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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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einmal.« Newmans Miene verdüsterte sich. »Meine Frau wurde im Baltikum auf grausame Weise ermordet. Ich habe den Mörder verfolgt und zur Strecke gebracht.«
    »Es tut mir ja so leid, daß ich ausgerechnet dieses Thema zur Sprache gebracht habe.« Vanity legte ihm leicht die Hand auf den Schenkel. »Was geschah dann mit dem Täter? Oder möchten Sie nicht darüber reden?«
    »Er ist von einer Klippe gestürzt.«
    Newman trank noch einen Schluck Whisky und sprach undeutlich, aber sein Kopf war noch relativ klar. Vanity wechselte rasch das Thema.
    »Womit beschäftigen Sie sich denn so, Bob? Ein Mann wie Sie sitzt doch sicher nicht den lieben langen Tag zu Hause herum und dreht Däumchen?«
    »Gelegentlich liefere ich einigen internationalen Zeitschriften ein paar Beiträge - unter falschem Namen«, log er gewandt. »Und die Recherchen für diese Artikel führen mich des öfteren auch ins Ausland.«
    »Sie sind ja ein richtiger Wandervogel.«
    »So könnte man es nennen.« Er lachte leise. »Manchmal lande ich an höchst seltsamen Orten, so wie hier. Sie haben doch bestimmt diese riesige Luxusjacht vor dem Hafen von Falmouth bemerkt. Sie hat sogar einen Hubschrauberlandeplatz - mit dem dazugehörigen Hubschrauber darauf, versteht sich. Irgend jemand erzählte mir, der Eigentümer sei ein Mann namens Vincent Bernard Moloch.«
    Er ließ Vanity nicht aus den Augen, während er sprach. Ihr Gesicht wurde einen Augenblick lang maskenhaft starr, dann wühlte sie in ihrer Hermès-Handtasche und förderte ein zierliches spitzengesäumtes Taschentuch zutage. Hermès, dachte Newman. Ich könnte schwören, daß dieses bißchen Leder keinen Penny weniger als fünftausend Pfund gekostet hat. Ihr Boß läßt sich ihre Dienste, welcher Art sie auch immer sein mögen, eine schöne Stange Geld kosten.
    »Wie haben Sie das herausgefunden?« wollte sie wissen.
    Du hast die falsche Frage gestellt, mein Mädchen, dachte Newman, ließ sich aber nichts anmerken.
    »Irgendein Typ im Pub hat’s mir verraten. Halb Falmouth scheint Bescheid zu wissen«, log er. »Er soll angeblich der reichste Mann der Welt sein, und wenn ich mir seinen schwimmenden Palast so ansehe, bin ich geneigt, das zu glauben.«
    »Sie mit all Ihrer Erfahrung müßten doch eigentlich mehr über diesen Mann wissen«, lockte sie.
    »Nicht viel.« Newman leerte sein Glas. »Außerdem hat er keinen großen Nachrichtenwert, daher interessiert er mich nicht weiter. Ich glaube, das Essen wird gleich serviert. Wollen Sie mir nicht Gesellschaft leisten?«
    »Mit Vergnügen.«
    Tweed sah ihnen nach, als sie gemeinsam Richtung Speisesaal gingen, und lächelte in sich hinein. Newman verlor wahrhaftig keine Zeit. Und er hatte eine heikle Situation mit seinem üblichen Geschick gemeistert.
    Paula schlenderte langsam die Treppe hinunter, um sich in den Speisesaal zu begeben. Sie trug einen elfenbeinfarbenen Hosenanzug aus Gabardine und dazu eine helle Seidenbluse, die neueste Ergänzung ihrer Garderobe. Der Hotelbesitzer begrüßte sie freundlich und machte ihr ein Kompliment über ihr Aussehen. Paula dankte ihm mit einem Lächeln und bemerkte gleichzeitig, daß Vanity Richmond an der Eingangstür stand, ganz offensichtlich im Begriff, nach draußen zu gehen und ein wenig frische Luft zu schnappen.
    Vanity kramte in ihrer Handtasche herum, holte ein kleines Mobiltelefon heraus und verschwand um die Ecke in den Hof. Paula folgte ihr und blieb einen Moment stehen, ehe sie gleichfalls den Hof betrat. Vanity drückte sich eng an die Seitenmauer des Gebäudes und preßte ihr Telefon dicht ans Ohr. Dank ihres ausgezeichneten Gehörs konnte Paula trotz der Entfernung jedes Wort verstehen, das Vanity sagte.
    »Sie wissen, wer am Apparat ist, VB. Ich rufe aus Nansidwell an. Ich hatte eben eine lange Unterhaltung mit einem ehemaligen Auslandskorrespondenten namens Robert Newman …
    Wie bitte? Ja, Newman wohnt auch hier im Hotel. Nein, bislang hat er mir keinen Grund gegeben, ihn zu verdächtigen. Aber er behauptet, halb Falmouth wüßte, daß Sie hier sind...
    Wie er das erfahren hat? Er hat gehört, wie jemand im Pub von Ihnen gesprochen hat …
    Habe ich Sie eben richtig verstanden? Sie fliegen per Hubschrauber nach Newquay? Und wohin dann? Ich hab’s nicht ganz mitbekommen …
    Ach so, weiter nach Heathrow und von da aus mit dem Jet nach San Francisco. Ich soll Sie doch sicher begleiten …
    Nicht? Ich soll vorerst hierbleiben und aufpassen, was hier so vor sich geht? Dafür sorgen, daß

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