HexenLust 2 | Erotischer Roman: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
auf den ersten Flug zurück nach New York warten. Wir hatten überhastet unsere Sachen gepackt, online gebucht und waren direkt zum Flughafen gefahren. Mehrmals hatte ich versucht, Maddox’ Handy zu erreichen. Natürlich war es ausgeschaltet, was mein mulmiges Gefühl noch verstärkt hatte.
Als wir endlich auf dem »LaGuardia«-Flugplatz landeten, war die Dämmerung bereits über die Stadt hereingebrochen. Die ersten Sonnenstrahlen glitzerten in den Fenstern, als wir uns ein Taxi riefen und direkt in den Financial District fuhren. Völlig übermüdet, noch in den Klamotten des gestrigen Abends und mit einer Mischung aus Beklommenheit und Zorn ließ ich mein Gepäck in der Eingangshalle stehen. Mit festen Schritten näherte ich mich dem Aufzug und wählte sofort das oberste Stockwerk an – Marie de la Crox’ Büro. Ira und Bianca hatten Probleme, mir zu folgen, noch gerade so konnten sie sich durch die schließende Aufzugstür quetschen.
»Schlaf lieber eine Nacht drüber«, bat Bianca und legte ihre Hand auf meine Schulter. »Ich kenne dich, du bist doch schon wieder kurz davor auszurasten.«
Wütend sagte ich: »Ich bin ganz ruhig!«
»Die Ruhe vor dem Sturm«, sagte Ira und stellte sich vor mich. »Bianca hat recht. Jetzt in Aktionismus zu verfallen, bringt gar nichts. Lass uns nach Protokoll vorgehen, den ganzen Vorgang melden und dann sehen, was de la Crox daraus macht. Wenn du jetzt in ihr Büro rennst und eine Szene machst, spielst du dich selber ins Aus.« Sie sprach die Worte langsam und mit Bedacht.
Es stimmte. Alles war strategisch klüger, als mein Plan. Doch ich hatte Fragen und die mussten beantwortet werden.
»Ich werde mit ihr reden«, sagte ich. »Nur reden, versprochen.«
Als ein helles Piepen ertönte, um das oberste Stockwerk anzukündigen, spürte ich Druck auf meinem Handgelenk. Iras Blick war wie Feuer. »Mach keinen Mist, Isabelle.«
Ohne ihr eine Antwort zu geben, riss ich mich los und marschierte durch die Büroräume. Schnell erreichte ich den Glaskasten, der mich eher an einen sterilen Raum, als an ein gemütliches Refugium erinnerte, wo Marie den Großteil ihrer Zeit verbrachte. Mehrmals sah ich mich um. Die abgedunkelten Fenster warfen das seichte Licht der Punktstrahler zurück und erhellten jede Ecke des Büros. Doch der Ledersessel vor dem Glastisch war leer.
»Sie ist nicht da«, sagte Ira erleichtert. »Gut, dann machst du eben Meldung und alles geht seinen gewohnten Weg.«
Plötzlich hörte ich Stimmen im Nebenraum. Natürlich, sie musste eine Besprechung haben. Ohne zu überlegen, drückte ich die Klinke herunter und ging durch die Tür. Der Konferenztisch war vollbesetzt. Sofort waren alle Augenpaare auf mich gerichtet. An einem langen Tisch saß Marie de la Crox am Kopfende. Zu ihrer Rechten der Chef der Reaper, Myrs. Der mürrisch dreinblickende Mann durchbohrte mich mit seinem Blick. Seit letztem Jahr wusste ich, dass die beiden ein Verhältnis hatten. Dies musste natürlich unter allen Umständen geheim gehalten werden. Nur ich wusste davon.
Ich ... und Maddox.
Zusätzlich zu den beiden waren die Leiter aller Abteilungen versammelt. Heilkunst, magische Artefakte, Sicherheit, operative Einsätze – alles Hexen und Reaper im vierten Rang. Es war nicht irgendein Meeting, sondern eine Zusammenkunft der Führungsriege.
»Was wissen Sie über Maddox?«, schoss es aus mir hervor.
Marie de la Crox warf ihre langen, schwarzen Haare über die schmalen Schultern und runzelte die Stirn.
»Wir beraten gerade darüber, Miss Ashcroft. Und ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie uns unsere Arbeit machen lassen könnten. Bitte warten Sie draußen.«
»Ich will es jetzt wissen! Was ist da dran?«
Ira und Bianca zogen mich fast schon am Ärmel des Pullovers heraus, doch die Wut hielt mich in ihrer flammenden Faust fest.
»Miss Ashcroft«, sagte da la Crox in einem Ton, der eigentlich keine Widerrede zuließ. »Sie überschreiten gehörig Ihre Kompetenzen. Ich befehle Ihnen, den Raum zu verlassen. Alle drei!«
Ira und Bianca deuteten einen Knicks an und wollten mich mit nach draußen ziehen, doch wieder riss ich mich los und blieb einfach stehen.
»Nicht gut erzogen, die junge Hexe«, sagte Myrs für alle hörbar.
»Meine Damen und Herren«, sagte Marie de la Crox mit geradem Rücken, »ich möchte die Versammlung kurz unterbrechen.« Dann ging sie mit kleinen, aber energischen Schritten um den Tisch herum und packte mich am Ohr. Was für eine demütigende Demonstration
Weitere Kostenlose Bücher