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Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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Eingangstür hing offen in den Angeln, Schnee wehte hinein. Auf den Fliesen dahinter eine zerbrochene Tasse in einer Pfütze aus Tee.
    Da war ein Mann, er hieß Joel, und er war ein Druide. Er hatte Holly geholfen, doch jetzt lag er vor einem herabgebrannten Kaminfeuer, die Augen weit aufgerissen, die Lippen bleich und bläulich verfärbt.
    »Oh Gott, er ist tot!«, rief Nicole aus.
    Sogleich verschwand die schimmernde Gestalt und ließ Nicole mit dem Dolch, dem Wachspüppchen, dem Ring und den zwei Steinen zurück.
    Und der Türknauf drehte sich.
    Hastig legte sie alles in das Loch, was sie herausgeholt hatte, und steckte den geschnitzten Gott wieder davor. Den Dolch verbarg sie unter einem Kopfkissen.
    Sie wirbelte zur Tür herum, als James hereinstolzierte.
    Er grinste hässlich. »Du musst mich sehr vermisst haben«, sagte er. »Du keuchst ja.«
    Sie zwang sich, langsamer zu atmen. Das war nicht schwierig, denn als er näher trat, schnürte es ihr die Brust zusammen, so dass sie kaum mehr Luft bekam.
    »Heute Abend werden wir ein Ritual abhalten«, informierte er sie. »Und du wirst daran teilnehmen.« Er lächelte boshaft. »Ein alter Freund von dir wird ebenfalls dabei sein.«
    In ihr schrillten Alarmglocken.
    Meint er etwa Jer?
    »Was für ein Ritual?«, fragte sie.
    »Wir arbeiten am Schwarzen Feuer. Du weißt doch, dass Cathers und Deveraux eine machtvolle Mischung ergeben sollen.«
    Sie stellte sich dumm. »Eli wird also auch da sein.«
    »Oh. Ja. Eli.«
    Er betrachtete sie mit einer Mischung aus Belustigung und Verachtung. Dann ging er zum Bett, setzte sich und streckte sich darauf aus, ohne auch nur die Stiefel auszuziehen. Sie versuchte, tief durchzuatmen. Ihr wurde vor Sauerstoffmangel schon schwummrig, und sie wusste, dass sie klaren Kopf bewahren musste.
    Er streckte die Arme aus. »Komm her, Nicole. Heiße mich zu Hause willkommen.«
    Sie starrte ihn an und schüttelte den Kopf. Nicht schon wieder. Nie wieder.
    Es klopfte, und die Tür ging auf. Ein rothaariger Mann stand auf der Schwelle. Er wirkte eigenartig nervös, und sein Blick huschte in Nicoles Richtung. Seine Wangen erröteten, als hätte ihn jemand geohrfeigt. Nicole beobachtete ihn neugierig.
    James richtete sich stirnrunzelnd auf. »Monroe, ich habe Euch nicht hereingebeten.«
    »Euer Vater will Euch sprechen«, sagte der Mann. Er warf noch einen Blick auf Nicole und schaute hastig wieder weg. Sie konnte beinahe sein Herz pochen hören, so nervös war er.
    James bemerkte die Aufregung des Besuchers offenbar nicht. Fluchend erhob er sich, schob sich an Nicole vorbei und ging zur Tür. Die beiden Männer verließen den Raum, James knallte die Tür hinter sich zu, und Nicole hörte das Schloss klicken.
    Einen Moment lang geriet sie in Panik bei dem Gedanken, dass sie nun wieder hier gefangen war. Dann sagte sie sich, dass sie schon einmal ausgebrochen war. Und jetzt hatte sie die Sachen, die sie brauchte.
    Glaube ich jedenfalls.
    »Isabeau?«, rief sie. »Bist du noch da?«
    Sie bekam keine Antwort, und Nicole spürte auch, dass sie wahrhaftig allein war. Sie krabbelte aufs Bett und holte die Sachen aus dem Kopfteil. Dann hielt sie kurz inne und betrachtete den Ring genauer. Der schwarze Stein darin hatte die Form eines Pentagramms, und darauf prangte ein goldenes Abbild des Gehörnten Gottes, genau wie das auf dem Kopfteil des Bettes.
    Sie schloss die Faust darum und atmete tief durch.
    Ich bringe ihn Jer.
    Sofern ich irgendwie zu ihm finden kann.
    Als die anderen sich um Holly und Amanda versammelten, ließ Nicoles Katze Astarte sich auf Amandas Schoß nieder. Holly streckte die Hand aus, um sie zu streicheln, doch die Katze fauchte sie an.
    Sie zog die Hand zurück und ließ den Blick über Philippe, Sasha und Rose gleiten, die alle anderen auf einem Pentagramm um die beiden jungen Hexen aufgestellt hatten. Sie befanden sich immer noch in Roses Wohnzimmer, und das Pentagramm war in den Parkettboden eingebrannt, unter den Teppichen mit romantischen Blumenmotiven.
    »Wir rufen die Inkarnationen von Deveraux und Cahors aus der Vergangenheit«, hob Sasha an, »auf dass wir mehr über die Blutfehde zwischen den beiden mächtigen Häusern erfahren. Gewährt unserer Priesterin einen Blick in ihre Vergangenheit und die ihres Hauses. Lasst das Blut der Cathers in die Erinnerungen ihrer Herzen fallen.«
    Sie griff nach Roses Athame. Holly streckte ihr furchtlos die Hand hin, mit der Handfläche nach oben. Sasha ritzte mit dem Dolch die Haut.
    Es

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