HexenLust 2 | Erotischer Roman: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
es anders aus. Früher war dieser Ort geschmackvoll eingerichtet gewesen, mit Schätzen aus aller Herren Länder und teurer Technik. Jetzt erinnerte nichts mehr daran. Pizzaschachteln lagen neben der Tür, Staubmäuse flogen über den Boden und bewegten sich mit jedem Windzug. Dazu konnte ich etliche leere Whiskeyflaschen erkennen. Die Wandbilder waren abgenommen, die Einrichtung verschwunden. Alles deutete darauf hin, dass Bashir nicht mehr hier war und auch nicht vorhatte, zurückzukommen. Ein kurzer Blick in das riesige Bad bot einen Hoffnungsschimmer für mich. Zumindest diese Utensilien waren noch vorhanden. Ich schlich auf den Flur und öffnete leise die Tür zum Schlafzimmer. Auch hier war alles anders. Die Wände waren kahl, das Himmelbett nicht mehr vorhanden. Alle Möbel schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. Lediglich eine Matratze und die Decke waren noch vorhanden. Vorsichtig näherte ich mich. Tatsächlich, im schummrigen Licht erkannte ich den schlafenden Bashir. Ich hielt den Atem an, als ich meine Hand ausstreckte und ihn berühren wollte.
»Keine Bewegung.«
Mein Herz setzte für einen Moment aus, als ich die Klinge an meinem Hals spürte und an den Haaren zurückgezogen wurde. An meinem Rücken spürte ich den muskulösen Körper des Dämons.
»Es ist lange her, Isabelle«, sagte der Bashir, der eben noch geschlafen hatte und drehte sich zu mir. Nur kurz konnte ich mich umdrehen. Der Rollkragenpullover spannte ein wenig über seinem muskulösen Oberkörper. Die dunklen, schulterlangen Haare hatte er zurückgekämmt und mit ein wenig Haarwasser geglättet. Ganz im Gegensatz zu dem Bashir, der mich jetzt hellwach vom Bett aus ansah. Sein Oberkörper war nackt. Er lehnte sich gegen die Wand und schien mir in diesem Moment in die Seele blicken zu wollen.
»Warum bist du zurückgekehrt?«, wollte der Bashir hinter mir wissen.
Die Duplikate sprachen wie Bashir, dufteten wie er, sie hatten sogar seine Emotionen. Doch sterben konnte nur der wahre Bashir. Ein praktischer Vorteil, wenn man gefährliche Jobs annahm.
Plötzlich begann ich zu stottern. Das lag nicht an dem Dolch, der an meiner Kehle ruhte. Ich erkannte die eingravierten Ornamente. Es war Saladins Dolch, er musste mir also gefolgt sein, als ich seine Wohnung betreten hatte.
»Ich ... ich wollte mich bei dir entschuldigen. Und ich brauche deine Hilfe.«
Er nickte, fasste sich an das glattrasierte Kinn und musterte mich von oben bis unten. Ein Mann, der sich zum Denken noch Zeit ließ. So reif, so erfahren, dass ich mich in seiner Gegenwart immer wohlfühlte und mir beschützt vorkam. Der Bashir im Bett bedachte mich mit einem verstehenden, umwerfenden Lächeln. Normale Menschen würden ihn vielleicht für einen sehr attraktiven Mittdreißiger mit jugendlichen Gesichtszügen halten. Ich wusste es besser, obwohl sein richtiges Alter auch mir verborgen blieb und er sein wahres Geburtsjahr wie einen kostbaren Schatz hütete.
»Wofür entschuldigen? Dass du Informationen aus mir herausgepresst hast, die mein Leben hätten kosten können? Dass du mich nach all den Jahren verrietst, oder dass du dich seitdem nicht mehr gemeldet hast? Die Auswahl ist groß, Isabelle.«
Einen Moment lang überlegte ich. Ich war schwach, todmüde und konnte wahrscheinlich nicht einmal mehr eine Kerze zum Schweben bringen. Und er war ein uralter Spiegeldämon. Sollte es zum Kampf kommen, würde ich mit Sicherheit den Kürzeren ziehen. Doch das war nicht, was ich wollte. Eigentlich sollte ich gegenüber dem Dämon nur Dankbarkeit empfinden, doch die alten Gefühle brachen wieder durch.
»Für alles«, hauchte ich schließlich und ließ meine Arme sinken. »Es tut mir unendlich leid, Bashir. Verzeih mir.«
Ich meinte es ehrlich.
Plötzlich war alle Wut aus dem Gesicht des im Bett liegenden gewichen. Er nickte, dann fiel der Dolch vor mir auf den Boden und der Dämon hinter mir ging auf das Bett zu. Es war, als würde ein Lichtblitz das Zimmer erhellen, als der Spiegel sich auflöste und der richtige Bashir für einen Moment die Augen schloss. Dann standen wir allein im Zimmer.
»Du solltest dein Gepäck nicht auf offener Straße stehen lassen, ich habe es im Gästezimmer untergebracht. Wir leben in New York. Ist zwar nicht ganz so schlimm, wie damals zu Zeiten der Five Points und der Gangs, aber trotzdem ist es immer noch gefährlich.« Hinter Bashirs Stirn arbeitete sein Verstand. Mehrmals fuhr er sich durch die Haare. »Bist du allein?«
Ich
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