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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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nämlich gerade beschlossen, den Buchhalter in eine Falle zu locken.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    »Indem ich einen Köder auslege, dem er nicht widerstehen kann.«
    »Was für einen Köder denn?«
    Wieder ging Tweed nicht näher auf das Thema ein. Der Regen pladderte wie ein Wasserfall unaufhörlich auf die Windschutzscheibe, so daß die Scheibenwischer die Flut nur mit Mühe bewältigen konnten. Newman beugte sich vor und versuchte zu erkennen, wo genau sie sich befanden. Nur weil er den Highway One bereits mehrere Male entlanggefahren war, wußte er, was als nächstes kam. Sie passierten eine Vielzahl verbotenerweise und mit vollem Licht am Straßenrand abgestellter Wagen - die Fahrer hatten offenbar beschlossen, auf das Ende der sintflutartigen Regenfälle zu warten.
    Wahre Sturzbäche ergossen sich über den Highway; die Reifen des Mercedes warfen hohe Wasserfontänen auf. Wie Newman es schaffte, den Wagen unter Kontrolle zu halten, war Paula ein Rätsel. Auch Alvarez zeigte Anzeichen von Nervosität; ständig strich er sich mit einer Hand über sein dunkles Haar. Einzig Tweed ließen die widrigen Wetterumstände vollkommen kalt.
    »Wir nähern uns Carmel«, sagte Newman endlich. »Verdammt ungemütlich ist es hier draußen geworden.«
    Doch der Sturm legte sich so plötzlich, wie er aufgekommen war. Sie befanden sich kurz vor Mission Ranch, als Tweed Newman leicht auf die Schulter klopfte.
    »Langsamer bitte. In Mission Ranch brennt noch Licht. Wahrscheinlich haben sie wegen des Unwetters das Restaurant offengehalten. Sehen Sie den Wagen, der gerade vom Parkplatz rollt? Grenville sitzt hinter dem Steuer. Ich möchte, daß Sie ihm folgen.«
    In Linda Standishs Apartment, daß er dank des in allen Zeitungen ausführlich breitgetretenen Mordes an der früheren Bewohnerin billig hatte mieten können, machte sich Maurice auf den Weg zu einer Verabredung. Er war frisch rasiert und trug einen modischen Anzug. Nachdem er sich einen Trenchcoat übergezogen hatte, nahm er einen Gegenstand aus seinem Schlafsack und schob ihn in die Tasche.
    »Ich würde einen guten Hippie abgeben«, sagte er zu sich selbst. »Müßte mir allerdings ein anderes Outfit zulegen.«
    In dem metallenen Aktenschrank, in dem Linda Standish ihre Unterlagen über frühere Fälle aufbewahrt hatte, herrschte gähnende Leere. Sämtliche Aktenordner waren zum Polizeipräsidium geschafft worden. Linda hatte den Schrank zugleich benutzt, um ein paar Kleidungsstücke darin aufzubewahren, und an der Kleiderstange hingen jetzt auf der einen Seite Maurice’ gute Anzüge, auf der anderen die Sachen, die er günstig in einem Secondhandshop erstanden hatte.
    Wieder schaute er auf die Uhr. Es blieb ihm ausreichend Zeit, den Mann zu treffen, mit dem er sich verabredet hatte. Er dankte dem Himmel dafür, daß der Regen nachgelassen hatte, als er das Apartment verließ, die Treppe hinunterging und in die feuchte Nachtluft hinaustrat.
     
    »Kann ich Sie nicht doch noch zum Bleiben überreden?« fragte Moloch Vanity, die soeben sein Büro betreten hatte. »Wenn es eine Frage des Geldes ist …«
    »Darum geht es mir nicht - im Moment jedenfalls nicht.« Lächelnd nahm sie auf dem Stuhl gegenüber von seinem Schreibtisch Platz. »Ich habe einen sehr lukrativen Job in New York angenommen und auch bereits einen Vertrag unterzeichnet.«
    »Das hat nichts zu sagen«, beharrte Moloch. »Verträge kann man brechen.«
    »Sie vielleicht. Ich nicht.« Vanity lächelte immer noch. »Mr. Moloch, Sie halten mich für vertrauenswürdig. Wenn ich jetzt meinem neuen Arbeitgeber gegenüber wortbrüchig würde, wie könnten Sie mir da jemals wieder vertrauen?«
    »Zu welcher Firma wechseln Sie?«
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Absolute Verschwiegenheit ist ein Teil des Vertrages. Aber ich stehe Ihnen ja noch eine Weile zur Verfügung. Sie haben also genug Zeit, um Ersatz für mich zu finden.«
    »Ich würde Ihr Gehalt verdoppeln.«
    Vanity schüttelte ihre rote Mähne. »Die Antwort heißt nein. Und machen Sie sich keine Sorgen, daß ich vielleicht vertrauliche Informationen weitergeben könnte. Es gehört zu meinen Prinzipien, mich meinen Arbeitgebern gegenüber loyal zu verhalten. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden … Ich bin müde und möchte gern zu Bett gehen.«
    Nachdem sie den Raum verlassen hatte, schaute VB lange Zeit gedankenverloren aus dem Fenster und beobachtete, wie sich die mächtigen Wellen schäumend an den Felsen brachen. Sogar

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