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Hexenmacht

Hexenmacht

Titel: Hexenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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eingesetzt worden. Und auch alle sonstigen Schäden, zum Beispiel am Lack, waren behoben.
    So ließ ich mich mit dem Taxi zur Werkstatt bringen und holte den 190er dort ab. Dann fuhr ich nach Hause, zu Tante Lizzys Villa. Auf der Fahrt dorthin versuchte ich noch einmal, Steve zu erreichen.
    Wieder vergebens.
    Ich war mir aber sicher, dass sich Steve bei mir sobald wie möglich melden würde. Er kannte sowohl meine Handynummer als auch die der Gormic-Villa.
    Ich fuhr den kirschroten 190er in die Einfahrt von Tante Lizzys viktorianischer Villa. In ihrem Archiv rechnete ich mir größere Chancen aus, etwas herauszufinden, als irgendwo sonst.
    In Tante Lizzys Archiv gab es beispielsweise einiges an Pressematerial über Jennifer Blanchard, die bereits in frühen Jahren als parapsychisches Talent von sich reden gemacht hatte. Vielleicht stieß ich dort auf einen Hinweis, der mich weiterbrachte.
    War es möglich, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen?
    Für jemanden wie Lady Blanchard vielleicht, ging es mir schaudernd durch den Kopf.
    Schließlich schien diese schöne Frau mit dem kalt lächelndem Gesicht und den stahlblauen Augen eine ganz besondere Beziehung zum Jenseits gehabt zu haben.
    Wenn sie es geschafft hatte, die Geister der Toten aus dem Reich der Schatten zurückzuholen, vielleicht war es ihr dann auch möglich, auf irgendeine mysteriöse Weise ihren eigenen Tod zu überleben...
    Ich betrat die Villa.
    "Tante Lizzy?", rief ich.
    Ich erwartete, sie in der Bibliothek zu finden, doch da war sie nicht. Das Chaos aus aufgeschlagenen Büchern war noch um einiges angewachsen. Ihre Recherchen schienen diesmal außerordentlich intensiv zu sein. Auf einem der kleinen runden Tischchen sah ich Blätter mit Notizen liegen. Ich warf einen Blick darauf, wusste aber schon vorher, dass ich kaum etwas würde entziffern können. Tante Lizzy verwendete nämlich häufig eine spezielle Kurzschrift, die sie selbst entwickelt hatte und die nur sie lesen konnte.
    Ich sah mich in der Villa um. Wo mochte Tante Lizzy nur sein? Eigentlich war sie eine Frau, die recht selten aus dem Haus zu gehen pflegte. Ihre Welt waren diese uralten Bücher voll von ungelösten Geheimnissen. Einmal hatten wir eine Kreuzfahrt in die Karibik miteinander unternommen. Aber solche Aktivitäten bildeten her die Ausnahme. Was sie jedoch wie magisch anzog, das waren Auktionen von Nachlässen. Dort hoffte sie, neues für ihre Sammlung okkulter Schriften ergattern zu können.
    Ich atmete tief durch.
    Zum letzten Mal hatte ich gestern Abend mit ihr am Telefon gesprochen, um ihr zu sagen, dass ich die Nacht nicht zu Hause verbringen würde. Inzwischen konnte viel geschehen sein. Ich fand in der Küche einen Zettel.
    Bin unterwegs! Tante Lizzy.
    Mehr stand dort nicht.
    Ich seufzte. Das hätte ich mir auch so denken können. Ihrer Schrift nach schien sie sehr in Eile gewesen zu sein. Und dann hörte ich das Zischen.
    Die Drachen!
    Mir war, als ob das Blut in meinen Adern gefror. Die kleinen Nackenhärchen richteten sich mir auf. Ich legte den Zettel auf den Tisch zurück und lauschte angestrengt.
    Mein Gott, was soll ich tun?
     
    *
     
    Im nächsten Moment hörte ich, wie die Haustür der Villa geöffnet wurde und wieder zufiel. Das konnte eigentlich nur eins bedeuten.
    Tante Lizzy war zurück.
    Ich trat in den Flur, wollte in Richtung Eingangshalle laufen. Aber dann sah ich es!
    Mein Puls ging schneller. Ich zitterte am ganzen Körper und starrte auf den glatten Parkettboden. Dann ging ich in die Knie, strich mit den Fingerspitzen über das Holz und besah sie mir.
    Ruß!
    Aber das war nicht alles, was mich so entsetzte.
    Denn das Wort RACHE war in Großbuchstaben in den Parkettboden eingebrannt worden.
    "Patti!"
    Ich blickte auf. Vor mir stand Tante Lizzy und machte ein erstauntes Gesicht. Auch sie sah das eingebrannte Wort auf dem Parkett.
    "Was ist geschehen?", fragte sie, und auf ihrer Stirn bildeten sich dabei tiefe Furchen.
    "Diese.... diese Bestien waren hier!", stammelte ich. "Gerade eben..."
    "Hast du sie gesehen?", fragte Tante Lizzy.
    "Nein."
    "Aber..."
    "Ich weiß, dass es diese kleinen grünen Drachen waren!", fuhr ich sie etwas heftig an. "Ich weiß es einfach, hörst du!"
    Tante Lizzy ging ebenfalls in die Knie und fasste mich bei den Schultern.
    "Ist ja schon gut", sagte sie.
    "Ich habe sie gehört! Das Zischen..."
    Tante Lizzy nickte.
    "Komm mein Kind", sagte sie. "Ich werde uns einen Tee machen."
    Ich folgte ihr in die Küche.
    "Was geht hier vor,

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