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Hexenbräute

Hexenbräute

Titel: Hexenbräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anders benehmen sollen. Manche lernen es eben nie.« Sie warf den Kopf zurück und lachte. Zugleich dachte sie daran, dass es für ein Treffen jetzt Zeit war.
    Wann kam Abigail? Kam sie überhaupt? Hatte sie es sich möglicherweise anders überlegt?
    Nein, bestimmt nicht. Abigail war wie sie. Auf keinen Fall würde sie die Zukunft aufs Spiel setzen. Da glaubte sie der Stimme, die alles ins Rollen gebracht hatte.
    Sie duckte sich etwas, als plötzlich ein heller Schleier auf den Wagen zutrieb. Der weiße Schein strich über den Wagen hinweg, war schnell verschwunden, und Liz schaute dem mächtigen Truck nach, der der Ausfahrt entgegenrollte.
    Die Normalität hatte sie wieder.
    Nicht ganz, denn plötzlich klopfte jemand gegen das Seitenfenster.
    Liz erschrak. Sie hatte die Person weder gesehen noch gehört. Sie schien vom Himmel gefallen zu sein. Als sie ihren Kopf drehte, atmete sie auf. Abigail – das musste sie einfach sein. Es gab keine andere Lösung. Trotzdem ging sie auf Nummer sicher. Spaltbreit öffnete sie die Tür und fragte: »Abigail?«
    »Wer sonst?«
    »Dann steig ein!«
    ***
    Abigail Miller ging um den Wagen herum. Sekunden später saß sie neben Liz, die nichts sagte und die neue Begleiterin nur anschaute.
    Sie sah echt stark und auch merkwürdig aus. Das Monde Haar war in der Kopfmitte verschwunden, sodass ein breiter Streifen der hellen Kopfhaut leuchtete. An den beiden Seiten wellten sich die Haare wie Schneckenhäuser zusammen. Um die Augen herum war das recht blasse Gesicht dunkel geschminkt. Der wie gemalt wirkende Mund war zu einem Lächeln verzogen. Liz erkannte, dass Abigail einen nicht klaren, sondern eher einen verhangenen Blick hatte.
    Was noch auffiel, war ihre Kleidung. Sie trug so etwas wie ein Gewand aus einem ziemlich rauen und kratzigen Stoff. Beige vom Grund her, aber mit einigen roten Flecken versehen, die wie verlaufende große Tintenkleckse wirkten.
    »Du bist Abigail!«
    »Ja. Und du natürlich Liz.«
    »Freut mich.«
    »Mich auch.« Abigail beugte sich Liz entgegen. »Komm her...«
    »Wie meinst du?«, fragte sie unsicher.
    »Komm, wir sind jetzt Partnerinnen und müssen diesen Bund besiegeln.«
    Obwohl Liz nicht so recht wusste, was damit gemeint war, wehrte sie sich nicht. Sie spürte plötzlich die Lippen auf ihrem Mund, danach auch die Zunge. Ein völlig neues Gefühl durchströmte sie. Zuerst wollte sie sich wehren, dann gab sie nach und ließ sich treiben. Sie wurde übermannt und hoffte, dass die Süße des Augenblicks noch länger anhalten würde, doch Abigail drängte sie wieder zurück.
    Liz Salem schnappte nach Luft. Sie war noch immer von dieser Attacke überwältigt. Ihre Lippen brannten, und sie schüttelte den Kopf, ohne es zu wollen.
    »Hat es dir gefallen?«
    Für eine Antwort musste Liz erst auftauchen. »Ich weiß nicht...«, sie schluckte. »Ja, verdammt, es war gut.«
    »Super. So wird es bleiben...«
    »Aber wieso?«
    Der Blick der anderen bohrte sich in Liz’ Augen. »Wir sind Schwestern, meine Liebe. Wir gehören jetzt zusammen. Geh davon aus, dass wir ein Paar bilden. Wir werden Salem aufmischen und den Ort zu einem Stützpunkt für uns machen. Vor einigen hundert Jahren hat es auch ein Salem gegeben. Das aber lag in Amerika. Es hat Geschichte gemacht, weil dort so viele Morde passiert sind. Morde an Hexen, die angeblich keine waren. Aber jetzt gibt es sie, uns beide nämlich. Wir kehren nach Salem zurück, wo vieles begonnen hat. Das ist sicher.«
    Liz musste überlegen. »Sind wir es wirklich?«
    »Ja, auserwählt. Denk an deinen Namen. Denk auch daran, dass du mit ihm über lange Jahre hinweg nichts hast anfangen können. Nun aber sind die neuen Zeiten angebrochen. Vielleicht sogar die neuen alten Zeiten. Uns hat der Ruf erreicht.«
    »Du hast Recht. Ich konnte mich befreien. Ich habe denjenigen, den ich hasste, zur Hölle geschickt.«
    Abigail kicherte. »Das ist gut, meine Teure, das ist sogar sehr gut, denn ich habe das Gleiche getan. Auch mir ging jemand schrecklich auf die Nerven, und da habe ich zugestochen. Ich sehe jetzt noch, wie die Schere seinen Hals zerfetzt. Und das alles auf einer Bühne, als wäre es ein großes Spiel.«
    »Und was ist es wirklich?«
    »Unser neues Leben«, flüsterte Abigail. »Es wird bestimmt von einer mächtigen Person...«
    »Die Stimme, nicht?«
    »Genau.«
    »Weißt du, wer sich dahinter verbirgt?«
    »Nein, Liz, das weiß ich nicht. Ich habe nur die Stimme gehört, die Person aber nicht gesehen. Trotzdem

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