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Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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will...
    Auf einmal interessierte es sie nicht mehr, worüber Holly und der dunkelhaarige Mann sprachen. Sie war nicht mehr beleidigt, weil die beiden Sasha dazugebeten hatten und sie nicht. Sie war sich nur noch Tommys Nähe sehr bewusst. Keine von ihnen ist hier bei ihm. Ich schon.
    Sie schaute auf seine Hand in ihrer hinab. Seine mandelförmigen Augen blitzten. Er strahlte, als hätte er eine Taschenlampe verschluckt, und ihr stockte der Atem. Was springen denn hier auf einmal für Funken herum?, dachte sie.
    »Tommy, du ... du hältst meine Hand.«
    »Und?« Er lachte leise.
    Sie versuchte, seine Hand abzuschütteln. »Komm schon, lass los.« Als er immer noch festhielt, fragte sie: »Was soll das, Tommy?«
    »Du bist eine unglaubliche Idiotin«, erwiderte er freundlich. »Anderson, ich bin seit Jahren in dich verknallt. Hast du das wirklich nie bemerkt?«
    »Oh.« Sie war völlig verblüfft. Tommy?
    Tommy, der ständig Witze riss, sie nie ernst nahm, aber immer da war, immer zuhörte und sich mitfühlend für alles interessiert hatte, was ihr je passiert war?
    Hallooo?
    »Seit Jahren«, wiederholte er, als wollte er damit durch ihr Staunen dringen. »Seit wir kleine Kinder waren, könnte man sagen.«
    »Oh.« Sie lächelte ihn schüchtern an. »Hallo.« Das war nicht gerade poetisch, aber mehr fiel ihr im Moment nicht ein. Doch irgendwie brauchte sie wohl nicht mehr zu sagen.
    Er erwiderte das Lächeln. »Hallo.« Er drückte leicht ihre Hand. »Gar nicht so übel?«
    »Gar nicht so übel«, stimmte sie zu. »Aber wir sind immer noch Kinder.«
    »Gar nicht wahr.« Er küsste sie auf die Wange.
    »Miau.«
    Eine Katze hüpfte auf Amandas Schoß. Erschrocken wollte sie aufspringen, blieb jedoch sitzen, als die Katze zu schnurren begann und sich wie für ein Nickerchen zusammenrollte.
    »Na, wo kommst du denn her?«, fragte sie das zerzaust aussehende Tier. »Gehörst du Rose?«
    »Sie heißt Astarte. Das ist Nicoles Katze. Sie ist zu ihr gekommen, ein paar Nächte, bevor Nicole entführt wurde. Sie hat sich unserer Suche einfach angeschlossen«, erklärte Pablo ihr.
    Amandas Magen zog sich zu einem festen Knoten zusammen. Ein paar Nächte, bevor sie entführt worden war... Ist diese Katze zu Nicole gekommen, als Holly Hecate ertränkt hat?, fragte sie sich. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.
    Philippe blickte zu Amanda und Tommy hinüber. Er wirkte neidisch. »Sie haben einander gefunden«, murmelte er.
    »Tja, sie brauchten ja auch nicht groß zu suchen«, entgegnete Sasha trocken. Dann sah sie Holly erwartungsvoll an.
    Holly räusperte sich. »Du weißt ja, dass es einen schrecklichen Kampf gab, und ich... mir ist eine verschleierte Frau begegnet. Sie hat ihn irgendwie rückgängig gemacht.«
    »Was war ihr Preis dafür?«, fragte Sasha. Als Holly errötete, drängte sie: »Sie hat etwas Schlimmeres verlangt als die Katze, nicht wahr?«
    Holly kniff die Augen zusammen. »Das ist meine Angelegenheit.«
    »Nein, das stimmt nicht. Nicht, wenn du Teil eines Covens bist. Wir müssen uns alle einig sein. So hält es der Mutterzirkel.«
    Jers Mutter drängte Holly in die Defensive, und das gefiel ihr nicht. Holly reckte das Kinn und erwiderte scharf: »Und deshalb ist der Mutterzirkel so schwach, Sasha. Sieh uns doch nur an. Sie können uns nicht einmal beschützen, während der Oberste Zirkel unsere Mitglieder entführt oder tötet. Sie sind ein lahmer Haufen.«
    Sasha blinzelte. »Wie kannst du so etwas sagen, wenn...«
    »Alors«, unterbrach Philippe sie und hob die Hand. Er wandte sich Holly zu. »Entschuldige bitte, aber wir müssen etwas unternehmen, nicht über Philosophien diskutieren.«
    »Du hast recht«, sagte sie. »Was geschehen ist, ist geschehen. Was immer ich getan oder gesagt habe ...« Sie stieß den Atem aus. »Ich weiß nicht genau, welchen Handel ich eingegangen bin, um ehrlich zu sein. Aber er hat uns gerettet.«
    »Manchmal ist es trotzdem nicht richtig, so etwas zu tun«, beharrte Sasha.
    »Schön, dann sag mir Bescheid, wenn du von deinem hohen Ross heruntergestiegen bist.« Holly wandte sich scharf ab.
    »Holly«, rief Philippe und folgte ihr, als sie in die Küche stürmte. Sie blickte sich um, fand Roses Wasserkocher und sah nach, ob Wasser darin war. Als sie feststellte, dass er frisch aufgefüllt war, schaltete sie ihn ein und suchte auf einem Silbertablett, auf dem alles für den Tee bereitstand, nach einem Teebeutel.
    »Du bist diejenige, die Nicole angerufen hat«, sagte

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