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Hexenkunst: Historischer Roman (German Edition)

Hexenkunst: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Hexenkunst: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roswitha Hedrun
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achso, dein Vater ist ja nur der Schwiegersohn. Aber trotzdem doch. Wie groß ist denn dein Erbanteil?"
"Leonardo, ich bin Universalerbin meines Großvaters, er hat mir all seinen Besitz hinterlassen, den gesamten Meraner Bellwillhügel samt Werk und Wohnanwesen, alles gehört mir."
"Der, das ganze Werk? No - wirklich das gesamte Bellwillwerk?"
Lucia bestätigte es ihm nochmal und gab ihm außerdem preis, dass sie auch gelernte Kontoristin sei und seit dem Tod ihres Großvaters ihren Betrieb selbst leite. Da er ihr fassungslos, schon ungläubig zugehört hatte, erklärte sie ihm: "In meiner Abwesenheit vertritt mich mein Vater. Er, der selbst gerne Herr des Werkes geworden wäre. Aber als Kaufmann taugt er nichts, er wirtschaftet das Unternehmen zu Grunde, wie ich im Sommer dort habe feststellen müssen. Und eben das bereitet mir in letzter Zeit diese Sorgen, deshalb kann ich mich bei meinen Malübungen nicht mehr konzentrieren."
Auch diese Aussage überzeugte Leonardo nicht: "Das reimt sich für mich nicht zusammen. Du bist erst neunzehn, somit hat dein Vater volles Verfügungsrecht über dich und deinen Besitz, und wenn du mündig bist mit wenigen Einschränkungen noch immer. Jetzt jedenfalls kann er doch in deinem Werk schalten und walten, wie er will."
Das musste er natürlich glauben, also war Lucia gezwungen, ihm weitere Tatsachen einzugestehen.
"Leonardo", begann sie schuldbewusst, "verzeih uns, ich habe mich von Alfonso einen Tag nach Ostern schweren Herzens adoptieren lassen. Außerdem hatte mir Alfonso, bevor wir nach Mailand kamen, zwei Jahre abgeschwindelt, weil er sich als mein Onkel zu jung vorgekommen war. In Wahrheit bin ich bereits einundzwanzig."
"Du bist was?"
Wieder geriet dieser Kalbausdruck in sein Gesicht, und fast hätte Lucia erneut darüber lachen müssen, doch dafür war die Situation zu ernst, sie antwortete ihm: "Si, nach dem amtlichen Kalender bin ich am zweiten Mai diesen Jahres einundzwanzig geworden. Deshalb hat an Ostern in Meran so viel für mich erledigt werden müssen, und deshalb habe ich so gehadert, ob ich das Erbe nun endgültig annehmen soll oder nicht. Ich habe doch in erster Linie zu Hause Frieden bekommen und hier Garzone bleiben wollen. - Und damit, Leonardo, habe ich dir nun alles bisher noch Verschwiegene über mich offenbart."
Leonardo hatte ihr gegen Ende kaum noch zugehört, trat jetzt an das hinterste Fenster der breiten Front und blickte stumm hinaus, wobei ihn vorrangig beschäftigte, dass sie mündig war, wo sie doch so kindhaft aussah. No, musste er sich korrigieren, als Bursche wirkt sie so jung, aber als Fräulein? Und sie will das Bellwillwerk geleitet haben?
Jetzt trat er zur Tür, wobei er Lucia wissen ließ: "Das war reichlich viel, was du mir eben offeriert hast, reichlich viel. Verstehe, dass ich das erst verarbeiten muss."
Im nächsten Moment verschwand er in seinem Atelier. Beleidigt war er nicht, wusste Lucia, die an seine oft spontane Handlungsweise gewöhnt war, und verstehen wird er mein bisheriges Schweigen über meine Familienangelegenheiten letztendlich auch.
Fast eine halbe Stunde benötigte Leonardo, bis er Lucia wieder ansprechen konnte. Mit um Entschuldigung bittender Miene betrat er das Labor und setzte sich zu ihr: "Scusa, es hat etwas gedauert, all diese Neuigkeiten in meinem Kopf zu ordnen."
"Als ob ich das nicht verstehe, Leonardo."
"Bene. Du bist wegen alle dem jetzt kein anderer Mensch für mich, Lukas, im Gegenteil, durch deine Eröffnungen habe ich einiges begriffen, was mich kürzlich an dir überrascht hat. Beispielsweise diese Souveränität, mit der du hier den Unterricht führst, dann deine Selbständigkeit beim Einkauf der Laborartikel und auch, wie du letzthin die Artisti und Garzoni zu mehr Mitdenken in unserer Bottega angeregt hast." Er griff sich mit der flachen Hand an die Stirn: "Und ich Esel habe dir, der Inhaberin des Bellwillwerkes, mit dieser armseligen Einrichtung hier eine Freude bereiten wollen."
"Das ist dir auch gelungen. Doch, Leonardo, es macht mir immer mehr Spaß, mit den hiesigen Geräten zu arbeiten, zumal sie bedeutend geschmeidiger laufen als die in Meran."
"Ist wahr?"
"Si, ist wahr."
Darüber lächelte er erfreut und wollte dann erfahren, ob im Bellwillwerk auch Anstreichfarben fabriziert werden.
Das bestätigte sie ihm: "In erster Linie sogar und auch Lack-, Textil- und, wie du weißt, alle Sorten von Künstlerfarben."
"Und wie groß ist euer Labor - vielmehr der Fabrikationsraum?"
"Oh, sehr groß. Ein

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