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Hexenmacht

Hexenmacht

Titel: Hexenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Stimme ihn dabei unterbrach.
    "Was machen Sie da!"
    Auf den Stufen, die zum Portal von Goram Manor hinaufführten, stand ein kräftig wirkender Mann mit hellblonden Haaren. Er trug ein Tweed-Jackett mit lederverstärkten Ellenbogen und mochte vielleicht dreißig Jahre alt sein.
    Der Blonde kam mit schnellen, energischen Schritten die restlichen Stufen des Portals herab und ging dann auf uns zu. "Was fällt Ihnen ein!", fauchte er.
    Jim hatte längst damit aufgehört, Bilder zu schießen und stand da wie eine Salzsäule. So, wie ich ihn kannte, hatte er allerdings diesen schimpfenden Wüterich längst schon auf Zelluloid gebannt.
    Schließlich wussten wir ja nicht, wer er war und wer konnte schon im voraus ausschließen, dass wir in der Zukunft nicht ein Bild von ihm brauchten.
    Der Mann baute sich breitbeinig und mit vor der Brust verschränkten Armen vor uns auf.
    "Wer sind Sie? Was machen Sie hier?"
    Ich stellte uns kurz vor, woraufhin sich das Gesicht unseres Gegenübers leicht verzog.
    "Von der Presse? Ich wüsste nicht, was es hier zu berichten gibt!"
    "Vielleicht sind Sie jetzt so freundlich, uns ebenfalls zu sagen, mit wem wir das Vergnügen haben", erwiderte ich.
    Unser Gegenüber atmete tief durch.
    Er schien sich ein wenig beruhigt zu haben. Schließlich brummte er: "Ich bin Clyde Lawson, der Verwalter von Goram Manor. Und als solcher verbiete ich Ihnen hier jegliche Aufnahmen."
    "Nun, wie Sie selber sagten, sind Sie nur der Verwalter, aber..."
    "Ich rate Ihnen, sich nicht mit mir anzulegen!"
    Ich hob beschwichtigend die Hände. "Nichts läge mir ferner, Mr. Lawson. Aber Sir Gilbert Goram starb unter äußerst mysteriösen Umständen und da..."
    Lawson unterbrach mich.
    "Da haben Sie gedacht, dass das eine gute Sensations-Story in einem dieser verfluchten Schmierblätter ergeben könnte, was?" Sein Lachen war heiser und freudlos.
    "Ich bin an der Wahrheit interessiert", erklärte ich sehr ernst.
    Lawson machte eine wegwerfende Handbewegung.
    "Das können Sie jemand anderem erzählen."
    Ich war nicht bereit, so schnell aufzugeben und fragte: "Was wollte Sir Gilbert in London?"
    Lawson zuckte die Achseln.
    Sein Gesicht wirkte auf einmal nachdenklich, auf seiner Stirn erschienen ein paar Falten.
    "Es gibt keinen Grund für mich, mich mit Ihnen darüber zu unterhalten!", erklärte er kühl. "Und wenn Sie jetzt nicht augenblicklich verschwinden, werde ich die Polizei rufen. Ich hoffe, wir haben uns verstanden!"
    Das war deutlich genug.
    "Lass es gut sein", raunte Jim mir zu. "Vielleicht finden wir anderswo mehr heraus..."
    Alles in mir sträubte sich gegen die Erkenntnis, dass Jim vermutlich recht hatte.
    Irgendwo in diesen grauen Mauern war vielleicht der Schlüssel zu jenem grausigen Geheimnis verborgen, das Sir Gilbert das Leben gekostet hatte.
    Das Motorengeräusch eines Sportcoupes ließ uns alle herumdrehen. Der dunkelhaarige Mann am Steuer schien eine sportliche Fahrweise zu bevorzugen.
    Mit einer gekonnten Drehung setzte er das Coupe, das dem Firmenschild nach ein Leihwagen war, neben meinen Mercedes und stieg aus.
    Er war groß und hatte grüngraue Augen. Das Gesicht war feingeschnitten und wirkte sympathisch. Zu einer blauen Jeans trug er ein braunes Cashmere-Jackett. Mit einer lässig wirkenden Handbewegung strich er sich eine dicke Haarsträhne aus dem Gesicht und kam näher.
    Er musterte uns alle drei kurz hintereinander, dann blieb sein fast schon unverschämt offener Blick an mir hängen.
    Ich fragte mich, wie alt er sein mochte.
    Mindestens dreißig, aber nicht älter als fünfunddreißig, so schätzte ich.
    Seine äußere Erscheinung war ausgesprochen attraktiv und der Blick in seine Augen ging mir näher, als es mir im Moment eigentlich lieb war...
    "Guten Tag", sagte er mit dunklem Timbre. "Mein Name ist Tom Jakes..." Er machte eine weit ausholende Handbewegung und fuhr dann fort: "Ich befinde mich hier wohl auf Goram Manor, wenn ich richtig orientiert bin."
    "Sie sind richtig orientiert, Mr. Jakes", meldete sich Lawsons klirrend kalte Stimme zu Wort. "Willkommen, Sir. Sie werden bereits erwartet. Ich möchte Sie hiermit herzlich willkommen heißen..."
    Lawsons Tonfall vermittelte alles andere als Herzlichkeit.
    Tom Jakes hob die Augenbrauen und meinte dann: "Dann sind Sie sicher Lawson, der Verwalter!"
    "So ist es!"
    "Um ehrlich zu sein, hatte ich Sie noch nicht so schnell erwartet, Mr. Jakes!"
    Jakes zuckte die Achseln.
    "Ein schönes Anwesen! Ich hatte mir eine halb verfallene Ruine

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