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Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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verwickeln, ein Gespräch, in dem ich seinen Schwachpunkt ausfindig machen konnte, der mir möglicherweise eine Fluchtmöglichkeit eröffnen würde.
    »In der Tat?« fragte Tod, ein wenig überrascht.
    »In der Tat«, sagte ich erneut. »Ich glaube nicht.«
    Tod kicherte, ein Geräusch, als platzten fette schwarze Käfer unter einer Schuhsohle.
    »Bemitleidenswertes Menschenwesen«, flüsterte die Erscheinung. »Gegen eine Kraft wie Tod ist jeder Widerstand zwecklos. Nun gut! Du kennst meine Vorliebe für Spiele. Komm! Versuche dein Bestes, um mich davon abzuhalten, dich in mein Reich der Dunkelheit zu entführen – ich bin dankbar für jede Art von Unterhaltung.«
    Ich trat einen Schritt zurück. Obwohl ich keine Bewegung an ihm bemerkt hatte, schien Tod nicht weiter entfernt zu sein als vorher. Im Gegenteil, er schien mir sogar näher gekommen zu sein; seine ausgestreckte Hand berührte fast meine Schulter.
    »So entkommst du mir nicht«, bemerkte das Gespenst trocken. »Tod ist überall.« Er streckte seine knochenweißen Finger nach mir aus. »Jetzt komm schon. Nimm meine Hand. Es ist so einfach.«
    War dies also das Ende? Ich fühlte die Panik mein Rückgrat emporklettern. Vorher waren mir immer meine Gefährten zu Hilfe geeilt und hatten Tod mit so vielen Seelen konfrontiert, daß er sie unmöglich alle mit sich nehmen konnte. Auf diese Art waren seine tödlichen Pläne mehrfach gescheitert. Jetzt war ich vollständig allein, weit entfernt von jedem, den ich kannte. Sogar mein treues Frettchen war verschwunden, verloren in einer früheren Auseinandersetzung mit dem Riesen. Die Stille des toten Waldes schien mich zu erdrücken. Oh, wenn ich doch nur das erlösende »Eep-eep-eep« hören könnte, das mich schon einmal vor Tod errettet hatte!
    Tods knochige Finger streichelten den Stoff an meiner Schulter.
    »Nein!« schrie ich. »Ich bin noch nicht bereit!«
    Tod lachte schallend, das Geräusch, das Geier verursachen mögen, während sie über ihrer Beute kreisen. »Bereit?
    Du mußt nicht bereit sein für Tod. Es geschieht einfach. Jetzt komm endlich. Ich habe noch ein paar Seuchen zu verbreiten und einige Katastrophen auszulösen. Tod darf sich niemals ausruhen.«
    Seine Hand griff erneut nach mir. »Komm! Niemand kann mir widerstehen!«
    Ich wußte nicht genau, was als nächstes geschah. Die weiche, lockere Erde unter meinen Füßen schien nachzugeben, als ich versuchte, nach hinten aus der Reichweite von Tods Hand zu entkommen. Der Boden schien sich in die eine Richtung zu bewegen, meine Stiefel in die andere. Was auch immer der Grund dafür war, ich verlor den Halt. Ich sah, wie die Hand von Tod sich um die Stelle schloß, an der sich kurz zuvor noch mein Kopf befunden hatte.
    »Ich habe noch niemals einen solchen Tölpel gesehen!« erregte sich das Skelett. »Und du wagst zu bezweifeln, daß du der Ewige Lehrling bist!«
    Ich rollte mich weg und rappelte mich wieder auf.
    »In der Tat«, antwortete ich und suchte verzweifelt nach weiteren Worten, die das wütende Gespenst ablenken sollten.
    »Was ist das?« flüsterte Tod mit einer Stimme so kalt wie eine Mittwinternacht.
    Ich hielt inne, und in der plötzlichen Stille hörte ich ebenfalls einen Laut, möglicherweise von einem kleinen Tier, und das kleine Tier kam auf uns zu!
    »Eep!« quiekte es. »Eep! Eep!«
    Ich wußte, wer das war, noch bevor es unter den Bäumen hervorgeschossen kam.
    Es war mein Frettchen.
    »Eep!« kreischte das Frettchen, überglücklich, mich zu sehen. »Eep! Eep!«
    Tod starrte das Frettchen ungläubig an. »Das ist unmöglich. Wir befinden uns im abgelegensten Teil der Östlichen Wälder, Meilen von jeder anderen Lebensform entfernt. Und jetzt steht hier dein Tiergefährte. Und du bezweifelst meine Theorie, daß du der Ewige Lehrling bist?«
    Das Frettchen sprang auf meine Arme. Mir war ebenfalls klar, daß es ein ziemlicher Zufall war, daß mich mein Haustier in diesem verödeten Wald gefunden hatte. Andererseits handelte es sich um ein magisches Frettchen, erschaffen von der gleichen Magie wie jene Frettchen, mit denen ich später auch die Niederhöllen beglückt hatte. Vielleicht waren die Frettchen, da ich nun einmal ihr magischer Vater und Schöpfer war, auf irgendeine Art und Weise mit mir verbunden. War es möglich, daß ich nur an sie zu denken brauchte, und sie kamen?
    Tod funkelte das Frettchen an und breitete dabei die Arme aus, als wollte er mich in einer skelettösen Umarmung zerdrücken.
    »Ich hatte mich dazu

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