Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenbräute

Hexenbräute

Titel: Hexenbräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
es gab auch seinen Gegenpol, den Teufel, der nun mit allen Tricks versuchte, die Herrschaft über die Welt zu erlangen. Dazu zählte die Natur, einschließlich der dort lebenden Menschen und Tiere. Und die Hölle hatte Helfer, auf die sie sich verlassen konnte. Es gab immer wieder schlechte Menschen. So war er davon überzeugt, dass diese schlechten Menschen auch seine Tiere umgebracht hatten.
    Aber warum hatten sie das getan?
    Es gab doch keinen Grund. Die Tiere hatten nie jemandem etwas getan. Sie waren die harmlosesten Geschöpfe der Welt. Und jetzt lagen sie tot auf der Koppel.
    Er senkte den Kopf und wischte über seine Augen, die feucht geworden waren.
    Er fühlte sich so matt. Ihm war, als hätte man ihm auch einen Teil seiner inneren Existenz genommen. Die Leere war schlimm. So etwas konnte er einfach nicht nachvollziehen.
    Es gab kein Gefühl für Zeit mehr in ihm. So wusste Amos Barkley auch nicht, wie lange er an der Koppel gestanden und ins Leere geschaut hatte. Dass er fror, nahm er zuerst nicht wahr. Nur als der Wind stärker wurde, spürte er dessen Kälte.
    Er schaute wieder hoch. Seine Gedanken fanden sich allmählich wieder. Es gab gewisse Dinge zu erledigen, die unbedingt getan werden mussten, und das wollte er auch machen.
    Er bewegte sich zur Seite. Lasten lagen unsicher auf seinen Schultern. Ihm wurde wieder übel. Er kämpfte stark gegen dieses Gefühl an.
    Dann blieb er stehen.
    Das Lachen hatte ihn erreicht. Schallendes Gelächter. Ausgestoßen von einer Frau. Vielleicht auch von mehreren Frauen, so genau war das nicht herauszufinden.
    Hinter seinem Rücken war es aufgeklungen, und er drehte sich um.
    Es waren zwei Frauen, die er sah. Sie hockten gegenüber auf dem oberen Rand der Koppel. Sie hatten ihren Spaß. Sie lachten ihn aus. Er spürte, dass sie verantwortlich für den Tod seiner Schafe waren. Sie hatten es getan. Er stellte nicht die Frage, wie sie es geschafft und gemacht hatten.
    »Ihr Schweine!«, brüllte er ihnen entgegen. »Ihr verdammten Mörderinnen! Warum? Warum nur? Die Tiere haben euch nichts getan! Das ist Wahnsinn, verflucht! Der reine Wahnsinn. Ich... ich... will wissen, warum ihr es getan habt.«
    Sie lachten weiter.
    Er drehte durch.
    Vor seinen Augen entstand ein roter Vorhang, der sein normales Denken wegschwemmte. Das Gewehr hielt er noch fest. Jetzt legte er auf die beiden Frauen an. Er konnte nicht anders. Das musste einfach getan werden, und der Schuss peitschte durch die Stille.
    Die Frauen lachten noch immer.
    Amos schoss noch einmal. Er wollte sie von der Koppel fegen. Sie sollten vernichtet werden. Aber sie lachten weiter, winkten ihm sogar zu und rutschten von ihren Sitzflächen, um in der Dunkelheit zu verschwinden.
    Barkley starrte ihnen nach. Er schüttelte den Kopf und flüsterte: »Mörderinnen. Verfluchte Mörderinnen und Teufelsweiber...«
    ***
    Zu dritt waren wir unterwegs, hatten den Rover genommen, und besonders Jane Collins machte die Reise Spaß. Sie sprach davon, dass die alten Zeiten wieder zurückgekehrt waren, in denen wir des Öfteren in dieser Zahl losgefahren waren.
    »Im Leben kehrt eben alles wieder. Ein großer Kreislauf, Freunde. Und irgendwann schließt sich der Kreis.«
    »Was geschieht dann?«, fragte ich.
    »Der Tod.«
    »Dann hoffe ich, dass unsere Kreise noch lange offen bleiben. Ich möchte trotz allem noch gern am Leben bleiben und es auch genießen.«
    »Wem sagst du das, John?«
    Die großen Städte hatten wir längst hinter uns gelassen. Es hatte auch keine großen Probleme auf den Schnellstraßen gegeben. Der Weg nach Wales war keine viel befahrene Strecke.
    An den nördlichen Ausläufern der Black Mountains fuhren wir vorbei. Wir wechselten uns beim Fahren ab. Große Pausen gab es nicht. Im Moment saß Suko wieder am Lenkrad.
    Jane Collins hatte zwischendurch für Essen gesorgt, aber auch einige Sandwichs von zu Hause mitgebracht. So brauchten wir nicht in irgendeiner Raststätte zu essen.
    Wales ist ein Land für sich und mit Menschen für sich. Viele Engländer haben heute noch Probleme, mit den Walisern in Kontakt zu kommen. Und wenn es Wales gelang, das große Mutterland im Fußball zu besiegen, dann war das der höchste Festtag im Jahr. Da ich mich von der Herkunft her als Schotte ansehen musste, konnte ich die Waliser manchmal verstehen, denn auch unter meinen Landsleuten gab es nicht wenige Menschen, die nach Unabhängigkeit strebten und auch nicht aufgaben, davon immer wieder zu reden.
    Eine friedliche Natur

Weitere Kostenlose Bücher