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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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der Sichtweite des Hauses abgestellt hatte. Er quetschte sich hinter das Steuer; Marler nahm auf dem Beifahrersitz Platz und begann sofort, Grashalme von seinem Leinenanzug zu entfernen. Auch in Notfallsituationen achtete er stets auf eine gepflegte Erscheinung.
    Sie waren schon auf dem Rückweg Richtung Constantine, als Grenville seinen Wagen die Auffahrt hinunterlenkte und die elektronischen Tore per Fernbedienung öffnete. Der Mercedes verschwand hinter einem Hügelkamm, und Newman begann, seinem Herzen Luft zu machen.
    »Ich würde Grenville gar zu gerne folgen, um herauszufinden, wo er hinwill.«
    »Das ist leider nicht möglich.« Marler zündete sich eine King-size an. »Wir haben unsere Hotelrechnung noch nicht bezahlt, und unsere Koffer warten im Nansidwell auf uns.«
    »Ich werde Tweed von dieser Telefonzelle in Mawnan Smith aus anrufen. Merkwürdig, daß auch Maurice den Colonel beobachtet hat …«
     
    Newman verließ sein Zimmer, nachdem er einen Blick auf die Uhr geworfen hatte. Er hatte mit Marler vereinbart, daß dieser eine Viertelstunde nach ihm abfahren sollte. Zuvor hatte er am Park Crescent angerufen, von Monica die neuesten Anweisungen Tweeds entgegengenommen und dann Tweed persönlich über die jüngsten Ereignisse informiert.
    An der Rezeption bezahlte er seine Rechnung, nahm seine Quittung entgegen und stand einen Moment gedankenverloren da, als Vanity plötzlich seinen Arm berührte.
    »Laufen Sie vor mir weg, Bob?«
    »Nein, ich habe einen Tip bekommen und muß nach London, um für eine Story zu recherchieren.«
    »Ich denke, Sie haben das Schreiben aufgegeben?« meinte sie obenhin.
    »Langsam fange ich an, mich zu langweilen, also werde ich für eine Weile wieder arbeiten. Wird mir guttun. War nett, Sie kennengelernt zu haben.«
    »Ich reise auch ab. Sollen wir nicht gemeinsam zurückfahren? Ich habe in zehn Minuten meine Sachen gepackt.«
    »Ja, ja, den Spruch kenne ich.«
    »Sie können die Zeit stoppen.«
    »Es tut mir leid, aber ich muß jetzt los.«
    »Bob«, wieder berührte sie seinen Arm, »wie wäre es, wenn Sie mich heute abend im Lanesborough zu einem Drink einladen?«
    Er sah sie an. Sie schenkte ihm ihr schönstes Lächeln, ihre Wangen glühten rosig, und ihre Augen strahlten. Diesem Zauber konnte er sich einfach nicht entziehen.
    »Gut, dann treffen wir uns um acht im Lanesborough. Paßt Ihnen das?«
    »Ich werde dort sein. Fahren Sie vorsichtig.«
    Sie hauchte ihm einen leichten Kuß auf die Lippen und war im nächsten Augenblick verschwunden. Newman verwünschte sich selbst, als er zu seinem Wagen eilte, aber gleichzeitig löste die Aussicht, die Verbindung nicht einschlafen zu lassen, eine freudige Erregung in ihm aus.
    Er hatte bereits einige Kilometer auf der A30 zurückgelegt, als plötzlich im Rückspiegel ein Auto auftauchte, das wie ein Geschoß über die zweispurige Straße jagte. Sie preschte an ihm vorbei, ohne sich um die Geschwindigkeitsbeschränkung zu kümmern, winkte ihm lässig zu und raste davon.
    Gleich darauf sah er Marler in seinem Saab ein paar hundert Meter hinter sich. Newman wartete, bis ein Parkplatz in Sicht kam, blinkte, bog ab und hielt an. Marler setzte sich hinter ihn, sprang aus dem Wagen und beugte sich in das Fenster des Mercedes.
    »Vanity ist kurz nach Ihnen losgefahren. Diese Frau kann einem Rennfahrer Konkurrenz machen. Sie hat Sie ziemlich bald eingeholt, aber eine Zeitlang Abstand gehalten.«
    »Also schafft sie es tatsächlich, innerhalb von zehn Minuten zu packen«, bemerkte Newman. »Ich habe so eine vage Vermutung, daß sie ein Stück weiter auf der Autobahn auf mich wartet, um mir zu folgen und zu sehen, wo ich hinwill. Falls nötig, werde ich sie in London abhängen. So, dann wollen wir mal machen, daß wir weiterkommen. Ich glaube, Tweed steht im Begriff, zu verreisen …«
    Er behielt recht. Als er wenig später an einer anderen Parkbucht vorbeikam, entdeckte er ihr Auto darin. Sie wartete mit laufendem Motor und setzte sich hinter ihn, sowie er vorbeigefahren war. Newman war so verärgert, daß er es sich verkniff, ihr zuzuwinken, Marler folgte ihr in einiger Entfernung in seinem Saab.
    In London angelangt, das er wie seine Westentasche kannte, schlug er verschiedene Umwege zum Park Crescent ein. Als er eine Einbahnstraße sah, nutzte er seine Chance und bog entgegengesetzt zur Fahrtrichtung darin ein. Im Rückspiegel beobachtete er, daß Vanity ihm in einer Entfernung von vielleicht zwanzig Metern folgte. Als er das Ende

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