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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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erhob sich, »dieser Idiot Penkastle hat Sie ja nun einmal gesehen und wahrscheinlich die Nachricht von Ihrer Anwesenheit hier schon an Moloch weitergeleitet. Ich schlage vor, Sie geben mir Ihre Autoschlüssel. Ich werde den Wagen nach Einbruch der Dunkelheit nach Nansidwell zurückbringen.«
    »Und wie sollen wir dann nach Hause kommen?« erkundigte sich Paula zweifelnd. »Auf Schusters Rappen? Wir müßten mehrere Meilen laufen - und die meiste Zeit auch noch bergauf.«
    »Ich habe eine bessere Idee. Sie können in Sekundenschnelle von hier verschwinden, ohne daß irgend jemand es bemerkt.«
    »Wie soll das denn vor sich gehen?« fragte Tweed geradeheraus.
    »Wir nehmen mein großes Schlauchboot - es verfügt über einen starken Außenbordmotor - und fahren flußabwärts bis Durgan, wo ein Freund von mir sein Auto stehen hat. Das werde ich mir ausleihen, und dann bringe ich Sie nach Nansidwell zurück, das ist nämlich nur ein Katzensprung. Mein Schlauchboot lasse ich in Durgan, fahre mit dem Auto dorthin, stelle es wieder an seinem alten Platz ab und bringe das Schlauchboot hierher zurück. So einfach ist das.«
    »Wo genau liegt Durgan?« wollte Tweed wissen.
    »Ein Stückchen den Helford River hinunter …«
    Während Prendergast sein Haus verschloß, musterte Paula ihren Vorgesetzten unauffällig und registrierte den Ausdruck von Unbehagen auf seinem Gesicht. Er wurde sehr leicht seekrank und haßte es, sich auf dem Wasser zu befinden. Sie wühlte in ihrer geräumigen Umhängetasche herum, in der noch zwei Rauchbomben steckten, die Marler ihr gegeben hatte, als sie nach dem gelungenen Unternehmen Mullion Towers in das Hotel zurückgekehrt waren.
    Nach längerem Suchen brachte sie das Päckchen Dramamin zum Vorschein, das sie stets bei sich trug, und reichte Tweed eine eingeschweißte Tablette. Er spülte sie hastig mit dem Rest seines Orangensaftes hinunter, kurz bevor Prendergast zurückkam.
    »Ahoi!« rief er fröhlich. »Die Expedition kann losgehen. Auf zu neuen Ufern!«
    Draußen zog er sich ein Paar Gummistiefel an, stieg eine kleine Treppe hinunter und holte ein großes Schlauchboot nahe ans Ufer, damit seine Gäste bequem einsteigen konnten. Er wartete, bis Tweed und Paula ihre Plätze eingenommen hatten, dann ließ er den Motor an. Inzwischen war die Sonne hinter den bewaldeten Hügeln auf der anderen Seite des Flusses versunken, und die Luft auf dem Wasser roch kühl und frisch.
    »Ein herrlicher Tag für einen Ausflug«, sagte Prendergast, dem die Vorfreude auf die Bootsfahrt deutlich anzumerken war.
    »Wenn Sie meinen«, entgegnete Tweed mürrisch.
    Sie tuckerten gemächlich den Nebenarm hinunter und gelangten bald auf den sehr viel breiteren Helford River, hinter dessen Mündung Paula schon die offene See sah. Als Prendergast auf die Flußmitte zusteuerte, entdeckte sie noch etwas anderes - ein großes Motorboot, das mit hoher Geschwindigkeit direkt auf sie zugerast kam. Am Steuer stand hochaufgerichtet ein schwarzhaariger Hüne. Sie erstarrte, als er mit einer Hand ein Fernglas an die Augen hob und es auf das Schlauchboot richtete, denn sie erkannte auf den ersten Blick, daß es sich bei dem Mann um Joel Brand handelte. Er ließ das Fernglas wieder sinken, packte das Steuer mit beiden Händen und gab noch mehr Gas. Der Motor röhrte auf, und das Motorboot hob sich mit dem Bug aus dem Wasser und schoß auf sie zu.
    »Brand ist in diesem Boot!« schrie sie zu Prendergast hinüber. »Ich glaube, er will uns über den Haufen fahren!«
    »Er ist schneller als wir«, warnte Prendergast und ließ ebenfalls den Motor aufheulen.
    Paula holte eine Rauchbombe aus ihrer Umhängetasche und beobachtete angespannt, wie das Motorboot weiter auf sie zujagte.
    Prendergast versuchte verzweifelt, das rettende Ufer zu erreichen, doch ihr war klar, daß ihm dies niemals gelingen würde. Tweed lehnte sich zu ihr hinüber.
    »Haben Sie noch eine von diesen Dingern bei sich? Falls ja, dann geben Sie mir bitte eine.«
    Paula blickte ihn zweifelnd an. In seinem Zustand war er vermutlich noch nicht einmal imstande, aus zwei Metern Entfernung ein Scheunentor zu treffen. Zögernd nahm sie die zweite Bombe aus der Tasche und reichte sie ihm hinüber. Er blieb gelassen sitzen und behielt das heranrasende Motorboot im Auge, das ihr Schlauchboot in wenigen Sekunden zerschmettern würde.
    »Ich lasse ihn ganz nah herankommen und weiche dann aus - wenn ich kann«, brüllte Prendergast.
    Der Motorenlärm des Bootes wurde

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