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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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geschwungene Hügel, kleine Berge schon fast, und zur Rechten schimmerte ein Stück des Pazifiks. Die stille, unbewegte Wasseroberfläche glich im fahlen Licht einer tiefblauen, endlosen Eisbahn.
    »Kommen Sie herüber und leisten Sie uns Gesellschaft«, rief Tweed Butler zu.
    »Ich denke, ich bleibe lieber im Hintergrund und halte die Augen offen.«
    »Dazu besteht hier kein Anlaß«, versicherte Alvarez ihm. »Setzen Sie sich zu uns.«
    Butler ließ sich widerstrebend auf einem freien Stuhl nieder, doch Paula entging nicht, daß er jeden, der nach ihnen die Terrasse betrat, flüchtig musterte. Irgendwie betrachtete er sich als ständig im Dienst.
    »Nun, unseren Ballast sind wir ja glücklich losgeworden«, stellte Marler gedehnt fest.
    Er bezog sich auf die Pause, die er auf dem Rückweg eingelegt hatte, um den Raketenwerfer in eine tiefe Felsspalte fallen zu lassen; natürlich erst, nachdem Tweeds Fingerabdrücke sorgfältig abgewischt worden waren. Sämtliche Rauchbomben, die sein Team bei sich gehabt hatte, waren dem Raketenwerfer in die Spalte gefolgt. Alvarez beugte sich zu Tweed und flüsterte ihm etwas zu:
    »Als wir uns zum Aufbruch rüsteten, sah ich eine Reihe weiterer Rednecks auf den Kampfplatz zuschleichen. Sie werden die Leichen abtransportieren und auch sämtliche Überreste des Holzhäckslers verschwinden lassen. Niemand wird also Beweise dafür finden, daß eine Schlacht stattgefunden hat. In diesem Gebiet werden illegal Pflanzen zur Drogengewinnung angebaut. Das letzte, was sich die Rednecks wünschen, ist die Aufmerksamkeit der Polizei; und die wäre ihnen unweigerlich gewiß, wenn jemand melden würde, was er dort vorgefunden hat.«
    »Gott sei Dank, eine Sorge weniger.«
    »Mir knurrt der Magen!« rief Marler laut. »Wir sollten alle unbedingt einen Happen essen.«
    Sofort erschien ein Kellner an ihrem Tisch, und sie gaben ihre Bestellungen auf. Paula nippte an ihrem Wein und beobachtete fasziniert den Farbwechsel auf dem Wasser. Newman zog seinen Stuhl nahe an den von Tweed heran. Obgleich niemand in Hörweite war, senkte er die Stimme.
    »Wie sieht unser nächster Schachzug aus?«
    »Wir haben die Truppe, die Brand untersteht, ziemlich drastisch dezimiert«, begann Tweed. »Nun können wir unsere Aufmerksamkeit dem Buchhalter zuwenden. Außerdem müssen wir den Spion entlarven, den VB meiner festen Überzeugung nach außerhalb seines Unternehmens einsetzt. Es handelt sich um eine Person, die in Cornwall am Ort des Geschehens war und sich jetzt gleichfalls in Kalifornien aufhält.«
    »Gut. Dieses Problem sollten wir gleich morgen früh in Angriff nehmen.«
    »Ich muß möglichst schnell herausbekommen, um wen es sich handelt. Es gibt drei mögliche Verdächtige, Grenville, Maurice - und Vanity Richmond.« Er blickte Newman vielsagend an. »Ich hoffe, Sie stimmen mir in diesem Punkt zu.«
    »Voll und ganz«, pflichtete Newman ihm bei. »Vanity ist bei der AMBECO beschäftigt, und sie war zur selben Zeit wie wir in Cornwall. Sie hat irgend etwas an sich, was mich beunruhigt, aber ich kann dieses Gefühl nicht genau definieren.«
    »Bleiben Sie in ihrer Nähe. Früher oder später verplappert sich jeder einmal. Und ich möchte unbedingt noch einmal mit Moloch sprechen. Ich muß mich davon überzeugen, ob er von dem Blutbad hinter McGee’s Landing wußte oder nicht.«
    »Er wird ohnehin alles abstreiten.«
    »Ist er schuldig und leugnet trotzdem, dann weiß ich, daß er lügt. Außerdem will ich Mrs. Benyon um eine zweite Unterredung bitten. Ich glaube nämlich, daß sie viel mehr weiß, als sie mir bislang verraten hat.«
    »Beide Gespräche - immer vorausgesetzt, daß VB Sie überhaupt noch einmal empfängt - müssen so inszeniert werden, daß maximaler Schutz für Sie gewährleistet ist.«
    »Vermutlich haben Sie recht«, erwiderte Tweed ohne große Begeisterung.
    »Ich nehme an, wir müssen schnell handeln.«
    »Sehr schnell sogar. Ethan Benyon liegt mir auf der Seele. Ich habe so ein Gefühl, daß er rücksichtslos seine eigenen Ziele verfolgen könnte, wenn es hart auf hart kommt, und damit meine ich, daß er weder Moloch noch sonst jemanden schonen wird. Ich halte seinen Geisteszustand gelinde gesagt für bedenklich.«
    »Und deswegen möchten Sie noch einmal mit Mrs. Benyon reden?« fragte Newman.
    »Genau deshalb. Ob sie mich allerdings über seinen Lebenslauf aufklären wird, ist ungewiß. Ich muß ihr Vertrauen gewinnen - was nicht gerade einfach werden dürfte.«
    Paula wandte sich

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