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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil White
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die Augen zu.
    Ratlos stand sie da, während er einen Schritt nach hinten trat, um sie wieder zu sich umzudrehen. Was immer es war, es befand sich immer noch in ihrem Körper.
    Sarah sah ihn an und fürchtete sich vor dem, was er als Nächstes mit ihr machen würde. Plötzlich warf er die Plastikplane über sie und zurrte sie in Höhe ihrer Oberschenkel fest.
    Hastig begann sie zu atmen, da sich Panik in ihr regte. Sie konnte ihn nicht sehen, und sie konnte sich nicht auf das gefasst machen, was er mit ihr vorhatte. Ihr verbrauchter Atem schlug ihr warm und feucht von der Plastikfolie entgegen. Dann schob er sie vor sich her aus der Zelle und schubste sie die Treppe hinauf, wobei sie schmerzhaft mit den Zehen gegen jede Stufe stieß.
    Auf einmal spürte sie, dass sie draußen war. Kalter Wind wehte gegen ihre nackten Beine, und wenn sie nach unten sah, konnte sie durch die kleine Öffnung in der festgebundenen Folie hindurch den Boden erkennen. Es war Abend, und sie wurde über spitzen, scharfkantigen Schotter geführt, ohne auch nur ahnen zu können, was sie mit ihr tun würden. Dennoch schöpfte sie ein wenig Hoffnung, denn sie war draußen. Sie war nicht länger in die Zelle eingesperrt. Vielleicht wollte er sie irgendwo gefesselt aussetzen, damit sie nicht wusste, wo sie gefangen gehalten worden war und niemanden zu ihren Peinigern führen konnte. Sie hatten ihren Spaß mit ihr gehabt, und jetzt war es vorbei. Sie ließen sie heimkehren.
    Sie hörte, wie eine Wagentür geöffnet wurde, und wich unwillkürlich zurück, da sie nicht wieder in den Kofferraum gesperrt werden wollte. Aber sie wurde brutal gepackt und mit dem Gesicht nach unten in den Raum zwischen Vorder- und Rücksitzen gedrückt. Nachdem die Tür zugeschlagen worden war, wurde der Motor angelassen, und der Wagen setzte sich langsam in Bewegung.

71
    B obby zog an Lauras Arm, als wir uns dem Pendle Hill näherten. Wir gingen eben durch Sabden im Tal hinter Newchurch, einem Dorf, das nur aus ein paar Cottages mit winzigen Fenstern und kleinen, eisenbeschlagenen Türen bestand. Schmale Wege verliefen zwischen den Häusern hindurch, an deren Mauern sich Rosenbüsche festklammerten.
    Vor uns waren etliche andere Leute unterwegs, aufgeregte Kinder in Halloween-Kostümen und Erwachsene mit Taschenlampen in der Hand.
    Die abendliche Luft war erfüllt von Schritten und von der Musik aus zahlreichen Autoradios, darunter mischte sich das Summen der Generatoren, die die Imbisswagen mit Strom versorgten.
    Es kam mir vor, als würden alle, die sich in den sonst so ruhigen Gassen des Dörfchens tummelten, ausgelassen lachen und feiern. Teenager waren als Vampire oder andere Horrorgestalten verkleidet unterwegs zum Hügel, die Eltern machten das Spiel mit und trugen blinkende Antennen auf dem Kopf, die sie abnehmen konnten, wenn es den Kindern langweilig wurde.
    Ich schaute hinauf zum Hügel, der als finsterer Schatten vor uns in die Höhe ragte. Ein Stück voraus konnte ich eine lange Reihe aus Taschenlampen und Laternen sehen, und eine Seite des Hügels flackerte aufgrund der Leuchtstäbe, die von fliegenden Händlern entlang der Strecke verkauft wurden, in den Farben Rot, Blau und Grün.
    Sam Nixon war bei uns, zusammen mit seiner Frau Helena. Er hatte mich angerufen und sich nach dem Stand der Dinge erkundigt, und wir waren Joes Vorschlag gefolgt und hatten uns auf den Weg zum Pendle Hill gemacht, um uns unter die Menge zu mischen. Aber ich verspürte keinerlei Feierlaune, da ich nur an Sarah denken musste.
    Sam und Helena hatten ihre beiden Söhne mitgebracht, die beide jung genug waren, um an einem nächtlichen Spaziergang hinauf auf einen gruseligen alten Hügel ihren Spaß zu haben. Sie schubsten sich gegenseitig und versuchten, sich zu Boden zu ringen, sodass wir nur hoffen konnten, dass der Fußmarsch zum Pendle Hill sie genug anstrengen würde, damit sie ruhiger wurden. Helena gab das Tempo vor und unterhielt sich mit Laura im Plauderton über Kinder, Schule und die Probleme, mit denen man als Mutter von zwei Jungs konfrontiert war.
    Der Pendle Hill selbst war in der Dunkelheit so gut wie unsichtbar, also folgten wir einfach den Lichtern und dem Gelächter der Teenager, in deren Taschen die Alcopop-Flaschen für die Party auf dem Gipfel klirrend gegeneinanderstießen. Wir hatten festen Boden unter den Füßen, die Nacht war kalt und klar, und die Sterne funkelten hell über den Städten und den Dörfern, während die Straßenlampen den Weg in einen

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