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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Arbeit leisten.«
    »Was genau macht er denn beruflich?«
    »Er ist Seismologe - Experte für Erdbeben. Mehr weiß ich selber nicht. Aber als er hier studiert hat, waren seine Kommilitonen einhellig der Meinung, daß er einen Sprung in der Schüssel hat. Vielleicht liegt das daran, daß er der typische zerstreute Gelehrte ist. Er geht in seiner Arbeit völlig auf.«
    »Interessant.« Tweed trug einen geistesabwesenden Gesichtsausdruck zur Schau.
    »Interessant? Weshalb?«
    »Weil sich einzelne Teilchen des Puzzles allmählich in das Gesamtbild einfügen. Aber ich kann mich natürlich auch irren.«
    »Fast hätte ich’s vergessen: Während Sie heute morgen unterwegs waren, traf das Foto von Julia Sanchez, das Cord Dillon Ihnen per Federal Express geschickt hatte, hier ein. Sie wissen ja - die Freundin von VB, die sich zusammen mit weiteren sechs Mädchen scheinbar in Luft aufgelöst hat. Das ist sie.«
    Sie legte das Foto vor Tweed auf den Schreibtisch. Es zeigte eine ausgesprochen attraktive Brünette mit festem Kinn, klaren Zügen und lachenden Augen. Der Typ Mädchen, mit dem man viel Spaß haben konnte. Tweed schätzte ihr Alter auf Anfang Dreißig.
    »Es besteht nicht die geringste Ähnlichkeit mit der Frau, die Newman in Cornwall aus dem Wasser gezogen hat - mit der, von der Paula behauptet, es sei dieselbe Frau, die bei Octopus Cove in Kalifornien an Land geschwemmt wurde. Hier ist ein Phantombild, das Paula zusammen mit unserem Zeichner im Labor angefertigt hat.« Monica wies mit dem Finger darauf.
    Tweed musterte Paulas Zeichnung flüchtig. Er wußte, daß sie eine besondere Begabung dafür hatte, sich die Gesichtszüge ihrer Mitmenschen genau einzuprägen und sich später wieder ins Gedächtnis zu rufen. Doch noch bevor er das Bild näher betrachtete, hatte er schon erkannt, daß das Mädchen keine Ähnlichkeit mit Julia Sanchez aufwies. Noch eine Sackgasse. Auf wie viele waren sie im Laufe der Jahre nun schon gestoßen.
    »Nein, da besteht wirklich keine Ähnlichkeit«, stimmte er zu. »Ich werde jetzt lieber Cord anrufen, um ihn auf dem laufenden zu halten …«
    Er wurde vom Klingeln des Telefons unterbrochen. Monica nahm den Hörer ab und teilte Tweed mit, daß Cord Dillon ihn sprechen wollte.
    »Hallo, Cord. Tweed am Apparat.«
    »Hi! Verraten Sie mir eines: Klinge ich freudig erregt - so, als hätte ich gerade eine gute Nachricht bekommen?«
    »Kann man so sagen …«
    »Was wieder einmal beweist, wie gut ich mich in Krisensituationen verstellen kann.«
    »Wer bereitet Ihnen denn Probleme?«
    »Der Präsident der Vereinigten Staaten höchstpersönlich. Ich wurde zu ihm ins Oval Office zitiert. Er schäumt vor Wut. Offenbar hat Moloch inzwischen im Repräsentantenhaus - und im Senat - eine solche Macht erlangt, daß der Präsident fürchtet, er könne die nächsten Wahlen ganz nach seinem Belieben beeinflussen. Ich versuchte, ihm klarzumachen, daß er ein wenig übertreibt, aber er ließ kein vernünftiges Argument gelten. Jetzt bin ich beauftragt worden, herauszufinden, was VB konkret vorhat. Eine Frage dazu - mir ist zu Ohren gekommen, daß Moloch in seinem Learjet den Atlantik überquert hat und sich jetzt irgendwo in England aufhalten soll …«
    »Das stimmt. Mir ist sein momentaner Aufenthaltsort bekannt.«
    »Tun Sie mir einen großen Gefallen, alter Freund, und verschaffen Sie mir ein paar Informationen über den Mann - was er vorhat, welche Motive ihn leiten und so weiter. Ihre Leute sind Experten auf diesem Gebiet, und ich kann von hier aus nicht viel unternehmen. Vermutlich werde ich in Kürze erneut ins Weiße Haus beordert, und dann sollte ich besser handfeste Ergebnisse vorzuweisen haben. Ganz Washington ist in Panik. Man ist einhellig der Meinung, Moloch wäre ein Siegertyp; einer, der weiß, wie man zu Macht und Einfluß kommt und dabei keine Skrupel kennt.«
    »Cord, überlassen Sie die Sache mir. Ich habe bereits Ermittlungen im großen Stil eingeleitet, um diesem Mann auf die Schliche zu kommen. Wenn ich konkrete Beweise habe, rufe ich Sie an. Die Operation ist in vollem Gange.«
    »Vielleicht kann ich dann heute nacht ruhiger schlafen. Besten Dank auch.«
    Tweed erzählte Monica, was der Amerikaner gesagt hatte, und diese schürzte nachdenklich die Lippen. »Sie haben nicht erwähnt, daß sich der Premierminister aus denselben Gründen in heller Aufregung befindet.«
    »Das habe ich absichtlich für mich behalten. Warum soll ich Cord Dillon noch mehr beunruhigen? Ich stelle nur

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