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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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eine Holzhäckselmaschine«, fügte Alvarez hinzu. »Wären wir nicht stehengeblieben, hätte sich ein dichter Holzstaubregen über die Windschutzscheibe gelegt und uns die Sicht genommen.«
    »Was vermutlich der Sinn der Sache war«, meinte Marler. »Na, dann wollen wir mal …«
    Er streckte den Arm aus dem heruntergelassenen Fenster und winkte zweimal mit der Hand, um Newman im BMW vor drohender Gefahr zu warnen. Dann ließ er den Motor wieder an, gab Gas, schwang den Wagen scharf nach links, durchbrach eine Hecke und hielt geradewegs auf die vor ihnen aufragenden Sandsteinklippen zu.
    Beim Abbiegen hatte Paula eine Horde kräftig gebauter, mit Gewehren bewaffneter Männer erblickt, die aus dem Feld zu ihrer Rechten auf sie zustürmten. Newman war Marler gefolgt und hielt sich dicht hinter ihm, bis der Mercedes am Fuß der senkrecht ansteigenden Klippen zum Stehen kam.
    »Es geht los!« brüllte Marler und sprang mit einem Satz aus dem Wagen.
    Auch Paula, Tweed und Alvarez verließen rasch den Mercedes, wobei sie sich die Instruktionen ins Gedächtnis riefen, die Marler ihnen in der Robles Del Rio Lodge erteilt hatte. Paula warf sich zu Boden und rollte sich zusammen, um eine möglichst geringe Zielfläche zu bieten, dann langte sie in ihre Umhängetasche, holte einen bestimmten Gegenstand heraus und legte ihn griffbereit neben sich. Sie mußte einen geeigneten Zeitpunkt abwarten, um ihn zu benutzen. Danach packte sie ihren Browning mit beiden Händen und blieb bewegungslos hinter einem dichten Büschel trockenen Grases liegen.
    Auch der Rest des Teams hielt sich an Marlers Anweisungen, schwärmte fächerförmig aus und rannte in gebückter Haltung vorwärts. Paula sah Butler, die Maschinenpistole im Anschlag, rechts von ihr Deckung suchen. Marler stand hinter einem der abgestorbenen Bäume versteckt und hielt sein Armalite schußbereit in den Händen.
    Weit links von ihr hatte sich Alvarez neben einem mächtigen Sandsteinfelsen niedergekauert. Newman zwängte sich soeben in einen Felsspalt; seine Tasche hatte er sich über die Schulter geworfen. Tweed drückte sich ganz in ihrer Nähe platt auf den Boden. Er hatte einen Raketenwerfer aus dem Wagen mitgenommen, den er jetzt fest gegen seine Schulter preßte. Nield war in eine weitere Felsspalte geschlüpft. Sie alle hatten so weit voneinander entfernt Position bezogen, daß sie für den Gegner ein breitflächiges, schwer zu treffendes Ziel abgaben. Paula blickte sich aufmerksam um und entdeckte im hellen Sternenschein mit einemmal die Männer, die drohend auf sie zukamen.
    Sechs Rednecks tauchten vor ihnen auf; alle trugen Schußwaffen. Hinter ihnen befand sich noch eine zweite gegnerische Linie, bestehend aus Brands Leuten, die die Rednecks als menschliche Schutzschilde benutzten. Immer mehr Männer kletterten von dem Holzhäcksler herunter. Tweed zielte sorgfältig und feuerte den Raketenwerfer ab. Das Geschoß traf die Maschine und riß sie in Stücke. Dann brach die Hölle los.
    Die Rednecks begannen, wahllos um sich zu schießen. Ein Sandsteinbrocken löste sich und landete dicht neben Paulas Kopf. Sie richtete sich vorsichtig etwas auf und blickte hoch. Hinter ihr, oben auf dem Klippenrand, bewegte sich ein sehr viel größerer Felsbrocken. Brand hatte einen Mann oben auf der Klippe postiert. Marler drehte sich seelenruhig um, den Rücken gegen den Baumstamm gepreßt, und richtete das Infrarotvisier auf den Gegner. Der Schuß holte den Mann von den Beinen, er stolperte über den Rand und fiel mit weit ausgebreiteten Armen in die Tiefe, wobei er einen markerschütternden Schrei ausstieß, ehe er auf dem Boden aufschlug. Der Felsbrocken, den er in Bewegung gesetzt hatte, rollte, von seinem eigenen Schwung getrieben, gleichfalls über den Klippenrand und zermalmte die auf der Erde liegende bewegungslose Gestalt.
    Das Knattern von Butlers Maschinenpistole zerriß plötzlich die Luft. Er feuerte knapp über die Köpfe der Rednecks hinweg, die sofort in Panik gerieten. Einer gab noch einen Schuß ab, verfehlte aber sein Ziel, während seine Kameraden bereits die Flucht angetreten hatten. Auf diesen Moment hatte Paula gewartet. Sie machte sich das heillose Durcheinander zunutze, packte die neben ihr liegende Rauchbombe und schleuderte sie mitten in die Menge der davonhastenden Rednecks. Newman traf einen von ihnen, als er sich aus dem Qualm löste, der die fliehenden Gestalten rasch einhüllte. Paula hörte, wie auch Brands Leute wild zu schießen begannen, und als

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