waren das Tränen in Bellas Augen? Sogar diese veredelten ihr Antlitz. Konnten Menschenwesen so schön sein?
Liebe Bella, lass nur nicht meinen Arm los! Das ist so ein wundervolles Gefühl. Lass uns diesen Moment bis in alle Ewigkeit verlängern!
Aber ich sagte nichts. Weitere Worte konnten nur diese Harmonie zerstören. Ich sah sie liebevoll an.
Bella jedoch wich meinem Blick aus. Irgendetwas bewegte sie. Ihre Augen verdeutlichten, dass sie etwas sagen wollte, aber ihr Mund blieb verschlossen.
„ Weißt du noch, was ich dir erzählt habe, bevor du das Ding angefasst hast?“
Sie war wohl immer noch misstrauisch. Ich ging noch einmal das alte Gedächtnis durch.
„Du erzähltest mir, dass Wladimir einen Werwolf in der Familie hat und du ihn küssen sollst.“
Das Gefundene versetzte mir einen sehr schmerzhaften Stich, es war an starke Gefühle gekoppelt:
„Cassy hatte dir das eingeredet, weil ein Hexenkuss die Wahrheit über den anderen verraten soll.“
Ich dachte darüber nach. Konnte das stimmen? Würde sie durch einen Kuss auch über mich alles erfahren? Das war reizvoll, aber auch gefährlich, solange ich nicht wusste, wer ich wirklich war. Vielleicht würde das Ergebnis Bella und auch mich schockieren. Andererseits konnte ich auf diese Weise die verlorenen Erinnerungen wiederfinden. Hoffnungen und Ängste kämpften miteinander.
Bella blickte verdutzt. „Ja, das stimmt. Du weißt wirklich noch
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