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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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und er hatte sich ihm, Newman gegenüber, sehr aufgeschlossen gezeigt. Außerdem hatte er bereitwillig zugegeben, Adrian Penkastle gekannt zu haben.
    In Mawnan Smith hielt Newman an und stellte sein Auto ab, um Tweed von der öffentlichen Telefonzelle aus anzurufen.
    »Ich denke, Sie sollten einmal einen Mann überprüfen, der in der Nähe von Constantine wohnt. Der Name schreibt sich so, wie man ihn spricht. Sein Haus nennt sich The Grange, und der Mann ist ein gewisser Colonel Arbuthnot Grenville. Haben Sie’s?«
    »Ja. Danke, Bob.«
    In seinem Büro am Park Crescent blickte Tweed seine Mitarbeiterin nachdenklich an. Er schwieg, und sie wartete geduldig ab, da sie wußte, daß er im Begriff war, eine wichtige Entscheidung zu treffen.
    »Monica, ich muß Ihnen etwas sagen. Ich beschäftige in dieser Angelegenheit einen Agenten, dessen Identität weder Sie noch der Rest des Teams kennen. Falls mir etwas zustößt, finden Sie in meinem Safe einen Umschlag, auf dem ›Persönlich und Vertraulich‹ steht. Darin stecken Papiere, die den Namen dieses Agenten sowie weitere Einzelheiten enthalten. Den Schlüssel zum Safe haben Sie ja.«
    »Ich wünschte, Sie würden nicht so daherreden.«
    »Wir haben nun einmal einen gefährlichen Beruf, Monica. Ich muß sämtliche nur möglichen Sicherheitsvorkehrungen treffen, um die betroffene Person zu schützen. Im Kampf mit VB kann man gar nicht vorsichtig genug sein.«

12.
    Die erste Person, die Newman über den Weg lief, als er ins Nansidwell zurückkehrte, war Vanity Richmond. Zuvor hatte er den Rest seines Teams in der Seitenstraße versammelt und ihnen mitgeteilt, was er herausgefunden hatte.
    »Vielleicht könnten wir das später in Ruhe besprechen?« schlug Paula vor.
    »Genau das werden wir auch tun …«
    Paula war als erste zum Hotel zurückgefahren, damit niemand sie mit Newman in Verbindung bringen konnte. Newman selbst traf eine Viertelstunde später ein, parkte seinen Wagen und sah Vanity über den Hof spazieren. Sie war bereits zum Dinner umgekleidet und trug nun ein schwarzes, enganliegendes Etuikleid.
    »Da sind Sie ja wieder, Bob«, begrüßte sie ihn lächelnd. »War Ihr Ausflug erfolgreich?«
    »Sogar noch erfolgreicher, als ich gehofft hatte. Wie wär’s mit einem Aperitif an der Bar? Ich will vorher nur noch schnell baden und mich umziehen.«
    »Warten wir damit lieber bis zum Dinner. Sie wissen ja, daß ich nicht viel trinke …«
    In gewisser Hinsicht stimmt das sogar, dachte er, als er durch das leere Hotel schlenderte. Sie achtete stets darauf, nicht zuviel zu trinken. Unbeobachtet huschte er die Treppe hoch zu Paulas Zimmer, schlüpfte hinein und schloß die Tür hinter sich. Paula saß auf der Bettkante und schaute auf das Meer hinaus.
    »In einem der Pubs«, begann sie, »habe ich Ihre bevorzugte Zigarettenmarke aufgetrieben. Hier, fangen Sie.« Sie warf ihm das Päckchen zu, das er geschickt auffing; er bedankte sich bei ihr. »Und nun schießen Sie los«, bat sie dann.
    Newman setzte sich auf einen Stuhl. Ihm war nicht entgangen, daß sie sowohl das Radio angestellt als auch die Wasserhähne im Bad aufgedreht hatte, um ihr Gespräch zu übertönen. Sie hörte ihm aufmerksam zu, und ihre Augen wichen nicht einen Moment von seinem Gesicht.
    »So, das war alles«, schloß er. »Ich dachte, ich hätte den Mann gefunden, den wir suchen, aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.«
    »Wenn er der Drahtzieher von VBs hiesigem Spionagenetz sein sollte, dann ist es doch sehr merkwürdig, daß er kein Geheimnis daraus gemacht hat, Adrian Penkastle zu kennen.«
    »Das ist mir auch aufgefallen. Aber vielleicht ist er davon ausgegangen, daß ich das bereits wußte, und hielt es für gescheiter, die Bekanntschaft nicht zu leugnen.«
    »Da könnten Sie recht haben«, meinte Paula zweifelnd. »Aber Ihrer Beschreibung nach zu urteilen scheint er mir eher ein Mann zu sein, der das Risiko eingehen und schweigen würde.«
    »Was den Colonel angeht, so stehe ich vor einem Rätsel«, gestand Newman. »Aber wir dürfen nicht vergessen, daß dieser Kricketspieler im Pub mir erzählt hat, Grenville würde jeden Winter in Monterey verbringen.«
    »Haben Sie ihn denn nicht daraufhin angesprochen?«
    »Wenn er sauber ist, hätte er weiteres Nachbohren meinerseits als äußerst ungehörig empfunden, und wenn nicht, hätte ich dadurch womöglich sein Mißtrauen geweckt. Tweed läßt ihn überprüfen - durch einen Kontaktmann beim Verteidigungsministerium, glaube

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