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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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daß du mich auf dem laufenden hältst …«
    Es war dieser Anruf, der ihn dazu bewog, unverzüglich in die Staaten zurückzukehren. Er wählte zunächst die Nummer von Vanity Richmonds Handy und führte ein kurzes Gespräch mit ihr, dann rief er auf der Venetia an und befahl dem Piloten, mit dem Hubschrauber nach Mullion Towers zu kommen, ihn dort abzuholen und zum Flugplatz Newquay zu bringen, wo sein Jet auf ihn wartete. Der letzte Anruf galt dem Piloten des Jets.
    Er hatte mit voller Absicht niemanden in seine Pläne eingeweiht - abgesehen von Vanity Richmond -, denn ihm war viel daran gelegen, unerwartet in seinem kalifornischen Hauptquartier Black Ridge aufzutauchen. Es war eine Methode, derer er sich häufig bediente - teils, um seine Schritte zu verschleiern; teils aber auch, um festzustellen, was in seiner Abwesenheit vor sich gegangen war. Tatsächlich traute er keinem Menschen über den Weg.
     
    Im Speisesaal des Nansidwell blickte Paula gelegentlich zu Newmans Tisch hinüber. Auf den ersten Blick schien er sich in Vanitys Gesellschaft glänzend zu amüsieren, aber Paula, die ihn gut kannte, bemerkte die gewisse Reserviertheit in seinem Benehmen. Er kauft ihr längst nicht alle ihre Geschichten ab, dachte sie, als sie den Saal verließ.
    Sie fand Tweed in einem der Salons vor, wo er Kaffee trank, und gab ihm verstohlen ein Zeichen, ehe sie in den Hof hinaustrat. Tweed trank seinen Kaffee aus, stand auf, reckte sich und verließ den Salon, als wolle er nur einmal ein bißchen frische Luft schnappen.
    »Ich habe zufällig ein Gespräch mit angehört, daß Vanity Richmond über ihr Mobiltelefon geführt hat …«, begann Paula, als Tweed sich zu ihr gesellte.
    Tweed hörte aufmerksam zu, während sie den Inhalt des Gesprächs zusammenfaßte. Er zeigte keinerlei Regung, als sie die von Büschen gesäumte Auffahrt hinaufschlenderten, bis sie außer Sichtweite des Hotels waren und dann in eine kleine Seitenstraße einbogen.
    »Das sind wichtige Neuigkeiten«, sagte er schließlich. »Sie haben Ihre Sache gut gemacht, Paula. Es klingt recht bedrohlich - vor allem die Tatsache, daß er Vanity anwies, dafür zu sorgen, den ganzen Abend über in Sichtweite der anderen Gäste zu bleiben. Mir gefallen die Schlußfolgerungen nicht, die sich daraus ergeben. Und dann stört mich, daß er so plötzlich nach den Staaten aufbrechen will. Hätten Sie Lust zu einem Spaziergang nach Mawnan Smith hinein? Sehr gut. Ich glaube, ich sollte besser die Telefonzelle benutzen, von der aus Newman mich angerufen hat - ich muß Cord Dillon von dieser neuen Entwicklung berichten.«
    Sie kehrten um und schlugen den Weg ein, der direkt in das Dorf führte. Der Abend war sehr warm, und Tweed zog seine Jacke aus, als sie ihre Schritte beschleunigten.
    »Bob scheint sich ja dick mit dieser Vanity Richmond angefreundet zu haben«, bemerkte Paula.
    »Ich weiß. Er verfolgt einen bestimmten Zweck damit. Sie ist jetzt schon Wachs in seinen Händen, und er bekommt garantiert mehr aus ihr heraus als sie jemals aus ihm. Natürlich weiß er, daß sie mit Moloch auf vertrautem Fuß steht. Ich habe es ihm erzählt, während Sie Ihr Bad nahmen und sich umzogen.«
    »Na Gott sei dank, dann ist er ja im Bilde.«
    »Keine Frau hat es je geschafft, Bob Newman zum Narren zu halten - jedenfalls nicht lange.«
    Paula wartete vor der Telefonzelle im Dorf, während Tweed über die Auslandsvermittlung seinen Anruf tätigte. Für Notfälle wie diesen trug er stets eine ausreichende Menge Kleingeld bei sich. In den USA mußte es jetzt ungefähr fünf Uhr nachmittags sein, rechnete er sich aus, während er darauf wartete, daß sein Anruf durchgestellt wurde. Schließlich meldete sich Dillon am anderen Ende der Leitung.
    »Cord, hier spricht Tweed. Ich habe gerade erfahren, daß VB in die Staaten zurückfliegt - nach Kalifornien. Der Flug könnte morgen früh starten. Ich vermute, daß sich da eine ganz große Sache anbahnt, sonst hätte er sich nicht so kurzfristig zu der Reise entschlossen.«
    »Verstanden. Ich kenne das Schema, nach dem er auf diesen Flügen verfährt. Erst fliegt er nach New York, läßt den Learjet dort auftanken, und dann geht es Nonstop weiter nach Kalifornien. Ich werde veranlassen, daß einer meiner Männer auf dem Kennedy Airport in New York und ein anderer auf dem San Francisco International Posten bezieht. Auf diese Weise können wir an ihm dranbleiben.«
    »Und ich werde Monica bitten, meinen Freund Jim Corcoran anzurufen, den

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