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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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laut.
     
    Vier Uhr nachmittags kalifornischer Zeitrechnung entsprach Mitternacht in Cornwall. Nach dem Abendessen hatte Newman einen Anruf von Colonel Grenville erhalten.
    »Mein lieber Freund, ich habe es geschafft, auf die Schnelle eine Party zu organisieren. Sie findet in einem Jachtclub in Porth Navas statt. Nicht in dem Club fast am Ende des Flußarms, sondern in einem anderen - am Anfang der Straße auf der anderen Seite des Flusses. Ich hoffe doch sehr, daß Sie kommen können. Wir haben auch eine Kapelle und eine kleine Tanzfläche.«
    »Vielen Dank. Ich nehme Ihre Einladung gerne an. Darf ich vielleicht noch zwei Damen mitbringen?«
    »Sie halten sich wohl gerne eine als Reserve?« scherzte Grenville. »Ich habe nicht das geringste dagegen einzuwenden - hoffentlich sind sie hübsch. Aber wie ich Sie kenne, wird das wohl der Fall sein. Wäre es Ihnen so gegen Mitternacht recht? Sehr gut. Ich liebe Partys bis in die frühen Morgenstunden.«
    Newman hatte an Vanity und Paula als Begleiterinnen gedacht. Als er letzterer den Vorschlag machte, reagierte sie sofort.
    »Ich werde Maurice Prendergast anrufen und fragen, ob er mitkommen will. Er hat eine schlimme Zeit hinter sich.«
    »Warum nicht?« Newman grinste. »Und Sie hatten den Nerv, mich wegen Vanity aufzuziehen!«
    »Nun, Maurice ist ein gutaussehender Mann«, entgegnete sie. »Ich hoffe, Grenville hat nichts dagegen.«
    »Je mehr, desto besser, lautet sein Motto, fürchte ich.«
    Er eilte in den Salon, um Vanity Bescheid zu geben, die sofort in ihr Zimmer stürzte, um sich für die Party herzurichten.
     
    Auch am Park Crescent war Tweed zu später Stunde noch bei der Arbeit. Monica, die hinter ihrem Schreibtisch saß, hatte schon oft bemerkt, daß Tweed immer häufiger bis spät in die Nacht hinein arbeitete, wenn Bewegung in ein Unternehmen kam.
    Er rief einen Kontaktmann im Verteidigungsministerium an, entschuldigte sich für die späte Störung und sprach dann rasch auf ihn ein.
    »Arthur, ich stecke momentan mitten in einer wichtigen Ermittlung, die sowohl das In- als auch das Ausland betrifft. Es würde mir sehr helfen, wenn Sie mir etwas über die militärische Karriere eines gewissen Colonel Arbuthnot Grenville, inzwischen vermutlich pensioniert, sagen könnten. Er lebt heute in Cornwall.«
    »Über den kann ich Ihnen wirklich nicht viel erzählen.«
    »Dann sagen Sie mir, was Sie wissen«, drängte Tweed.
    »Er hat die Army vor zehn Jahren verlassen.«
    »Warum?«
    »Da kann ich leider nicht ins Detail gehen. Tut mir leid. Sie wissen, ich helfe Ihnen immer gerne, wenn es mir möglich ist.«
    »Die Ermittlung, die ich leite, liegt dem Premierminister sehr am Herzen. Deswegen wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mich nach Kräften unterstützen würden.«
    »Tweed, Sie wissen doch, daß wir nicht befugt sind, vertrauliche Informationen …«
    »Früher waren Sie doch nicht so penibel. Außerdem habe ich Ihnen erst kürzlich aus der Klemme geholfen, und dafür schulden Sie mir einen Gefallen«, erwiderte Tweed scharf.
    »Es tut mir leid, aber weiter kann ich wirklich nicht gehen. Hoffentlich bedeutet das nicht das Ende unserer Zusammenarbeit.«
    »Natürlich nicht. Auf Wiederhören.«
    Monica vermied wohlweislich, Tweed anzublicken oder ihn gar anzusprechen. Sie kannte seine Stimmungen, obwohl sie ihn nur selten schlechtgelaunt oder abweisend erlebt hatte.
    »Ich werde jetzt bei der Special Branch anrufen«, verkündete er. »Mal sehen, ob sie da etwas entgegenkommender sind. Nein, bemühen Sie sich nicht, ich habe die Nummer im Kopf.«
    »Freddie«, sagte er, nachdem er seinen Kontaktmann erreicht hatte, »kannst du mir verraten, welche Rolle einer eurer ehemaligen Mitarbeiter in Wirklichkeit spielt? Es handelt sich um einen Mann namens Maurice Prendergast. Er lebt jetzt unten in Cornwall.«
    »Das ist nicht weiter schwer«, erwiderte Freddie obenhin. »Prendergast ist seit zwei Jahren im Ruhestand.«
    »Sind Sie da ganz sicher?« hakte Tweed nach.
    »Ja«, bestätigte Freddie - nach kurzem Zögern. »Warum interessieren Sie sich für ihn?«
    »Aus verschiedenen Gründen. Ganz sicher bin ich mir nicht - noch nicht. Ich dachte, Sie würden da vielleicht ein paar Kleinigkeiten vertuschen.«
    »Prendergast ist vor zwei Jahren in den Ruhestand gegangen«, beharrte Freddie.
    »Konnte er sich das denn finanziell erlauben? In seinem Alter?«
    »Soviel ich weiß, hat ein Onkel ihm ein nettes Sümmchen vermacht. Meiner Meinung nach zwar nicht genug, um für

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