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Hexenbräute

Hexenbräute

Titel: Hexenbräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte die Arme von ihrem Körper weggestreckt und den Kopf in den Nacken gelegt. Sie schaute gegen die Decke, aber dort war nichts zu sehen. Sie wurden nur von der Dunkelheit umgeben.
    »Schließ die Tür!«
    »Und dann?«
    »Bitte, Liz!«
    Sie gehorchte. Bevor es ganz dunkel wurde, erhaschte sie noch einen Blick auf den Boden. Er bestand aus alten quadratischen Steinen, die dunkelgrau waren. Mit einem letzten Knarzen fiel die Tür wieder zu, und jetzt breitete sich die Finsternis aus, in der man nicht die berühmte Hand vor Augen sehen konnte.
    Liz blieb stehen, ohne irgendetwas zu sagen. Aber auch Abigail meldete sich nicht. Finsternis und Stille umgaben sie. Liz versuchte, in sich hineinzuhorchen.
    Normalerweise hätte sie sich gefürchtet. Die Dunkelheit war nie ihr Freund gewesen. In dieser Nacht war es anders. Da machte sie ihr nichts aus. Sie sah sie sogar als Schutz für das an, was bald geschehen würde. Sie wusste nicht, was, aber es würde bestimmt etwas Verbotenes sein.
    Es gab keine Angst mehr in ihr. Stattdessen spürte sie eine gewisse Erwartung und Spannung. Sie waren hier von der normalen Welt getrennt, aber nicht von der Person, die ihr Leben bestimmte. Sie war sicherlich vorhanden und hielt sie noch zurück.
    »Liz...«
    »Ich bin hier.«
    »Komm her, bitte.«
    »Ich sehe dich nicht.«
    »Du musst nur auf meine Stimme achten.«
    »Das ist gut.«
    Liz bewegte sich. Aber sie ging nicht normal. Sie tastete sich mit jedem Schritt voran. Es gab bei ihr kein Gefühl der Angst, trotzdem rieselte etwas den Rücken hinab, das sie mit kleinen Eisperlen vergleichen konnte. Auch die Dunkelheit kam ihr anders vor. Sie schien plötzlich dicht zu sein, wie leichter Tüll. Manchmal hatte sie den Eindruck, dass irgendwelche Tücher über ihr Gesicht streiften.
    Abigail hatte ihren rechten Arm ausgestreckt, und Liz stieß gegen die Hand.
    »Du bist da, Schätzchen.«
    »Ich weiß.«
    »Komm noch näher.«
    Liz ging einen Schritt nach vorn. Es war nicht zu sehen. Sie spürte nur, dass sie dicht vor ihrer neuen Freundin stand, deren warmer Atem ihr Gesicht streifte. Sie spürte die Hände an ihrer Taille. Von dort glitten sie nach oben und stoppten erst, als sie sich unter die Rundungen der Brüste legten.
    »Die Nacht ist noch lang, sehr lang. Und wir haben viel zu tun. Aber ich weiß auch, dass wir zu schwach sind. Wir müssen erst das Ritual durchleben. Unsere Hexentaufe.«
    »Bitte? Das habe ich noch nie...«
    »Ich kenne es. SIE hat es mir gesagt. Und sie wird uns ihren Hexensegen geben.«
    Es war schon seltsam. Als Liz diese Worte hörte, wirkte sie irgendwie beruhigt. Jetzt wiegte sie sich in der Sänfte der Sicherheit, und sie schloss sogar ergeben die Augen.
    Es war so etwas wie ein zweites Wunder geschehen. Zuerst ihre Veränderung und jetzt dieser neue Kraftstrom, der sie überfallen hatte. Sie stand auf der Startrampe in die neue Existenz, und es gab zudem noch eine Kraft, die sie leitete und auf die sie sich verlassen konnte.
    »Alles in Ordnung, Liz?«
    »Jetzt schon.«
    »Stimmt. Dein Zittern hat nachgelassen. Dich hat die große Ruhe überkommen, und das muss auch so sein, denn nur die Ruhe kann es bringen, verstehst du?«
    »Ich will es.«
    Abigail küsste sie wieder. Danach flüsterte sie: »Und jetzt, Schätzchen, zieh dich aus...«
    ***
    Liz Salem vereiste innerlich. Ihr Rücken spannte sich wieder. Sie hatte Mühe, die Frage zu stellen und war kaum zu verstehen.
    »Was soll ich?«
    »Dich ausziehen.«
    »Und dann?«
    »Werden wir unsere Hexentaufe erleben und unseren Hexensegen bekommen. So ist es vorgesehen. Nur wenn wir uns lieben, können wir auch von IHR geliebt werden.«
    Liz suchte nach Ausflüchten. »Aber... aber... ist sie denn überhaupt hier in der Nähe?«
    »Sie ist immer da.«
    »Dann will ich sie sehen und...«
    »Pst!« Liz spürte Abigail’s Finger auf den Lippen. »Du darfst jetzt nicht sprechen. Nichts mehr sagen. Du musst und wirst das Richtige tun. Wie auch ich.«
    Wie das aussah, bekam Liz Salem schon Sekunden später zu spüren. Die Hände lösten sich von der Unterseite ihrer Brüste, wanderten wieder tiefer und kamen dort für einen Moment zur Ruhe, wo sich die Gürtelschnalle dicht über dem Bauchnabel befand.
    Abigail öffnete den Gürtel. Dabei flüsterte sie: »Es ist alles wunderbar, meine Schöne. Du wirst es sehen, erleben. Mit deinem Körper und deinen Sinnen...«
    »Ja«, flüsterte Liz, die ihren Widerstand aufgegeben hatte. »Ich möchte es, und ich will

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