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Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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gesagt?«, erkundigte sich Eli höflich.
    Jer biss die Zähne zusammen.
    Eli lachte. Demonstrativ leerte er seinen Bierkrug und rückte wieder ein paar Schritte von Jer ab.
    »Hilf James und mir, das Schwarze Feuer zu beschwören«, sagte er, »und du bekommst so viel Wasser, wie du trinken kannst.«
    London, Zuflucht des Mutterzirkels
    Kari saß still da und wiegte sich sacht hin und her. Sie hatte sich in Joels Haus so viel besser und sicherer gefühlt. Jetzt machte ihr der Gedanke, dass sie in einen schrecklichen Kampf verwickelt gewesen war und sich nicht einmal daran erinnern konnte, entsetzliche Angst. Hätte ich dabei sterben können? Das fragte sie sich immer wieder. Und wie genau hat Holly ihn beendet? Daran war irgendetwas faul. Erkannten die anderen das denn nicht?
    Die sind zu sehr damit beschäftigt, den Boden anzubeten, auf dem sie geht, dachte sie verbittert. Also, ich habe sie ganz sicher nicht zum Oberhaupt unseres Zirkels ernannt. Ich verstehe nicht, warum wir immer tun sollten, was sie sagt.
    In Wahrheit hätte Kari viel lieber Sasha als Anführerin gehabt. Die ältere Frau war erfahrener und freundlicher, vor allem zu Kari.
    Und Sasha war Jers Mutter. Kari war nicht naiv - ihr war klar, dass diese Tatsache eine große Rolle dabei spielte. Tränen brannten in ihren Augen. Sashas Anwesenheit war beruhigend und tröstlich, und sie erinnerte Kari so sehr an Jer - ihr Auftreten, ihre Gesichtszüge.
    Kari spürte, wie ihr die Tränen nun offen übers Gesicht liefen. Doch die anderen merkten nichts davon. Die merkten nie etwas. Oder es war ihnen gleichgültig.
    So viele Nächte lang hatte sie wach gelegen und sich gewünscht, sie wäre Jer nie begegnet und hätte die Welt der Magie nie kennengelernt. Dann bereute sie diesen Gedanken gleich wieder, denn sie konnte sich ein Leben ohne Jer Deveraux nicht vorstellen. So oft hatte sie sich in den Schlaf geweint und darum gebetet, dass sie ihn wiedersehen würde.
    Doch als sie ihn dann wiedergesehen hatte ... da hatte er nur Augen für Holly gehabt. Kari versuchte sich einzureden, dass Holly ihn behext hatte. Aber habe ich ihn nicht schon vorher allmählich verloren? Er war so mürrisch und in sich gekehrt. Der Konflikt zwischen ihm und seinem Vater hat sich immer weiter zugespitzt ... beinahe, als hätten sie gespürt, dass es bald zum entscheidenden Kräftemessen kommen würde.
    Dann hat Holly sich dazwischengedrängt und die Entscheidung erzwungen. Sie ist die arroganteste Kuh, die mir je begegnet ist - und bei ihrer Macht ist das gefährlich. Herrgott, hätte ich mich bloß nie auf diesen ganzen Mist eingelassen.
    Wenn ich nur die Uni durchgezogen hätte, müsste ich inzwischen meinen Doktortitel haben.
    Ja, aber ich war zu sehr in Jer verliebt, um mich von ihm zu trennen, als mir klar wurde, dass er tatsächlich ein Hexer ist und es so etwas wie Magie wirklich gibt. Da hing ich schon zu sehr an ihm und wollte unbedingt selber lernen, Magie zu wirken. Daran kann ich Holly nicht die Schuld geben.
    Aber ich gebe ihr die Schuld daran, dass sie ihn mir weggenommen hat.
    Irgendwann wirst du dafür bezahlen, Cathers. Verlass dich drauf.
    Kari ballte die Hände zu Fäusten und schloss die Augen.
    Die Tränen liefen trotzdem weiter.

 
     
Teil zwei
    Imdolc
    »Als man sie henkte, sah ich zu und lachte. Sie war unschuldig. Ich war die Hexe, die sie suchten. Ich habe meine Seele dem Teufel verkauft, und der Teufel schützt die Seinen. Er schützte mich, und er schützte diese Cathers. Sie hat mir einmal erzählt, sie stamme von mächtigen Hexenköniginnen ab, und ich glaube ihr.«
    aus der Beichte von Tabitha Johnson auf dem Sterbebett
    Salem, Massachusetts

Vier
    Hämatit
    Wir lecken unsere tiefen Wunden
    Nachdem sie uns in Stücke rissen
    Erheben werden wir uns und leben
    Der Tod ist ein Anfang, nicht das Ende
    Wir finden die Kraft, uns zu verändern
    Uns bis auf die Seele neu zu formen
    Denn wir können sein, so wie wir wollen
    Können lieben, lachen oder töten
    Hauptquartier des Obersten Zirkels, London
    In der Kleidung, in der sie entführt worden war - wenngleich inzwischen gewaschen -, lief Nicole in der Flitterwochen-Suite auf und ab. Ihr dunkles Haar war zerzaust, und ihre Gedanken waren ebenso wirr.
    Ich muss hier raus.
    Dieser Raum war ihr Gefängnis, und sie durfte ihn nicht verlassen. Sie hatte schon alles versucht, von magischen Blitzen, die die Tür sprengen sollten, bis hin zu einem hölzernen Kleiderbügel, mit dem sie den Knauf bearbeitet hatte.

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