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Hexenkuss

Hexenkuss

Titel: Hexenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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sich an die Stirn und sah sich um. Sie konnte sich nicht erinnern, wovon sie geträumt hatte. Aber es hatte etwas mit... womit zu tun...?
    Sie schüttelte sich. Mein Kopf ist wie leer gefegt.
    »Wenn man Schnarchen als Träumen gelten lässt, und ich wäre durchaus dafür«, entgegnete Amanda kichernd. »Aber du hast ein weltbewegendes Ereignis verpasst.«
    Holly wappnete sich. »Was ist jetzt wieder passiert?« Amanda machte es eine Sekunde lang spannend und flüsterte dann: »Nicole hat nicht ihren Willen durchgesetzt.«
    »Gut so, Onkel Richard«, murmelte Holly. Ihr Onkel hörte sie nicht - das hatte sie auch nicht beabsichtigt - und vertauschte nichtsahnend einen Zeitungsteil gegen den nächsten, ohne etwas von dem Gespräch auf der anderen Seite des Zimmers mitzubekommen.
    Amanda und Holly blieben still auf dem Sofa sitzen und schauten ins Feuer. Dann erschien Nicole oben an der Treppe und verkündete: »Dad, Mom hat gesagt, sie will, dass ich hingehe.«
    »Überraschung!«, säuselte Amanda.
    »Ich halte das für keine gute Idee«, sagte Onkel Richard und blickte von seiner Zeitung auf. Doch sein Gesichtsausdruck verriet völlige Resignation.
    Holly nickte immer wieder auf dem Sofa ein. Onkel Richard erklärte, er werde jetzt ins Bett gehen, und legte das auch den beiden Mädchen nahe.
    »Wer weiß, wann eure Schwester nach Hause kommt«, brummte er und stieg dann ohne ein weiteres Wort die Treppe hinauf.
    Amanda stand auf und streckte sich. Sie sagte: »Ich gehe in mein Zimmer, aber ich bleibe noch auf, bis Nicole zurückkommt.« Sie lächelte Holly an. »Willst du mitkommen? Wir könnten uns Popcorn machen und Charmed anschauen.«
    »Ha, ha, sehr witzig.« Holly lächelte schwach und war froh, dass sie heute Nacht nicht im Gästezimmer würde schlafen müssen.
    Sie schlichen hinter Onkel Richard die Treppe hinauf und trennten sich auf dem Flur, weil Holly gleich ihren Schlafanzug anziehen wollte.
    Bast lag auf ihrem Bett. Sie hob den Kopf, als Holly hereinkam, und hüpfte auf den Boden. Während Holly sich umzog, rieb die Katze sich schmeichelnd an ihrem Bein und begann zu schnurren.
    »Wir machen es uns bei Amanda gemütlich«, erklärte Holly ihr.
    Bast trippelte zur Tür, und Holly folgte ihr.
    »Ich könnte schwören, dass du nicht nur hören kannst, sondern auch jedes Wort verstehst«, bemerkte Holly ein wenig unbehaglich.
    Die Katze miaute, und Holly öffnete die Tür.
    Aber sie konnte kaum die Augen offen halten. Sie war völlig erschöpft, und Amandas Bett war sehr weich. Während  Amanda Popcorn knabberte, legte Holly sich hin und machte es sich gemütlich. Bast rollte sich neben ihr zusammen.
    »Mann, diese Folge musst du dir anschauen«, sagte Amanda. »Es geht um Hexer. Vielleicht erfahren wir noch etwas Nützliches.«
    Ich kann immer noch nicht glauben, was im Drogeriemarkt passiert ist, dachte Holly schläfrig. Das war so schrecklich. Jemand hat mich mit Magie angegriffen. Jemand hat versucht, mich umzubringen.
    Und das schon zum zweiten Mal.
    Ich bin so müde... Ich will das nicht. Ich will nach Hause. Ich will, dass alles wieder so wird, wie es hätte sein sollen.
    Ach, bitte, Bast, bring das für mich in Ordnung, kleine Kätzchen-Göttin ...
    »Yee-ha!«, schrie Tina und grinste breit.
    »Yee-ha!«, antworteten Holly und ihre Eltern, als das Schlauchboot abhob und durch die Luft flog.
    Sie war wieder auf dem Fluss. Die Sonne schien hell und wärmte ihre Haut, die von den Stromschnellen mit kühlem Wasser bespritzt wurde. Ihre Eltern lächelten - lachten sogar -, und alle genossen die Aufregung des Ritts auf den Stromschnellen. Holly grinste und paddelte kräftiger. So sollte ein Ferienabenteuer aussehen.
    Sie lachte vor purer Freude, während das Schlauchboot seine Achterbahnfahrt den Fluss hinab fortsetzte. Direkt vor ihnen ragte die riesige Felsenklippe auf, deren grober, rauer Umriss sich majestätisch in den klaren Himmel reckte. Die Strömung schob sie um einen glatten schwarzen Granitbrocken herum. Dann, ohne Vorwarnung, fiel das Schlauchboot einen kleinen Wasserfall hinab, und Hollys Magen sackte mit ihm nach unten. Jetzt fiel ihr wieder ein, dass der Adrenalinrausch mit einem gewissen Risiko verbunden war.
    Als sie landeten, schwappte Wasser über die Seiten, und das Boot lag jetzt tiefer im Wasser. Holly paddelte wie wild, aber das Schlauchboot reagierte kaum noch. Dicke schwarze Wolken wälzten sich wie eine Flut über den Himmel und löschten den Sonnenschein, und ein einsamer

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