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Hexenjagd in Lerchenbach

Hexenjagd in Lerchenbach

Titel: Hexenjagd in Lerchenbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Kaufangebot durch einen
gewissen Lamm.
    „Natürlich steckt Jocher dahinter. Er
haßt mich; aber das hindert ihn nicht, mit meinem Grundstück zu liebäugeln. Nie
bekommt er das. Nie!“
    „Wäre auch ein Jammer!“ meinte Pfote. „Wo
ich mir doch keinen besseren Zeltplatz für uns vorstellen kann.“
    Helga lachte. „Ihr wollt also während
der Sommerferien auf große Fahrt. Sind eure Eltern damit einverstanden?“
    „Die wissen davon noch nichts“, sagte
Karl. „Aber ich wette, wir kriegen sie rum. Sie werden natürlich denken, es sei
zu gefährlich. Aber wenn wir vier immer eng zusammenbleiben, kann gar nichts
passieren.“
    „Und wie wollt ihr reisen?“ fragte
Helga, während sie jetzt durch Lerchenbach rollten. „Mit dem Düsen-Jet, der
Bahn oder auf Schusters Rappen?“
    „Zu Fuß nicht!“ legte Klößchen sich
fest. „Tarzan würde dann wieder ein Tempo vorlegen, bei dem mir die Beine
schrumpfen. Wir erwägen, auf dem Wasserwege zu reisen. Flußabwärts natürlich,
denn die Fortbewegung soll aus eigener Kraft entstehen. Mit einem Ruderboot
wollen wir den großen Strom hinunter.“
    „Eine Flußfahrt?“ staunte Helga. „Das
ist ja toll. Schwimmen könnt ihr doch hoffentlich. O Verzeihung! Von Gaby weiß
man ja, daß sie im Rückenschwimmen unschlagbar ist. Tarzan beherrscht jede
Sportart, und ihr beide“, sie meinte Karl und Klößchen, „doch sicherlich auch.“
    „Ich kann mich über Wasser halten, bis
mir jemand einen Rettungsring zuwirft“, flachste Karl. „Und Willi schwimmt
sowieso immer oben. Was uns Kopfzerbrechen bereitet, ist was anderes: Wir haben
noch kein Boot. Wir wollen bei einem Kanu-Club eins leihen, sind zwar bis jetzt
nur auf Ablehnung gestoßen, aber trotzdem zuversichtlich. Irgendein Äppelkahn
wird sich noch finden.“
    „Ich drücke euch die Daumen.“
    Sie näherten sich Jochers Hof.
    Gaby malträtierte (quälte) Tarzan noch ein bißchen, indem sie mit dem Ellbogen in seinen Rippen stocherte,
worauf er zur allgemeinen Erheiterung verkündete, sie hätte nicht nur eine
spitze Zunge, sondern auch waffenscheinpflichtige Ellbogen.
    Dann rumpelten die Zelte auf dem Dach
so laut, daß ein Absturz über den Kofferraum zu befürchten war.
    Helga fuhr im Schritt. „Das letzte
Stück werden wir’s doch hoffentlich noch schaffen.“
    Langsam zuckelten sie bei Jocher
vorbei.
    In diesem Moment wurde die Haustür
aufgestoßen, und ein hagerer, stoppelköpfiger Mann stolperte eiligst ins Freie.
Es sah aus, als hätte man seiner Eile nachgeholfen. Hinter ihm erschien Jocher
in der Tür, zornrot das Gesicht und die Fäuste geballt.
    Fast hätte Helga das Lenkrad verrissen.
    „Das... ist ja Schilling“, sagte sie
erstaunt. „Jochers ehemaliger Knecht, der den armen Petermann überfahren hat.“
    Die TKKG-Freunde verdrehten die Köpfe
und sahen sich den rücksichtslosen Todesfahrer genau an.
    „Bösartig wirkt er nicht“, meinte
Pfote, „eher ein bißchen beschränkt. Geistig, meine ich.“
    „Jocher scheint über den Besuch nicht
sehr erfreut zu sein“, stellte Tarzan fest. „Gleich nimmt er die Mistgabel und
durchlöchert Schilling die Rückseite. Mensch, Erwin, bleib cool (engl.:
kühl) ! Sonst trifft dich der Schlag.“
    „Dann hätte Fräulein Götze endlich
Ruhe!“ rief Klößchen.
    Aber Helga sagte ernst: „Nicht um den
Preis, Willi! Eine Krankheit wünsche ich niemandem, auch Jocher nicht.“
    Sie waren jetzt angelangt, hielten vor
dem Haus und stiegen aus dem Auto. Tarzan und Karl meinten, ihre Rippen wären
einseitig mit blauen Flecken bedeckt. Worauf Gaby behauptete, sie käme jetzt
mit einer kleineren Konfektionsgröße aus — so schmal hätten die Jungs sie
gequetscht.
    Während Helga im Haus zu tun hatte,
begannen die vier mit dem Zeltaufbau. Es handelte sich um ein Drei-Mann-Zelt
für die Jungs und um ein recht kleines, in dem Gaby nächtigen sollte.
    „Wirst du dich auch nicht fürchten?“
fragte Klößchen, nachdem er die Gebrauchsanweisung zum dritten Mal durchgelesen
hatte. „So allein im Zelt! Ich meine, wir sind ja immer dicht bei dir. Und
nachts lassen wir dann den Eingang offen — damit wir dich im Auge behalten.“
    „Aber ich werde meinen Eingang
schließen“, antwortete Pfote. „Wegen lästiger Mücken und Blicke. Und sollte ich
Alpträume haben, stelle ich mir vor, wie eng es bei euch zugeht. Dann fühle ich
mich gleich wie im Himmelbett.“
    „Jedenfalls“, meinte Klößchen, „werde
ich dir beim Aufbauen helfen. Tarzan und Karl

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