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Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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teilzunehmen?«
    »Nein. Noch nicht. Aber ...«
    »Dann wirst du ihn darum bitten müssen. Sag ihm, dass du mitmachen willst.«
    Sie riss die Augen auf. »Nein, das geht nicht! Er übt Schwarze Magie aus!«
    »Hast du vielleicht eine bessere Idee?«, entgegnete er. Als sie schwieg, fuhr er fort: »Du wirst dir schon die Hände schmutzig machen müssen, Nicole. Es gibt keine hübsche, saubere Lösung. Niemand wird uns retten.«
    »Die Göttin ...«, begann sie. »Ich glaube, sie behütet mich, leitet mich.«
    »Dann hat sie dich zu mir geführt. Und ich sage dir, dass wir etwas unternehmen müssen. Wir müssen uns selbst retten.«
    »Aber er opfert ... alles Mögliche. Das weißt du genau.« Ihr Blick huschte nervös zu den anderen Zellen, und sie dachte an die Fingerspitzen, die sie vorhin berührt hatte. Ihr war speiübel.
    »Wenn er von dir verlangt, etwas zu opfern, musst du es eben tun«, beharrte er.
    Ihr drehte sich der Magen um. »Jer ...«, flehte sie.
    »Wenn du die Chance bekommst, einen Blick auf seine Arkana zu werfen, such nach einem Seelenstein. Und du wirst einen Athame brauchen. Wahrscheinlich hat er einen zweiten als Ersatz. Du musst beides stehlen, den Stein und einen Dolch«, erklärte er, während er im Geiste seinen Plan noch einmal durchging. »Und versuch, ein bisschen Beifuß zu bekommen. Zu Hause haben wir unseren eigenen Vorrat, aber in einem großen Anwesen wie diesem holt er sich wahrscheinlich einfach etwas aus irgendeinem Lagerraum.«
    »Der Athame ... das ist sein Messer, richtig?«
    »Ja«, antwortete Jer. »Ich hätte lieber den, den er hauptsächlich benutzt, aber das würde er sofort bemerken. Ein hochrangiger Hexer wie er sollte mindestens zwei zusätzliche haben. Es muss aber einer sein, den er auch benutzt hat, achte unbedingt darauf.«
    Sie schluckte schwer. »Meinst du mit benutzt, dass er damit etwas geopfert hat?«
    Jer gab ein überraschtes Ächzen von sich. »Ihr Cahors-Hexen seid wirklich ganz anders als wir, was? Natürlich meine ich das damit.«
    »Oh Gott, Jer! Ich ... ich ...«
    »Verdammt noch mal, Nicole! Stell dich nicht so an. Willst du vielleicht so enden wie ich? Geh jetzt endlich zurück!«
    »Und was dann?«, jammerte sie. »Was soll ich tun, wenn ich diese Sachen gestohlen habe?«
    »Bring sie mir.«
    »Aber wie denn? Wie soll ich wieder aus dem Zimmer kommen?«
    »Du musst dir eben etwas einfallen lassen«, erwiderte er müde. Seine Stimme wurde wieder schwächer. »Dabei kann ich dir wohl kaum helfen.«
    »Warum nicht?«, beharrte sie. »Bist du etwa kein Hexer?«
    »Ich bin halb tot, Nicole.«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und funkelte das entstellte Ding an, das einmal Jer Deveraux gewesen war. »Jetzt stell du dich mal nicht so an. Du kennst dich mit diesen Sachen viel besser aus als ich, Jer. Hör auf, alles mir aufzuladen.«
    Es herrschte Schweigen. Dann gab Jer einen seltsamen, kehligen Laut von sich, der ein leises Lachen hätte sein können. »Touché, Nicole. Da hast du recht.« Er seufzte gequält. »Vielleicht kann ich doch etwas tun. Meine Zellentür lockern oder so etwas.«
    »Sprich einen Schutzzauber auf mich«, schlug sie vor.
    »Die können wir nicht besonders gut, aber ich werde mir Mühe geben.«
    Sie hielt vollkommen still, während er ein paar lateinische Worte murmelte, einen Zauber, den sie nicht kannte - nicht, dass ich sonderlich viele kennen würde -, doch als er fertig war, spürte sie nichts.
    Sie sagte: »Er hat nicht gewirkt.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass wir die nicht gut können«, erinnerte er sie aus dem Schatten heraus. »Du solltest jetzt gehen. Du musst vor ihm wieder in deinem Zimmer sein.«
    Sie verzog das Gesicht. »Er wird die kaputte Tür sehen.«
    »Kannst du sie in Ordnung bringen?«, fragte er.
    »Ich glaube nicht, jedenfalls nicht durch Magie.«
    »Was ist mit deiner Göttin? Kann die das?«
    »Mach dich nicht über meinen Glauben lustig«, fauchte sie und erkannte dann, dass sie bis zu diesem Augenblick selbst nicht wirklich geglaubt hatte. Stückchenweise, ein bisschen hier und ein bisschen da, war ihr Glaube gewachsen. Doch er erfüllte sie noch nicht. Sie hatte noch immer schreckliche Angst und fühlte sich vollkommen allein.
    »Darum musst du dir Gedanken machen, wenn du dort bist«, drängte er. »Lauf, Nicole.«
    Sie zögerte. »Ich weiß nicht, wie ich dahin zurückfinden soll.«
    »Dabei kann ich dir helfen. Ich spreche einen Findezauber. Na los.«
    »Ich ... ich komme wieder, sobald ich

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