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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Rippen gebrochen hätte.
    Aber Newman war schneller. Er packte mit beiden Händen den Knöchel seines Gegners und verdrehte ihn, so fest er konnte. Der große Mann schrie vor Schmerz auf und verlor das Gleichgewicht. Newman sprang mit einem Satz auf die Füße, beugte sich hinunter, krallte seine Finger in Brands zottiges Haar und riß seinen Kopf hoch. Als der Riese instinktiv zurückzucken wollte, stieß Newman ihn mit der Stirn auf die Pflastersteine des schmalen Weges, der quer über den Rasen führte. Der Aufprall erinnerte an das Geräusch, mit dem ein Hammer auf harten Stein trifft, und Brand blieb regungslos liegen.
    Immer mehr Männer kamen mit angelegten Gewehren auf sie zugerannt, ohne sich um Paulas Browning zu kümmern, denn sie wußten ebenso gut wie Paula selbst, daß sie unmöglich mit einer solchen Übermacht fertig werden konnte. Doch dann krachte plötzlich eine ganze Salve von Schüssen. Jede Kugel schlug präzise vor den Füßen eines Angreifers ein, und die Männer, völlig überrumpelt, blieben vor Schreck wie angewurzelt stehen und versuchten zu ergründen, aus welcher Richtung die Schüsse kamen. Marler fuhr ungerührt fort, einen nach dem anderen ins Visier zu nehmen und kurz vor ihm eine Kugel in den Boden zu jagen. Newman hatte gerade Brand unschädlich gemacht, als Paula ihm eine Warnung zurief:
    »Achtung, Bob! Gefahr von rechts!«
    Newman fuhr herum. Von der Seite des Gebäudes aus kam Gene mit Brutus an der Leine gemächlich auf ihn zu. Er ließ den Hund frei, und der Dobermann fegte auf sein Opfer zu, dem keine Zeit mehr blieb, seinen Revolver zu ziehen. Brutus flog mit einem mächtigen Satz durch die Luft und schnappte nach Newmans Kehle, doch ehe er zubeißen konnte, schien er mitten in der Bewegung zu erstarren - eine Kugel aus Marlers Armalite hatte seine Schädeldecke durchschlagen, und das riesige Tier fiel leblos zu Boden. Gene rannte mit einem langen Stilett in der Hand auf Newman zu.
    Newman blieb, die Hände in die Hüften gestemmt, seelenruhig stehen. Wieder blieb ihm keine Zeit mehr, nach dem Smith & Wesson zu greifen. Ohne ein Anzeichen von Furcht zu zeigen, rief er Gene entgegen: »Ehe Sie mir dieses Ding da zwischen die Rippen bohren, würde ich gerne noch eine letzte Zigarette rauchen!«
    »Rauchen Sie nur. Aber nicht mehr als zwei Züge...«
    Newman holte langsam ein Zigarettenpäckchen und ein Feuerzeug aus der Tasche, zündete sich eine Zigarette an und inhalierte ein paarmal genüßlich. Gene, der ihn nicht aus den Augen ließ, verzog die Lippen zu einem sadistischen Lächeln. Jetzt hat er Todesangst, dachte er befriedigt. Newman nahm noch einen Zug, und das Ende der Zigarette glühte hell auf, als er einen Punkt hinter Gene ins Auge faßte.
    »Mach ihn fertig, Ed!« brüllte er.
    Automatisch blickte Gene über seine Schulter, und Newman nutzte sein erfolgreiches Ablenkungsmanöver, um die brennende Zigarette fest auf die Hand zu drücken, die das Messer hielt. Gene jaulte auf und ließ das Messer fallen. Newman rammte ihm das rechte Knie mit aller Kraft zwischen die Beine, woraufhin Gene mit einem schrillen Aufschrei zusammenbrach und Newman seinen Revolver aus dem Holster riß. Mit dem Kolben versetzte er Gene einen harten Schlag gegen die Schläfe. Der glücklose Killer stöhnte noch einmal auf, dann regte er sich nicht mehr.
    Als Paula dann ihre Schreckschußgranate auf die anderen Männer schleuderte, brach die Hölle los. Drei der Wächter stürzten bewußtlos zu Boden. Paula ließ eine Rauchbombe folgen, um die Gegner vollends aus dem Konzept zu bringen, und war mit dem Erfolg zufrieden. Hustend und keuchend taumelten die Angreifer durch den dichten, beißenden Rauch und rieben sich ihre tränenden Augen. Doch plötzlich wurde aus dem Qualm heraus eine Reihe von Schüssen auf sie abgegeben. Aus dem Klang schloß Newman, daß es sich um eine Maschinenpistole handelte. Vermutlich hatte einer der Wachposten sich zu Boden geworfen, die Augen geschlossen und feuerte nun in der Hoffnung, einen seiner Gegner zu treffen, aufs Geratewohl um sich.
    »Zeit zum Rückzug!« rief er Paula zu. »Zurück zur Leiter, und dann nichts wie weg!«
    Er blickte zum Flachdach empor und sah, daß Marler immer noch auf seinem Posten stand und darauf wartete, daß einer von Molochs Leuten aus den Rauchschwaden auftauchte. Newman bedeutete ihm mit einer Handbewegung, unverzüglich herunterzukommen und zu der Leiter zu rennen. Dann lief er auf Butler zu, der neben dem Seil stand, um

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