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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil White
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die vom Blacko Tower in den Tod gesprungen war.
    »Ich werde mit den Angehörigen von April Mather reden«, antwortete ich, warf das Telefon auf den Beifahrersitz und fuhr mit quietschenden Reifen los.

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    S o schnell ich konnte, fuhr ich zum Blacko Tower. Ich wusste, von dort konnte ich das Haus der Mathers sehen, ein kleines weißes Gebäude auf einer Anhöhe. Die Strecke führte zwischen von Mauern gesäumten Feldern hindurch, lange Zweige reichten von den Büschen weit über den Weg. Einen Fußweg gab es nicht, nur eine steile, mit Gras bewachsene Böschung, und sobald mir ein Wagen entgegenkam, musste ich den Stag möglichst weit auf diese Böschung lenken. In der Ferne war das Haus als Silhouette auf einem Hügel zu sehen, verschwand aber immer wieder hinter einem Stück Mauer. Ich kam meinem Ziel dennoch beständig näher, und als ich schließlich eine Baumgruppe hinter mir ließ, befand es sich auf einmal direkt vor mir.
    Vom Blacko Tower aus war es ein hübsches weißes Häuschen gewesen, doch beim Näherkommen erschien es mir vor dem Hintergrund des grauen Himmels mit einem Mal einsam und trostlos. Die weißen Mauern waren in Wahrheit ziemlich verdreckt, und der Anbau war nicht mehr im besten Zustand. Auf dem freien Feld davor standen keine Bäume, und zwischen hochgewachsenen dunklen Gräsern und der braunen Erde der Maulwurfshügel hindurch schlängelte sich ein Weg bis zur Haustür.
    Als ich aus meinem Wagen ausstieg, sah ich hinter mich und entdeckte Blacko Tower hoch oben auf dem Hügel. Mir wurde bewusst, wie nah das Haus am Turm lag, von dem aus April Mather in den Tod gesprungen war. Jedes Mal, wenn ihr Ehemann das Haus verließ, wurde er daran erinnert, wo und wie seine Frau ihr Leben verloren hatte. Wie hieß er noch gleich? Ich dachte zurück an mein Gespräch mit dem Pfarrer. Ja, genau, Dan war sein Name. Warum war Dan Mather hier geblieben, so nah an diesem schrecklichen Ort? Dann fiel mir ein, dass er einen Sohn hatte. So war es auf der Grabplatte vermerkt gewesen. Wie musste es ihm ergangen sein? Wie alt war er jetzt wohl?
    Ich machte ein paar Fotos vom Haus und versuchte, die Atmosphäre mit der Silhouette vor dem trostlosen Himmel einzufangen. Die ländliche Abgeschiedenheit war besonders für das städtische Publikum ein interessantes Motiv. Dann atmete ich tief durch. Was hatte April nur dazu veranlasst, in den Tod zu springen?
    Ich ließ den Stag auf dem Rasen stehen. Das Tor zum Anwesen war durch eine schwere Kette mit Vorhängeschloss gesichert, die laut klimperte, als ich mit einem Satz über das Hindernis sprang. Der Weg, der sich bis zum Haus wand, führte auf dem letzten Stück an einer Reihe von Fenstern vorbei, womit das Überraschungselement eindeutig nicht auf meiner Seite war. Ich sah mich auf dem Grundstück vergebens nach Hinweisen auf Laura um. Die Vorhänge waren zugezogen, und rein gar nichts ließ einen Rückschluss darauf zu, ob jemand zu Hause war. Aus dem Schornstein stieg kein Rauch auf, drinnen war kein Licht zu erkennen.
    An einer Biegung des Weges konnte ich einen Blick um die Ecke erhaschen. Dort standen mehrere Wagen, ein ramponierter alter Fiesta, der in dieser Region allgegenwärtige Landrover und ein alter grauer Van mit geschwärzten Seitenscheiben. Der Fiesta kam mir bekannt vor, aber ich konnte ihn nicht einordnen.
    Ich drehte mich zum Haus um, weil ich glaubte, eine Bewegung wahrgenommen zu haben. So, als hätte sich jemand hastig hinter eine Mauer geduckt. Ich schluckte, mein Mund war wie ausgedörrt. Eine Krähe krächzte in einem der Bäume, was sich wie eine Warnung anhörte. Doch davon abgesehen war alles ruhig.
    Einen Moment lang überlegte ich, ob ich meine Nachforschungen an diesem Ort abbrechen sollte, doch ich hielt mir vor Augen, dass ich wahrscheinlich längst viel zu weit gegangen war, um noch umzukehren. Außerdem ging es hier um mehr als die Story. Ich wollte Antworten, und dafür musste ich weitermachen.
    Ich gelangte schließlich zu ein paar Stufen, die den letzten Abschnitt des Weges bildeten, während die Zufahrt für die Autos einen Schlenker fort vom Haus machte und dann dahinter verschwand. Über die steile Treppe gelangte ich auf einen Kiesweg, sodass jeder meiner Schritte von einem lauten Knirschen untermalt wurde. Kurz vor der Tür drehte ich mich um und betrachtete den Weg, den ich soeben gekommen war. Mein Blick fiel auf Newchurch, auf die dicht an dicht stehenden Cottages und den quadratischen gedrungenen Kirchturm. In der

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