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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Alessandro Näheres über das Portal, das sich hinter dem »Sinsation« geöffnet hatte. Nun hörte Holly erstmals, was genau in jener Nacht passiert war.
    »Oh Mann!«, brachte Mac ungläubig hervor. »Ich arbeite seit Jahren in dieser Stadt. Klar gibt es immer wieder einmal übernatürliche Verbrechen, aber das hier schlägt echt alles!«
    Wenn er sprach, war sein kantiges Gesicht lebhaft und jugendlich. Schwieg er, wirkten seine Züge wie die eines reifen Mannes, müde und ein bisschen verhärmt. Seine Augen erinnerten Holly an einen Chirurgen, den sie kannte. Es war derselbe Blick von jemandem, der schon zu oft das Innere anderer gesehen hatte.
    Als Cop musste Macmillan das wohl.
    »Und wie funktionieren diese Portale?«, fragte er. »Wie brechen die Gefangenen aus?«
    Holly antwortete, denn zwischen dem Zaubern und dem Gegrübel darüber, was sie anziehen sollte, hatte sie einige von den Büchern ihrer Großmutter durchgeblättert. »Dämonen verfügen zwar über große Kräfte, aber sie können nicht allein nach draußen finden. Jemand muss einen von ihnen rufen, normalerweise beim Namen. Der Rufende fungiert als eine Art Wegweiser, wenn man so will. Zumindest lautet so die Theorie. Praktische Erfahrungen kann ich nicht vorweisen.«
    »Also, der Rufende liefert den Wegweiser, und der Dämon öffnet das Portal?«
    »Wenn der Rufende stark genug ist, kann er oder sie dem Dämon Energie schicken, um ihm zu helfen, aber grundsätzlich läuft es so. Manchmal schafft der Dämon es beim ersten Versuch nach draußen, manchmal muss er diverse Löcher bohren, ehe er eines findet, durch das er hindurchpasst. Bis er auf unserer Seite ankommt, kann er ziemlich weit von dem Punkt entfernt sein, an dem der Rufzauber gewirkt wurde. Dann ist die Verbindung zu dem, was ihm nach draußen half, gekappt.«
    Während sie redeten, nahm Macmillans Gesicht mehr und mehr Farbe an. Er schien fasziniert und entsetzt zugleich. »Heißt das, es wird wieder passieren?«
    »Ist es schon«, antwortete Alessandro, »mehrmals.«
    Holly nahm ihr Weinglas und trank einen Schluck. »Aber der Dämon ist jetzt draußen. Ich weiß nicht, ob sich noch mehr Portale öffnen werden.«
    Macmillan stand auf und holte sein Notizbuch. Er schlug es auf und fing an, etwas hineinzuschreiben. Sein Verhalten und sein Gesichtsausdruck hatten etwas Beruhigendes. Holly wusste immer noch nicht, wieso er heute Abend den formvollendeten Gastgeber spielte, aber er benahm sich wie ein normaler Polizist, und das war ihr angenehm vertraut.
    »Also muss es irgendwo jemanden geben, der einen Dämon herbeiruft.«
    »Den gibt es«, bestätigte Alessandro. »Holly, weißt du noch, dass ich dich bat, einen Rufzauber für mich zurückzuverfolgen, als wir beim Flanders-Haus ankamen?«
    »Ja, das ist leider in den darauffolgenden Ereignissen untergegangen. Du sagtest, dein Klient hätte Probleme mit jemandem, der eine destruktive Präsenz in seinem Lagerhaus heraufbeschworen hat.«
    »Wann war das?«, wollte Macmillan wissen.
    Alessandro grinste. »Vor ein paar Wochen, ungefähr um die Zeit der ersten Morde herum. Gewaltsame Tode oder vielmehr das Blut, das damit einhergeht, birgt eine eigene Energie. Diese wiederum kann nötig sein, um ein Portal zu öffnen.«
    Holly nickte. »Ja, das habe ich in einigen der übleren Zauberbücher gesehen.«
    »Dann ist das unsere Verbindung. Der Rufende und der Mörder oder derjenige, der die Morde befiehlt, arbeiten wahrscheinlich zusammen, sofern es nicht ein und dieselbe Person ist.« Der Detective überlegte einen Moment lang und blätterte in seinem Notizbuch vor und zurück. »Der Mord an dem Mädchen im Flanders-Haus wird folglich mit dem Portal dort zu tun haben. Der Mord im Weinkeller fand unmittelbar vor Erscheinen der Maus statt. Bei den ersten beiden Morden kenne ich den Zusammenhang noch nicht, aber vielleicht waren das die Zwischenfälle in dem Lagerhaus.«
    »Wäre das um dieselbe Zeit, als die Fehlwandler in Fairview auftauchten?«, erkundigte Holly sich.
    Alessandro schenkte erst Macmillan, dann Holly nach. Sein eigenes Glas war noch voll. »Das weiß ich nicht. Ich habe sie nur ein Mal gesehen. Anfangs dachte ich, die beiden wären die Mörder, aber jetzt gab es einen weiteren Mord, der nicht auf ihr Konto gehen kann.«
    »Es sei denn, es gibt mehr … wie nennen Sie die … Fehlwandler«, fügte Macmillan hinzu. »Obwohl ich sagen muss, dass wir – sprich: die Polizei – keine weiteren gefunden haben.«
    Alessandro

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