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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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die mächtige Baja draußen vor der Küste wurde von dem Sturm heftig gebeutelt. Schaudernd wandte er sich ab und trat auf den Flur hinaus.
    Aus der Richtung des Marmorzimmers, in dem die Party immer noch im Gange war, sah er Ethan auf sich zukommen. Der Wissenschaftler funkelte ihn wütend an und ging ohne ein Wort an ihm vorbei. Das fanatische Glühen in seinen Augen gab Moloch Anlaß zur Besorgnis. Seine ganze geordnete Welt drohte in Stücke zu zerfallen.
    Er kehrte zu seinem Büro zurück, nahm einen Trenchcoat vom Haken hinter der Tür, warf ihn über und eilte dann zur Rückseite von Black Ridge, wo ein Sikorsky-Hubschrauber bereitstand. Rund um die Uhr waren Piloten im Einsatz, so daß er jederzeit starten konnte. Der Mann, der im Moment gerade Dienst versah, kletterte aus der Maschine und ging über den Hangar auf Moloch zu.
    »Haben Sie neue Anweisungen für uns, Chef?«
    »Ja, sehr wichtige sogar. Die Maschine muß ständig vollgetankt in Bereitschaft gehalten werden, und die Piloten sollen vierundzwanzig Stunden am Tag abwechselnd Dienst tun. Ich werde den Hubschrauber von Wachposten umstellen lassen, um sicherzugehen, daß sich kein Unbefugter ihm nähert. Überprüfen Sie sofort die Dienstpläne und geben Sie Ihren Kollegen Bescheid …«
    Im Inneren des Gebäudes traf er auf Hogan, der einen Korridor entlangschritt. Hogan fiel auf, daß VBs ohnehin schon blasses Gesicht heute noch bleicher als gewöhnlich wirkte.
    »Sorgen Sie dafür, daß der Hangar, wo der Sikorsky steht, rund um die Uhr von einem Team bewaffneter Männer bewacht wird. Wenn Sie Ihre Sache gut machen, ist ein Sonderbonus für Sie drin …«
    Moloch lief zu seinem Büro zurück, schloß die Tür, schlüpfte aus dem Trenchcoat und hängte ihn wieder an den Haken, ehe er sich an seinen Schreibtisch setzte. Aus einer sorgfältig verschlossenen Schublade nahm er ein Funkgerät und erteilte einige Minuten später dem Piloten seines Learjet, der im Außenbereich des San Francisco International stand, seine Befehle.
    »Ben, bereiten Sie den Jet für einen Flug nach London vor. Polarroute, versteht sich. Rechnen Sie jeden Augenblick mit meiner Ankunft.«

35.
    Grenville konzentrierte sich so sehr darauf, sein Ziel zu erreichen, daß er den Mercedes gar nicht bemerkte, der ihm mit Abblendlicht folgte. Die Straße war relativ stark befahren - von Männern und Frauen, die es eilig hatten, nach Hause zu kommen, nachdem der Sturm abgeflaut war -, was Newman sehr gelegen kam.
    »Wo will er nur hin?« fragte Paula, als Grenville nach Carmel hineinfuhr.
    »Genau das müssen wir herausfinden«, erwiderte Tweed. »Vielleicht hat der Sturm ihn aufgehalten. Er scheint es ziemlich eilig zu haben, dorthin zu gelangen, wo immer er hin will.«
    »Vielleicht ist er ja auf dem Weg zur Polizeiwache auf der Ecke Junipero und 4th Avenue«, spottete Alvarez.
    »Das bezweifle ich doch stark«, widersprach Tweed.
    »Jedenfalls befinden wir uns ganz in der Nähe. Nämlich auf der Junipero Street.«
    Newman schlich im Schneckentempo weiter. Plötzlich bog er in die 5th Avenue ein und parkte direkt hinter der Ecke. Tweed und Alvarez sprangen sofort aus dem Wagen. Paula folgte ihnen. Alle drei spähten vorsichtig um die Ecke.
    »Das ist doch Maurice, mit dem er da spricht. Der hat sich ja mächtig in Schale geworfen!« rief Paula erstaunt.
    Alvarez hatte unterdessen ein Nachtsichtglas aus seiner Reisetasche genommen. Er richtete es auf die beiden Gestalten, dann pfiff er leise durch die Zähne.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, daß Maurice Grenville soeben ein kleines Päckchen zugesteckt hat. Meiner Meinung nach enthält es Kokain. Jetzt steigt Maurice in Grenvilles Wagen.«
    Sie liefen zu dem Mercedes zurück, um Newman zu berichten, was soeben geschehen war. Dieser wendete, bog wieder um die Ecke und sah gerade noch das Heck von Grenvilles Wagen hinter einem Häuserblock verschwinden. Er folgte ihm, mußte jedoch bald feststellen, daß sie anscheinend ziellos durch Carmel fuhren, wobei sie ständig die Richtung wechselten. Nach ungefähr fünf Minuten hielt Grenville vor dem Eingang zu einem Hinterhof an. Beide Männer stiegen aus und betraten den Hof.
    »Wo sollten sie auch sonst zu dieser nachtschlafenden Stunde noch hinwollen?« knurrte Alvarez. »Ich kenne diesen Hof. Er gehört Papa.«
    »Wer um alles in der Welt ist Papa?« fragte Paula.
    »Der bedeutendste Drogendealer der ganzen Westküste. Die Polizei hat ihm nie etwas nachweisen können.«
    »Und was sagt uns

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