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Hexenbräute

Hexenbräute

Titel: Hexenbräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drehte sich auf der Stelle. »Sie wollen sie in die Zange nehmen.«
    »Genau.«
    Er zweifelte noch immer und fragte: »Fühlen Sie sich wirklich so stark, Jane?«
    »Wir werden abwarten, was geschieht, wenn die Hexen erscheinen.«
    Amos Barkley nickte vor sich hin. »Das ist auch besser, denke ich mir. Wann könnten sie denn erscheinen?«
    »Die Frage kann ich Ihnen leider nicht beantworten. Möglicherweise kommen sie, wenn es dunkel geworden ist.«
    »Klar.« Er strich über sein Haar. »Sie sind ja auch bei mir in der Nacht gekommen und haben gewütet. Und was könnten sie tun?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Jane fing einen scharfen Blick des Schäfers auf. »Sie werden töten. Sie werden die Menschen braten und dann fressen. Es wird so sein wie in den alten Geschichten und Märchen. Sie werden hier dem Teufel die menschlichen Opfer bringen. Mit den Tieren haben sie begonnen, und mit den Menschen geht es weiter.«
    Die Detektivin konnte die Befürchtungen des Schäfers verstehen. »Da müssen wir erst mal abwarten. Ich denke nicht, dass es so weit kommen wird, Amos.«
    »Oh doch. Ich habe Schlimmes über Hexen gelesen. Die stellen sich ja gegen die Naturgesetze. Die können all das, was wir Menschen uns wünschen. Sie dienen dem Teufel. Die reiten auf ihren Besen. Die hassen uns gläubige Christen. Die fressen Kinder. Die töten Vieh. Die verfluchen die Natur, sodass kein Getreide mehr wächst. Die sorgen für Überschwemmungen und auch für Orkane. Sie sind so mächtig, und über sie hält der verdammte Teufel seine schützenden Hände.«
    »Sie kennen sich aus.«
    »Ja, ich habe gelesen und...«
    Von einem Augenblick zum anderen änderte sich das Verhalten des Schäfers. Jane bekam jede seiner Reaktionen und Bewegungen mit. Es begann mit seinem Gesicht, auf dem ein Ausdruck erschien, der auf allerhöchstes Staunen hindeutete. Er gab keine Erklärung ab. Was er sah, musste ungeheuerlich sein.
    »Bitte, Amos...«
    Der Schäfer hob seine linke Hand. Er deutete an Jane Collins vorbei und schräg in die Höhe.
    »Da... da...«
    Jane drehte sich um.
    Und dann weiteten sich auch ihre Augen...
    ***
    Liz und Abigail lagen auf dem Dach. Sie hielten den schmalen First besetzt und blickten von dort aus in die Tiefe. So konnten sie die Straße gut beobachten.
    »Das ist sie, Liz. Das ist genau die Frau, die mit uns Ähnlichkeit hat. Glaube es mir.«
    »Ist sie denn eine von uns, Abi?«
    »Ich weiß es noch nicht. Ich bin mir nicht sicher. Aber etwas hat sie. Das spüre ich. Da steckt was in ihr. Das kann ich genau spüren. Da kribbelt’s bei mir.«
    Liz kicherte. »Sie sucht uns, verstehst du? Sie will uns finden, aber sie ist keine Freundin.«
    »Nein«, stimmte Abigail mit leiser Stimme zu. »Das ist sie wirklich nicht. Aber wir werden sie testen, wenn wir sie uns geholt haben. Mal sehen, wie sie sich verhält.«
    »Da kommt der Schäfer!«
    In den folgenden Sekunden sprachen die Hexen nicht. Sie starrten in die Tiefe und sahen den Mann auf dem Rad, der neben ihrer angeblichen Schwester stoppte. Sekunden später waren die beiden in ein Gespräch vertieft, dem die Hexen lauschten. Sie hörten genau, was da unten gesagt wurde, da ihr Gehör besonders ausgeprägt war. Für sie war es wirklich interessant, denn so erhielten sie die Gewissheit, es mit zwei Feinden zu tun zu haben, denn auch Jane stand nicht auf ihrer Seite.
    »Schade für die Blonde«, murmelte Abigail.
    »Ja, finde ich auch.«
    »Dabei hätte sie gut zu uns gepasst.«
    »Sie hat einen schönen Körper.«
    Liz nickte. Dann fragte sie: »Wenn wir sie haben, sollen wir dann mit ihr spielen, bevor wir sie...«
    »Erst werden wir sie testen, meine Liebe. Es kann sein, dass sie einen Irrweg gegangen ist und eigentlich auf unserer Seite steht. Möglich ist alles.«
    »Das sehe ich auch so.«
    »Wunderbar.«
    Liz dachte wieder an den Plan und fragte: »Sollen wir noch warten, bis es dunkel geworden ist?«
    Abigail überlegte einen Moment. »Bei den anderen schon. Auch Lilith wird sich zeigen, wenn wir Salem zu ihrer Stadt machen. Zuvor kümmern wir uns um die beiden.«
    »Schön, sehr schön.« Liz musste wieder kichern. »Und wie hast du dir das gedacht?«
    »Wir werden ihnen eine Demonstration zeigen, dass ihnen die Augen übergehen werden.«
    »Ich bin dabei.«
    »Dann komm.«
    Beide Frauen erhoben sich, blieben jedoch in geduckter Haltung, als sie über das Dach huschten. Trotz der leichten Schräge waren sie trittsicher und liefen bis zum Dachrand vor. Erst dort

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