HexenLust 2 | Erotischer Roman: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
will ich dich wieder hier im Zirkel sehen. Es gibt viel zu tun.« Sie hielt meine Hand und sah mich eindringlich an. »Kommst du klar?«
»Ja, danke. Geh nur, du hast ein Meeting und einen Zirkel zu führen.«
Ein Kuss auf die Wange folgte, dann war sie im Besprechungsraum verschwunden und ich saß allein in ihrem Büro. Ich fühlte mich machtlos, benutzt und unglaublich müde. Doch wenn mein Körper auch beinahe zusammenklappte, war mein Geist noch hellwach. Es musste doch irgendetwas geben, was ich tun konnte. Gab es nicht irgendeinen Archiveintrag, eine Sage, die man recherchieren konnte oder einen Informanten?
Auf einmal war ich auf den Beinen. Wenn irgendjemand etwas über die Umwälzung wusste, dann war es Bashir. Ein steinreicher Spiegeldämon, der mit magischen Artefakten handelte und schon ewig auf diesem Planeten weilte. Im Laufschritt ging ich zum Aufzug. Dass er mein ehemaliger Liebhaber war, spielte in diesem Moment keine Rolle. Eigentlich eher im Gegenteil. Ira und ich hatten sein Vertrauen missbraucht, ihn verführt und dann einfach so stehen lassen. Von Bashir hatte ich schon Monate nichts mehr gehört. Ich wusste ja nicht einmal, ob er noch in der Stadt war. Trotzdem, einen Versuch war es wert. Obgleich ich ihm nicht übel nehmen konnte, wenn er mich nicht mehr sehen wollte, nach allem, was ich ihm angetan hatte.
Verbotene Liebschaften
Dem Taxifahrer gab ich viel zu viel Trinkgeld, damit er meine Taschen auf die Straße stellte. Unsicher sah ich mich um. Die Fassade des kleinen Antiquitätenladens wirkte urig, fast historisch zwischen all den Hochglanzgeschäften, als hätte man den Laden aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts herausgerissen und hier wieder aufgestellt.
Meine Mundwinkel zogen sich amüsiert nach oben, als ich bemerkte, dass ich damit wahrscheinlich gar nicht so falsch lag. Ich wusste natürlich, dass die bemalten Teller, die verschnörkelten Tassen und antiken Bücher hier nicht wirklich das Tagesgeschäft ausmachten. Sofort fiel mein Blick auf die Nachbildung eines Dolches im Schaufenster. Auf einem kleinen Schild unter der Waffe stand in alter Schrift »Saladin, der siegreiche Herrscher«. Ich ging in die Knie, um die Klinge genauer unter die Lupe zu nehmen und in diesem Moment wurde mir klar, dass dieser Dolch tatsächlich dem großen Feldherrn gehört haben musste. Zuzutrauen wäre es Bashir. Immerhin war es nicht das erste unbezahlbare, von den Menschen als nicht existent angesehene Artefakt, welches über Umwege den Weg in seinen Laden gemacht hatte und wofür er astronomische Summen verlangen konnte. Schon bei meinem letzten Besuch war mir dieser Dolch aufgefallen. Diese Waffe schien ein Ladenhüter zu sein.
Nervös drückte ich meine Nase an die Scheibe und spähte in den Laden, dabei musste ich mit der Hand meine Augen vor den Sonnenstrahlen abschirmen. Als Nikolai seine volle Macht wiedererlangen wollte, war auch Bashir drauf und dran gewesen, die Stadt zu verlassen. Inständig hoffte ich, dass er es nicht getan hatte.
Mit einem Entriegelungszauber öffnete ich die Tür. Sofort schlug mir der altbekannte Duft des Antiquariats entgegnen. Ich liebte diesen Geruch und fühlte mich immer wohl, wenn ich bei ihm war. Doch heute war es anders. Ungewissheit und eine Prise Scham waren die vorherrschenden Gefühle in mir, als ich langsam einen Schritt vor den anderen setzte. Wenig Neues war seit meinem letzten Besuch dazugekommen. Noch immer standen die uralten Getränke auf der Anrichte neben der Treppe. Bashir liebte diese kleinen Extravaganzen des Lebens. Teuren Scotch, exquisite Zigarren, feinste Anzüge und glänzende Oldtimer. Natürlich war dieses kleine Ladenlokal nur eine Deckadresse, sein Refugium. Im Hintergrund florierte der Handel mit magischen Artefakten und das schon seit Jahrzehnten, wenn nicht noch länger.
Als ich zum ersten Mal allein hier ein Artefakt abholen musste, waren es nur zufällige Berührungen. Doch dann wurden die Besuche häufiger und damit auch die Zärtlichkeiten. Hier ein verstohlener Blick, dort ein kleines Streicheln, das wie ein Versehen wirkte. Eines Nachts bin ich geblieben. Meine einzige Liebschaft, die über Jahre hielt. Schließlich war der Sex mit ihm ... nun ja ... Bashir war ein Duplikator und konnte sich sooft spiegeln wie es seine Kraft erlaubte.
Vorsichtig ließ ich die Teeküche hinter mir und ging die schmale Treppe hinauf, die zu seiner riesigen Wohnung im ersten Stock führte. Die Tür war nicht verschlossen. Doch hier sah
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