Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
Vom Netzwerk:
Plötzlich war dieses kurze, schnelle Lächeln wieder da. »Ich gehöre ganz Ihnen, Ella.« Er breitete die Hände aus. »Lassen Sie uns sehen, ob es auch umgekehrt funktioniert.«
    Ella sah ihn an, auf seine Brust. Ihr Mund war immer noch unangenehm trocken. Der Gedanke, ihn zu berühren … Reiß dich zusammen, Thorens! Das hier ist Unterricht, mehr nicht. Wie eine Anatomievorlesung an der Uni. Oder ein Praktikum in der Gerichtsmedizin. Es hat nichts zu bedeuten. Er tut das hier nur, weil er glaubt, dir etwas schuldig zu sein. Also führ dich nicht so auf, als hättest du noch nie einen Mann mit nacktem Oberkörper gesehen – und angefasst. Du hast jeden Tag mehr oder weniger bekleidete Männer vor dir …
    Nur dass die wenigsten davon mit Christian Havreux mithalten konnten und sie dabei nie so … beobachteten, wie er es gerade tat.
    Havreux hatte den Kopf zur Seite geneigt, hob jetzt eine Braue.
    Mit einer entschlossenen Bewegung legte sie ihm die Hand auf den Arm. Und konnte sich plötzlich nicht mehr bewegen. Ihr Herz klopfte. Wärme sickerte von seiner Haut in ihre, drang tiefer. Glitt an ihrer Barriere entlang. Sie biss die Zähne zusammen. Hielt dagegen. Die Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf.
    »Weiter, Ella. Wie gesagt: Ich gehöre ganz Ihnen.«
    Sie stieß die Luft aus, von der sie gar nicht gewusst hatte, dass sie sie angehalten hatte. Die Augen unverwandt auf ihrer Hand, strich sie seinen Arm aufwärts, zu seiner Schulter, verharrte auf seinem Schlüsselbein. Sekundenlang. Wollte sie zurückziehen. »Anscheinend funkt- …«
    Schneller, als sie reagieren konnte, hatte er seine Hand über ihre gelegt, hielt sie auf seiner Brust fest.
    »Wie? Das soll schon alles gewesen sein?« Er lachte leise. »Man könnte meinen, Sie hätten Angst vor mir, Ella.« Er bewegte sich auf sie zu, war verwirrend übergangslos ganz dicht vor ihr. Seine Hand rutschte mit ihrer ein Stückchen tiefer. Ihre Handfläche streifte seine Brustwarze, blieb darauf liegen. »Dafür hätte ich mein Hemd nicht ausziehen müssen.« Ihr Mund war mit einem Schlag endgültig vollkommen ausgedörrt. »Kommen Sie schon, Ella. Tun Sie sich keinen Zwang an.« Seine Stimme war zu einem dunklen Flüstern herabgesunken. Ihre Hand fiel schlaff herab, als er sie losließ. Ihre Fingerspitzen streiften seine Brust, seinen Bauch … Sie schluckte abermals, blinzelte, versuchte, sich zu konzentrieren. Warum sollte sie ihn nicht anfassen? Wenn er sich ihr geradezu anbot?
    »Na los, Ella. Kein Grund, schüchtern zu sein.«
    Er hatte recht. Es gab nicht den geringsten Grund. Erneut streckte sie die Hand nach ihm aus.
    »Denken Sie an Ihre Barriere. Kontrollieren Sie Ihre Gabe.«
    Sie leckte sich die Lippen. Seine Haut fühlte sich unter ihrer Handfläche seidig an. Sie ließ sie über den großen Brustmuskel gleiten – Musculus pectoralis major –, abwärts über den geraden Bauchmuskel – Rectus abdominis. Ein tiefer Atemzug, Havreux verlagerte sein Gewicht ein klein wenig. Den äußeren schrägen Bauchmuskel – obliquus externus abdominis –, strich mit den Fingerspitzen die Linea albea bis zum Bund seiner Hose hinab, am Rand des Stoffes entlang nach hinten, ging um ihn herum … Unterbrach den Kontakt selbst dann nur für einen Moment, als sie seinen Arm erreichte, ließ ihre Hand einfach von seiner Seite herüber zu seinem Arm gleiten, darüber, zurück zu seiner Flanke, dem Rücken. Wieder ein Atemzug. Er hob den Kopf, ließ ihn ganz leicht nach hinten sinken, schien beinah auf ihre Berührung zu lauschen …
    »Sehr gut, Ella.« Seine Stimme klang jetzt rau, gepresst.
    Die Wärme, die von ihm herüber zu ihr wanderte, wurde zur Hitze. Drückte härter gegen ihre Barriere, kratzte daran.
    Abermals verlagerte er das Gewicht ein klein wenig. »Weiter, Ella!«
    Sie biss sich auf die Lippe. Wie von selbst glitt ihre Hand weiter, als hätte sie einen eigenen Willen …
    Das Tattoo zog sich schräg über seinen Rücken, von der Schulter abwärts, verschwand über der rechten Hüfte in seiner Hose. Da war etwas wie ein Echsenkamm, Schuppen, die sich mit dem Heben und Senken seiner Rippen mitzubewegen, zu sagen schienen Fass mich an, berühr mich, streichle mich, sich unter ihre Hand zu schmiegen schienen. Wieder ein Atemzug, schärfer diesmal. Havreux zuckte zusammen, als sie die kleine Kuhle über seinen Lendenwirbeln berührte. Sie konnte einfach nicht aufhören, wollte seine Haut spüren, die Hitze … Ihre Fingerspitzen

Weitere Kostenlose Bücher