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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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versuchte, das Alter der Königin oder auch bloß ihre Herkunft zu erraten, scheiterte jedoch kläglich.
    »Meine Königin.« Alessandro ging auf ein Knie und beugte seinen Kopf. »Ich habe unseren Gast gebracht.«
    Alles verstummte, und blasse Vampirgesichter wandten sich ihnen zu. Der Blick, mit dem die Königin Holly musterte, fühlte sich wie physischer Druck an. Omara war in eine lange plissierte Tunika aus goldfarbener Seide gewandet. Ihre Füße waren nackt bis auf hennarote Flechtbänder. Als Alessandro sich wieder aufrichtete, reichte ihr Kopf ihm knapp bis zu den Schultern. Ihre Lippen öffneten sich ein wenig, während sie zu ihm aufschaute, und Holly sah die kleinen Spitzen ihrer Reißzähne.
    Dann blickte die Königin zu ihr, hob einen hennagefärbten Zeigefinger und legte die Spitze zwischen Hollys Augen. »Knie, wenn du dich mir näherst, Mensch! Ich bin Omara, die Königin der Nachtjäger.«
    Weil es mit Hollys Selbstbestimmung ohnedies nicht mehr weit her war, sank sie brav zu Boden.
    »Ich grüße dich, kleine Hexe«, sagte Omara, die ihren Finger auf Hollys Nasenwurzel ließ. »Ich frage mich, soll ich deine Freundin oder deine Feindin sein? Deine Freundin hoffentlich.«
    Holly versuchte, etwas zu sagen, aber ihre Zunge war viel zu trocken.
    »Verzeih die Räumlichkeiten, doch ein solch verborgener Ort erlaubt uns, ungestört unsere Pläne zu schmieden. Du triffst uns in einer unglücklichen Zeit an.« Nun endlich nahm Omara ihren Finger weg. »Ich brauche deine Hilfe. Gemeinsam können wir vielleicht diesen Dämon unterwerfen.«
    Omara beugte sich zu Holly, bis ihrer beider Nasen sich beinahe berührten. »Wenn ich dir helfe, hilfst du dann mir?«
    Alessandro versteifte sich, aber die Königin bedeutete ihm stumm, zu schweigen. Die anderen Vampire waren still wie Gemälde. Holly hörte das Zischeln einer der billigen Kerzen, von der öliger Rauch in die Luft stob.
    Sie holte angestrengt Atem. »Ich weiß, was mit Elaine Carver passierte. Ich weiß, dass sie in deinem Kampf gegen Geneva starb. Trotzdem möchte ich lieber kämpfend zugrunde gehen, bevor sie mir antut, was sie mit Mac getan hat. Ich denke, wir kommen ins Geschäft.«
    Sie fühlte Alessandros Finger, die ihr Haar streiften, und sah auf, so dass ihr der kühle Blick nicht entging, mit dem Omara ihn betrachtete. Die Königin war besitzergreifend, aber was wollte sie besitzen? Alessandros Zuneigung? Oder wollte sie eine Schoßhexe für sich allein?
    Alessandros Hand verharrte auf Hollys Kopf, womit er seine Ansprüche verdeutlichte, während Holly weiterhin vor der Königin kniete. Sie freute sich ja über seinen Schutz, aber dieses ganze Unterwürfigkeitsding langte allmählich. Der harte Boden war kein Spaß für ihre Kniescheiben!
    Omara beachtete Alessandro gar nicht und strich Holly das Haar aus der Stirn. Das war mehr als eine flüchtige Berührung, denn Holly spürte die Macht der Königin in ihrem Kopf: ein sachtes Flattern wie von einem Insektenflügel.
    »Interessant!«, äußerte Omara. »Dennoch, es muss getan werden.«
    »Was?«, fragte Alessandro.
    Omara betrachtete Holly ernst. »Geneva hat dich durch ihren Diener berührt. Es gibt nur eine Möglichkeit, den Schwarzen Raub zu besiegen. Man muss Feuer mit Feuer bekämpfen.«
    Das klang gar nicht gut. »Was meinst du damit?«
    »Du kannst die Infektion nicht auslöschen, aber du kannst sie mit etwas gleich Starkem vertreiben.«
    »Wie?«
    »Ein Vampir muss dich sein Eigen machen – dich markieren.«
    Ein Raunen ging durch den Raum.
    »Nein!«, schrie Alessandro, worauf alle erneut verstummten. »Das erlaube ich nicht!«
    Hollys Bauch krampfte sich zusammen – und das von ihrem Steißbein bis zu ihrer Kehle. Gift konnte süchtig machen, aber die Markierung eines Vampirs war stärker. Durch sie wurde das Opfer zum Vampirsklaven.
Nicht mal im Traum!
    Sie räusperte sich angestrengt. »Gibt es keine Gegengiftzauber?«
    Omara schüttelte kaum merklich den Kopf. »Nein, meine kleine Hexe. Es gibt niemanden, der mehr über Dämonenmagie weiß als ich, und dies ist die Lösung, die ich dir anbieten kann.«
    »Es muss einen anderen Weg geben«, knurrte Alessandro.
    »Das Gift frisst bereits an deiner Seele, kleine Hexe. Willst du wirklich riskieren, länger abzuwarten? Ich spüre, dass deine Kräfte schon angegriffen sind. Die natürliche Immunität der Hexe existiert noch, aber sie wirkt nicht mit ganzer Kraft.«
    »Was meinst du damit?«, hauchte Holly, der das Blut in den

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