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Hexenbräute

Hexenbräute

Titel: Hexenbräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr. Alles Weitere musst du ihr überlassen, meine Liebe.«
    »Du sprichst, als ob du sie kennst.«
    »So ist es auch.«
    »Was? Du...«
    »Sie ist für mich eine Göttin. Sie kennt die Zeiten. Sie hat überlebt. Man kann sie nicht töten. Sie ist das weibliche Pendant zu dem gefallenen Engel.«
    »Wen meinst du?«
    »Ach, du kennst ihn nicht?« Abigail streichelte die Brüste ihrer Freundin.
    »Nein, wen meinst du?«
    »Luzifer!«
    Liz schrak zusammen. »Oh nein, das ist... das ist ja der Teufel. Der Bocksfüßige mit dem nackten...«
    »Nein, nein, so darfst du das nicht sehen. Zu einem Bocksfüßigen haben ihn die Menschen gemacht. Es kann sein, dass er sich mal so gezeigt hat, aber ich sehe in Luzifer nicht den Teufel, sondern immer noch den Engel, und es ist seine Schwester und Verbündete, die ihre schützenden Hände über uns hält.«
    »Dann ist sie auch ein Engel?«
    »Ich halte sie dafür. Sie hat viele Namen, aber es gibt nur eine Person, die sich dahinter verbirgt.«
    »Sag mir den Namen. Ich will ihn hören.«
    »Lilith!«
    Liz Salem saß da mit offenem Mund und schwieg. Sie dachte über den Namen nach. So sehr sie sich auch bemühte, sie bekam ihn nicht in die Reihe. Er war ihr neu. Nie zuvor hatte sie etwas von ihm gehört. Niemals hatte jemand in ihrem Beisein darüber gesprochen.
    »Warum sagst du nichts?«
    »Ich... ich... bin überrascht.«
    »Kennst du Lilith?«
    »Nein. Ich habe noch nie von ihr gehört. Der Name ist mir neu. Aber ich glaube dir, wenn du es sagst. Sie ist unsere Beschützerin, und sie ist bestimmt etwas Besonderes.«
    »Darauf kannst du wetten.«
    Liz überlegte einen Moment. »Wie sieht sie denn aus?«
    »Warte es ab. Sie kommt. Sie hat sich bereits angemeldet, damit wir uns auf sie einstellen können.«
    »Ich freue mich.«
    Abigail drückte Liz an sich. »Ich auch, meine Liebe, ich auch.«
    Die Frauen sprachen nicht mehr miteinander. Sie blieben dicht beisammen und warteten auf das große Wunder.
    Es trat ein.
    Ihre Augen weiteten sich, als sie plötzlich den Lichtschein vor sich sahen. Es gab keinen Scheinwerfer, der diese Helligkeit abgestrahlt hätte, das Licht war einfach da, und es war auch keine Quelle zu sehen.
    Beide Frauen bekamen große Augen. Die Helligkeit schien aus den Tiefen des Alls zu ihnen gelangt zu sein. Sie hatte es geschafft, Raum und Zeit zu überbrücken.
    Das Licht stand im Raum. Aber es war nicht zu sehen, ob es sich dabei ein besonderes Ziel ausgesucht hatte. Es schwelte in der Leere und war wie ein Kreis mit sternförmigem Rand zu sehen.
    Hell, kalt und leer, doch das blieb nicht so. Bereits nach kurzer Zeit erschien ein Schatten. Es war ein dunkleres Gebilde mit scharfen Umrissen. Noch recht unförmig, aber es änderte sich, je länger der Schatten zu sehen war.
    Aus ihm schälte sich ein Gesicht hervor – ein Frauengesicht!
    »Das ist sie«, flüsterte Abigail, »das ist Lilith...«
    ***
    Nach diesen Worten waren die beiden Frauen nicht mehr in der Lage, etwas zu sagen. Sie hatten nur Blicke für dieses faszinierende Gesicht. Es hatte durch sein Erscheinen dafür gesorgt, dass die harte Helligkeit milder wurde und sich der Farbe des Gesichts angepasst hatte. Man hätte es auch als Schatten bezeichnen können. Die Ähnlichkeit mit einer Schwarzweiß-Zeichnung war auch nicht ausgeschlossen, und trotzdem war es ein Gesicht, das lebte.
    Wie sah es wirklich aus?
    Beide Frauen saugten den Anblick in sich auf. Sie würden ihn auch nie vergessen, und deshalb sahen sie auch diese kalten und runden Augen, die keinen regelrechten Ausdruck besaßen. Sie wirkten hell und dunkel zugleich, je nachdem, aus welch einem Winkel man in sie hineinschaute. Umgeben wurden sie von einer hellen Haut, die auch zu einer Leiche gepasst hätte.
    Haare standen wie lange Borsten in die Höhe. Sie waren so pechschwarz wie das All. Das Gesicht wirkte durch diese Form des Haarschnitts noch größer. An einigen Stellen sahen die Wangen aus wie aufgeplustert. Ihren Körper zeigte sie nicht, es blieb einzig und allein bei ihrem Gesicht, das auf die Frauen niederschaute.
    Abigail hatte die Sprache wiedergefunden. Als sie redete, klang Ehrfurcht in ihrer Stimme auf. »Ja, Liz, das ist sie. Das ist die Urmutter der Hexen. Sie war die Schlange im Paradies. Und jetzt ist sie hier. Sie ist bei uns, begreifst du das?«
    Liz konnte nicht sprechen und nur nicken.
    »Uns hat sie auserwählt, Liz. Nur uns. Es ist alles so unglaublich wunderbar. Ich kann es nicht fassen. Es wächst mir über

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