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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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kümmern.«
    »Dann vorwärts«, befahl Newman, ein Stück zurückrobbend, ehe er sich wieder aufrichtete. »Ich finde es bemerkenswert, daß der Hubschrauber sang- und klanglos verschwunden ist. Anscheinend will man uns in falscher Sicherheit wiegen. Wir müssen von der schlimmsten aller Möglichkeiten ausgehen - der, daß sie wissen, daß wir kommen.«
    Am Park Crescent saß Tweed reglos hinter seinem Schreibtisch und blickte aus dem Fenster. Monica wußte, daß er sich wegen der Vorgänge in Cornwall Sorgen machte. Gerade schaute er erneut auf seine Uhr, als das Telefon klingelte. Monica nahm den Anruf entgegen, runzelte die Stirn und wiederholte ihre Frage mehrmals.
    Dann drückte sie den Verbindungsknopf zu Tweed.
    »Jemand mit einer auffällig heiseren Stimme besteht darauf, mit Ihnen persönlich zu sprechen. Er oder sie nennt sich Waltz.«
    »Stellen Sie durch. - Ja, Tweed hier.«
    »Sie sollten wissen, daß eine Person namens Vanity Richmond während Paulas Aufenthalt in Monterey heimlich Fotos von ihr geschossen hat. Ich bin ihr gefolgt und habe gesehen, wie sie per Federal Express ein Päckchen an einen Ort irgendwo in Cornwall geschickt hat. Das ist im Augenblick alles.«
    »Danke.« Tweed legte den Hörer auf. Seine Miene verfinsterte sich. Wieder starrte er blicklos aus dem Fenster, während er Monica über den Inhalt des Gespräches informierte.
    »Wer ist Waltz?« fragte sie.
    »Ein Informant, der zur selben Zeit wie Paula in Monterey war. Waltz ist natürlich ein Deckname.«
    »Offenbar konnte er nicht mit erfreulichen Nachrichten aufwarten.«
    »Beileibe nicht - besonders zu diesem Zeitpunkt. Ich wünschte, der Anruf wäre gestern erfolgt. Er bedeutet nämlich, daß jemand Paula erkennen könnte, falls unser Team dabei beobachtet wird, wie es sich Mullion Towers nähert - und dann wissen sie, mit wem sie es zu tun haben.«
    »O Gott, heißt das nicht, daß das ganze Unternehmen in Gefahr ist?«
    »Bob Newman wird mit jeder Situation fertig - aber unserer Mission wird es nicht gerade helfen. Wir müssen herausfinden, was Moloch vorhat - und ich bin felsenfest davon überzeugt, daß er etwas Spektakuläres im Schilde führt. Wenn wir doch bloß die Identität jenes Mädchens kennen würden, das bei Octopus Grove an Land gespült wurde - und die der Frau, die in Cornwall von dem Schiff gesprungen ist.«
    »Cords Foto von Julia Sanchez, dem verschwundenen Mädchen aus Philadelphia, die Molochs Geliebte war, müßte jeden Moment hier eintreffen. Vielleicht hilft uns das weiter.«
    »Vielleicht - vielleicht auch nicht.«
    Wieder sah Tweed auf die Uhr. »Dem Zeitpunkt von Bobs Anruf und der Entfernung bis nach Stithians hier auf der Karte nach zu schließen dürften er und sein Team sich gerade bereitmachen, in Mullion Towers einzudringen. Vielleicht sind sie schon dabei …«

3.
    Marler ging zu seinem Saab zurück und bedeutete den anderen, ihm zu folgen. Er öffnete die hintere Tür, und Paula sah, daß jetzt eine große Jutetasche auf der Teleskopleiter lag.
    »Ich weiß, daß Sie alle bereits mit Waffen versehen sind«, sagte er brüsk, »aber jeder von Ihnen benötigt vielleicht noch weitere Verteidigungsmittel. Hier in dieser Tasche sind welche. Der liebe Nikolaus wird gleich sein Spielzeug an brave Kinder verteilen.«
    Er beugte sich ins Wageninnere, öffnete die Tasche, kramte darin herum und förderte etwas zutage, das wie eine kleine Handgranate aussah. Er reichte den Gegenstand Paula.
    »Das ist eine neuentwickelte Rauchbombe. Drücken Sie einfach oben auf den Knopf und werfen Sie das Ding weg. Der Rauch nimmt dem Gegner nicht nur die Sicht, die Bombe verströmt auch noch einen beißenden Geruch, der jeden Angreifer für dreißig Minuten außer Gefecht setzt. Danach erholt er sich aber relativ rasch wieder. Hier sind zwei für Sie, Paula, und zwei für Bob.«
    »Sie sind ja gut ausgerüstet hierhergekommen, Bob«, meinte Paula, inspizierte die kleine Handgranate kurz und verstaute sie dann in ihrer Umhängetasche.
    »Moment, ich habe noch mehr …«
    »Wollen wir einen Kleinkrieg führen?« witzelte Paula.
    »Genau darauf könnte es hinauslaufen«, entgegnete Marler ernst.
    Er reichte ihr eine mit einem Stift versehene Granate. Worum es sich dabei handelte, erkannte sie in dem Moment, als er zu sprechen begann.
    »Eine Schreckschußgranate. Im Trainingszentrum unten in Send haben Sie damit geübt. Wenn diese Granate in der Nähe Ihres Gegners detoniert, macht ihn die ohrenbetäubende Explosion

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