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Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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ihr zur Treue verpflichtet?«
    »Holly, antworte ihm nicht«, sagte Sasha bestimmt, trat neben sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Wir wissen nicht, wer diese Männer sind.«
    Holly schürzte die Lippen.
    »Wir haben José Luis bei einer Entführung verloren«, erzählte Philippe an Holly gewandt. »Der Oberste Zirkel hat eine von uns verschleppt.« Er zögerte kurz und fügte dann bedächtig hinzu: »Sie heißt Nicole.«
    »Nicole!«, stieß Amanda hervor und stürzte sich förmlich auf den jungen Mann. »Wo ist sie?«
    Holly hob die Hand. »Amanda, sei vorsichtig. Sag nichts weiter, ehe wir ganz genau wissen, was hier vorgeht.«
    Der Mann warf Amanda, der die drängenden Fragen ins Gesicht geschrieben standen, einen scharfen Blick zu. »Du kennst Nicole?« Er musterte sie mit schmalen Augen. »Du siehst ihr recht ähnlich.«
    Holly trat vor. »Ich bin die Hohepriesterin dieses Zirkels«, verkündete sie. »Ihr müsst euch mit mir auseinandersetzen.«
    »Wir sind hierhergekommen, um sie zu retten«, sagte der Mann. Die anderen Männer nickten, und der Älteste bekreuzigte sich.
    »Oh, Holly!«, rief Amanda.
    Holly ließ sich erweichen und beschloss, dem Fremden zu vertrauen. Immerhin hatte er sein Leben riskiert, indem er an ihrer Seite gekämpft hatte. »Wir auch«, sagte sie.
    Nach einer kurzen Diskussion entschied Holly, dass es am besten sei, sich in das zweite sichere Haus in London zurückzuziehen. Joel hatte ihnen den Weg genau beschrieben.
    Sie war besorgt, weil er nicht wieder aufgetaucht war, nachdem Catherine die Schlacht für sie beendet hatte. Von allen, die sie in dem Kampf gesehen hatte, fehlte nur er.
    Alles hat seinen Preis, sagte sie sich, und eine schreckliche Ahnung überkam sie. Wenn ich schuld an seinem Tod bin ...
    Sie durfte nicht weiter darüber nachdenken.
    Sie musste ihren Coven retten.
    San Francisco
    Tante Cecile schnappte nach Luft, als sie unvermittelt aus ihrer Meditation gerissen wurde. Die Mädchen schwebten in Gefahr. Sie blickte sich nervös in dem alten viktorianischen Haus um und überlegte, ob sie Dan holen sollte. Sie waren seit einigen Tagen in San Francisco und versuchten, Amandas und Nicoles Vater und Barbara Davis-Chin, eine gute Freundin von Hollys Eltern, zu beschützen.
    Es war schwer für sie, von ihrer Tochter Silvana getrennt zu sein und zu wissen, dass sie sich vielleicht nie wiedersehen würden. Trotzdem taten sie beide, was sie zum Wohl des Zirkels tun mussten.
    Sie schloss die Augen, rieb sich langsam die Schläfen und versuchte, die Bilder, die sie gesehen hatte, deutlicher hervorzurufen. Eine furchtbare Schlacht. Silvana kämpfte tapfer. Dann war plötzlich alles vorbei, als wäre gar nichts geschehen. Warum? Sie sah Holly vor einer verschleierten Frau stehen und ihr etwas versprechen... Nur was?
    Sie riss die Augen auf, als ihr Herz einen Schlag aussetzte. Oh, Holly! Was hast du getan?
    London, Zuflucht des Mutterzirkels
    Das zweite »sichere Haus« passte eher zu dem, was Amanda beim ersten erwartet hatte: Ein gemütliches Häuschen, für das Julfest geschmückt mit Kränzen aus Stechpalme und Efeu, und auf einem fröhlich dekorierten Kaminsims wartete schon ein Julklotz auf die Wiedergeburt der Sonne. Eine Hexe namens Rose ließ die zehn Flüchtlinge rasch ein und führte sie so weit wie möglich von den Türen und Fenstern weg.
    »Es gibt keine Garantie mehr dafür, dass ihr noch irgendwo sicher seid«, erklärte Rose, nachdem Holly ihr von der Schlacht und deren rätselhaftem Verschwinden berichtet hatte. »Aber ich weiß nicht, was ich sonst für euch tun könnte.«
    Sie tischte ihnen etwas zu essen auf und entschuldigte sich dann, um für ausreichend Schlafplätze zu sorgen.
    Während sich alle in ihr Wohnzimmer drängten, sprach Philippe Holly und Sasha an. »Wir müssen uns unterhalten.«
    Amanda machte ein finsteres Gesicht, weil sie ausgeschlossen wurde. Offensichtlich gehörte sie in dieser Gruppe nicht zum inneren Kreis.
    Plötzlich nahm Tommy sie bei der Hand und sagte: »Überlass das erst mal den dreien, Amanda. Holly ist unsere Anführerin.«
    Obwohl sie während ihrer Rituale schon hundert Mal seine Haut gespürt hatte, überlief sie bei seiner Berührung ein unerwarteter Schauer. Ihre Gedanken schlugen eine Richtung ein, die sie erschreckte. Tommy... Tommy Nagai ist ein Junge ...er ist ein Mann, und... und ich bin eine Frau. Wir werden erwachsen. Wir könnten... alles Mögliche zusammen tun... und sein, wir beide... äh, falls er

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