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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Kaffee kocht. Wo sind Sie denn gewesen, Tweed?«
    »Beim Friseur, wenn Sie’s unbedingt wissen wollen. Ich mußte mir mal wieder die Haare schneiden lassen.«
    »Steht Ihnen aber gut. Macht Sie jünger.«
    »Man ist ja schon für Kleinigkeiten dankbar. Was führt Sie zu mir, Roy?«
    »Colorado Junction, der amerikanische Elektronikkonzern im Thames Valley, der durch eine Bombe in Schutt und Asche gelegt wurde. Es gab weder Tote noch Verletzte. Ein Geschäftsmann, der genau gegenüber wohnt und ein paar Tage auf Dienstreise war, rief mich an und sagte, daß einen Tag, ehe die Bombe hochging, jemand die Anlage vierundzwanzig Stunden lang beobachtet habe. Er meint, dieser Jemand wollte sich den Tagesablauf aller dort Beschäftigten ganz genau einprägen.«
    »So?«
    »Weder Tote noch Verletzte«, wiederholte Buchanan. »Die Belegschaft bestand größtenteils aus Engländern. Unsere Leute vom Bombenräumkommando haben festgestellt, daß die Bombe per Fernzündung zur Detonation gebracht wurde.«
    »So?« meinte Tweed wieder.
    »Es sieht aus, als habe derjenige, der für die Explosion verantwortlich ist, unbedingt vermeiden wollen, daß jemand zu Schaden kommt. Normalerweise gibt sich ein Bombenleger nicht soviel Mühe.«
    »Es sei denn, es geschah auf Befehl desjenigen, der auch die Zerstörung der Anlage in Auftrag gegeben hat.«
    »Jetzt sind Sie mir einen Schritt voraus. Haben Sie denn eine Idee, wer dahinterstecken könnte?«
    »Theoretisch kommt jeder in Frage.«
    »Unter anderem Vincent Bernard Moloch?« fühlte Buchanan vor.
    »Ich kann da auch nur raten.«
    »Wenn Sie dieses Pokergesicht aufsetzen, dann weiß ich, daß Sie irgend etwas verheimlichen.«
    »Das kommt nur daher, daß ich beim Friseur dauernd mein Spiegelbild anstarren mußte. Ich hasse es, mir die Haare schneiden zu lassen. Es ist so entsetzlich langweilig.«
    »Clevere Antwort«, entgegnete Buchanan. »Und vermutlich wissen Sie auch nichts über Adrian Penkastle, den Trunkenbold, der in Cornwall erstochen wurde, in einem Dorf namens Porth Navas?«
    »Doch, darüber weiß ich Bescheid«, sagte Tweed zu Buchanans Überraschung prompt.
    »Er gibt zu, daß er etwas weiß«, spottete Buchanan und warf Monica einen belustigten Blick zu.
    »Wenn er etwas weiß, wird er es Ihnen schon sagen«, meinte diese schnippisch.
    »Aber nur, wenn es ihm paßt. Verraten Sie mir eines, Tweed: Wie haben Sie davon erfahren? Die Zeitungen haben nichts darüber gebracht. Wir wollten den Fall geheimhalten.«
    »Newman erzählte mir davon. Es war das Hauptgesprächsthema in sämtlichen Pubs. Vermutlich geschieht dort unten nur alle Jubeljahre mal ein Mord.«
    »Wir sind in diesem Zusammenhang auf eine interessante Tatsache gestoßen.«
    Buchanan holte eine Landkarte hervor und breitete sie auf Tweeds Schreibtisch aus. Er war noch damit beschäftigt, als Paula, ein Köfferchen in der Hand, das Büro betrat und Buchanan ein freundliches Lächeln schenkte.
    »Sie waren dort.« Buchanan sah sie anklagend an. »Und Tweed auch.«
    »Wo Tweed ist, bin ich meistens auch nicht weit.« Sie verstaute ihren Koffer im Schrank und fuhr sich mit den Fingern durch ihr dunkles Haar. »Wo ist ›dort‹?« fragte sie dann.
    »Hier.« Buchanan tippte auf die Karte, und Paula kam neugierig näher. »In Porth Navas. Sie kennen das Dorf, Miss Grey?«
    »Ja.« Paula grinste in sich hinein, als Buchanan, von ihrer Kooperationsbereitschaft überrascht, die Stirn runzelte. »Ich habe dort mit Bob Newman eine Tanzveranstaltung besucht. Organisiert wurde die Party von einer der lokalen Größen, einem Colonel Grenville.«
    »Ich verstehe.« Buchanan seufzte. »Wir sprachen gerade von Adrian Penkastle.«
    »Der Mann, der ermordet wurde? Der war Thema Nummer eins dieser Party.«
    »Folgendes«, Buchanan wandte sich an Tweed, während Paula die Karte studierte. »Wir haben herausgefunden, daß Penkastle oft auf dieser Straße am Fluß entlang spazierengegangen ist und plötzlich verschwand. Ich könnte wetten, daß er jemanden besucht hat. Die Frage ist nur, wen?«
    »Wissen Sie eine Antwort darauf?« fragte Paula ihn freundlich.
    »Ich hatte gehofft, entweder Sie oder Tweed könnten mir helfen.«
    »In dieser Straße gibt es eine ganze Reihe Häuser«, meinte Paula. »Wieso schicken Sie nicht jemanden los, der jedes einzelne überprüft?«
    »Genau das habe ich getan«, erwiderte Buchanan grimmig. »Ich dachte nur, ich könnte das Verfahren abkürzen, indem ich zuerst zu Ihnen komme.«
    »Sie brauchen

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