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Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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durchgerungen, dich lediglich zu berühren«, grinste der Geist anzüglich. »Aber nein, du hast dich dafür entschieden, meinem tödlichen Griff auszuweichen. Nun bin ich leider dazu gezwungen, dich zu Boden zu ringen. Ich werde deine Seele nehmen, und ebenfalls das Leben des Frettchens! Unterwirf dich, Sterblicher! Niemand kann den Griff von Tod überleben!«
    Wieder war mir die genaue Reihenfolge der Ereignisse nicht ganz klar, aber ich erinnerte mich an Tod, der auf mich zusprang und das Frettchen, das zwischen uns huschte, meine Arme, die durch die Luft wirbelten in dem Versuch, aus dem Weg zu kommen, die sich aber trotz meiner erheblichen Anstrengungen in den Roben von Tod verfingen. Das Gespenst flog über meinen Kopf hinweg und landete mit lautem, knochigem Geklapper auf dem Waldboden. Ich versuchte davonzukriechen, stellte aber fest, daß sich meine Füße in dem groben Material der Robe verfangen hatten.
    Tod schaffte es schließlich, davonzurollen, wobei seine Robe an meinen schweren Stiefeln hängenblieb und zerriß.
    »Das ist unmöglich!« kreischte die Erscheinung. »Ich sehe es deutlich vor mir: Du wirst hier herumstolpern, immer wieder knapp meinem Zugriff entgehen, bis der Rest des Universums sich dazu entschließt, einen Ausflug in diesen Teil der Welt zu unternehmen!« Tod lachte kläglich auf, ein Geräusch, als würde ein Waldbär erwürgt.
    Ein anderes Geräusch war hinter uns zu hören.
    »Was war das?« schrillte Tod und wirbelte herum. Aus irgendeinem Grund schien er aus der Fassung zu geraten. »Das kann doch nicht wahr sein!«
    Ich drehte mich ebenfalls um. Ein Schuh hatte nämliches Geräusch verursacht. Ein sehr großer Schuh. Mein Herzschlag stoppte für einen Augenblick. Dann fiel mir auf, daß der Schuh nicht groß genug war, um an den Fuß eines Riesen zu passen, allerdings geräumig genug, um einen normalen Menschen darin zu verstecken.
    »In der Tat«, stellte der Schuh fest.
    »Ein Schuh?« flüsterte Tod. »Und noch dazu ein sprechender? Das kann nicht sein, und doch geschieht es hier.« Das Gespenst wandte sich wieder mir zu; seine Stimme gewann mit jedem Wort an Kraft. »Aber egal. Was immer auch seine wahre Natur ist, er wird mir keinen Strich durch die Rechnung machen. Ich bin gekommen dich zu holen, Ewiger Lehrling, selbst wenn ich dadurch die Mächte des Chaos heraufbeschwören würde. Es ist ganz einfach, das Frettchen mitzunehmen und selbst, wenn ich nicht genau weiß, womit ich es hier zu tun habe – der sprechende Schuh wird ebenfalls mit mir kommen!«
    »Ich glaube nicht«, antwortete der Schuh, und zwei Hände schlängelten sich aus den sehr großen Schnürsenkellöchern der sehr großen Fußbekleidung. Die Hände gingen in die Ausgangsstellung der Grundlegenden Beschwörung. »En garde!«
    »Ein sprechender und zaubernder Schuh!« staunte Tod, und die Ehrfurcht vor diesem Wunder klang aus seiner Stimme. »Alle eintausend Jahre geschieht etwas, das selbst mich noch in Erstaunen versetzen kann. Aber bald habe ich alle Zeit, die ich brauche, um dieses Wunder zu untersuchen, denn bald ist es mein. Und den Ewigen Lehrling habe ich auch!« Das Skelett kicherte erneut. »Was wird das für ein wundervoller Tag.«
    Aber die Hände im Schuh hatten bereits mit der Beschwörung begonnen, und mit den Bewegungen erschien eine kleine dunkle Wolke über dem Gespenst.
    »Wie willst du mich aufhalten?« fragte Tod amüsiert. »Magie hat keine Macht über mich.«
    Die Hände zuckten in einer finalen Fingerkomposition, und aus der Wolke löste sich ein Blitzstrahl und fuhr auf die berobte Figur zu, gefolgt von einem Donnerschlag, der mir beinahe das Trommelfell zerriß.
    Ich blinzelte mir die Tränen aus den Augen in dem Bemühen, nach der blendenden Helligkeit des Blitzes meine Sehfähigkeit zurückzuerlangen. Eine Staubwolke befand sich an der Stelle, an der eben noch Tod gestanden hatte.
    Dann heulte der eiskalte Winterwind um uns herum auf und blies die Staubwolke weg. Tod stand immer noch dort. Sein Grinsen war, auch wenn das fast unmöglich schien, noch breiter geworden.
    »Ist das alles, was deine mitleiderregende Magie zustande bringt?« Das Gespenst deutete auf die sich langsam auflösende Staubwolke über sich. »Du versuchst, meine eigenen Waffen gegen mich zu verwenden. Blitz ist mein Schwert und Donner das Signal meiner Ankunft. Dumme Narren, ihr werdet mich auf diese Art niemals besiegen!«
    »In der Tat?« bemerkte der Schuh, offensichtlich nicht über Gebühr

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