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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil White
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aufgebracht, »Ganz hervorragend – nachdem sie aufgehört hatten, mich auszulachen.«
    »Wieso haben sie gelacht?«
    »Weil sie Ärsche sind«, fauchte sie. »Ich bin für sie nur die Tussi, die den lieben langen Tag damit verbringt, die Personalien der Leute aufzunehmen, die von anderen festgenommen worden sind. Die stecken diese Typen in die Zelle und machen Feierabend, und mir überlassen sie die Drecksarbeit. Ich darf Überstunden machen, wenn wir mehr Beweise benötigen, nicht der, der den Betreffenden hinter Gitter bringt.«
    »So lange dauert es jetzt nicht mehr«, versuchte ich sie aufzumuntern. »Übermorgen schickt das Familiengericht eine Sozialarbeiterin her, wie du weißt, und danach findet die Anhörung statt. Sobald entschieden ist, dass Bobby bei uns bleibt, kannst du wieder deinen normalen Job übernehmen.«
    »Ich möchte, dass es mit meiner Karriere weitergeht, Jack, aber mir kommt es vor, als würde nur ich alle möglichen Opfer bringen.« Ihre Wut steigerte sich allmählich. »Geoff hat noch immer den gleichen Job und nicht den tagtäglichen Kram am Hals, den ich erledigen muss.«
    »Den wir erledigen müssen«, korrigierte ich sie. »Das betrifft uns beide, nicht nur dich.«
    Einen Moment lang hielt Laura inne, dann seufzte sie, kam zu mir und legte die Arme um mich. Sie ließ den Kopf an meine Brust sinken, und ich küsste ihr Haar, das nach den Zellen roch, nach abgestandener Luft und Stress. Ich legte die Hände an ihre Wangen und hob sanft ihren Kopf hoch. Dabei sah ich, dass ihr Tränen in den Augen standen.
    »Du musst noch ein wenig Geduld haben«, sprach ich leise. »Wir haben es fast geschafft.«
    Sie wischte sich über die Augen. »Manchmal denke ich, es muss doch einen einfacheren Weg geben, um mein Leben zu leben.«
    »Was meinst du damit? Denkst du daran, nach London zurückzukehren?«, fragte ich und bereute sogleich, dass ich das überhaupt ausgesprochen und damit zur Diskussion gestellt hatte. Ich spürte, wie meine Kehle in dem Moment ausdörrte, da mir die Bemerkung über die Lippen kam.
    »Möchtest du, dass ich das mache?«, entgegnete sie.
    Ich zog sie an mich und drückte ihren Kopf fest an meine Brust. »Wenn du wirklich Karriere machen willst, musst du aber an deiner Fragetechnik arbeiten«, flüsterte ich ihr zu, »denn so dumme Fragen darfst du niemals stellen.«
    Ein paar Minuten lang blieben wir so stehen, schließlich löste sich Laura von mir, wischte sich die Tränen weg und fragte: »Und wie war dein Tag? Macht deine Story Fortschritte?«
    »Sie wird allmählich interessanter«, erwiderte ich. »Ich habe mich noch mal mit Katie unterhalten, Sarahs Untermieterin.«
    Laura zog die Augenbrauen hoch. »Dein Interesse ist tatsächlich erwacht. Sie wird dich noch für einen Stalker halten. Bestimmt sieht sie gut aus.«
    Ich zuckte nichtssagend mit den Schultern. Jede Antwort darauf wäre falsch gewesen.
    Sie drehte sich weg und wollte zu Bobby gehen, da sagte ich noch rasch: »Kann ich dich etwas fragen, was den Fall Sarah Goode angeht?«
    Langsam wandte sie sich wieder zu mir um. »Wahrscheinlich ist das sinnlos. Selbst wenn ich die Antwort wissen sollte – ich darf sowieso nichts erzählen.«
    »Auch nichts über Briefe, die Sarah Goode nach ihrem Verschwinden verschickt hat?«
    Sie hielt inne. »Was für Briefe?«
    »Gibt es da Unterschiede?«, fragte ich. »Ganz normale Briefe. Ich habe alle Zeitungsartikel durchgelesen, aber nirgendwo ist davon die Rede. Katie erwähnte sie.«
    »Vielleicht sind sie so entscheidend, dass die Zeitungen sich einverstanden erklärt haben, kein Wort darüber verlauten zu lassen.«
    »Das hat Katie auch gesagt«, entgegnete ich. »Deshalb interessiert mich das ja auch so sehr.«
    Bevor Laura sich dazu äußern konnte, gab mein Laptop ein leises »Ping« von sich. Eine E-Mail war eingetroffen. Ich ging hin und schaute nach, rechnete mit einer von diesen albernen Viagra-Mails, doch was ich dann sah, ließ mich nach Luft schnappen.
    »Was ist?«, fragte Laura, die meine Reaktion offenbar mitbekommen hatte.
    »Eine Nachricht von Sarah Goode«, sagte ich. »Ich hatte sie auf Facebook entdeckt und den Button angeklickt, um von ihr als Freund angenommen zu werden. Ich habe das nur gemacht, damit ich in meinem Artikel schreiben konnte, dass von ihr keine Reaktion gekommen ist.«
    »Und?« Laura kam näher.
    Ich klickte den in der E-Mail angegebenen Link an, nur um Gewissheit zu haben, dann stand ich auf und grinste Laura an. »Sie hat die

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