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Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Probetraining.«
    »Du und Golf?«, höhnte Michael Schauß. »Du meinst wohl Minigolf, oder? Das passt eher zu einem Grobmotoriker wie dir.«
    Der nur 1,62 Meter große, korpulente Mitarbeiter des K 1 lief rot an. Er fletschte die Zähne. »Irgendwann schlag ich dir …«
    »Stopp!«, funkte Tannenberg mit einem energischen Machtwort dazwischen. »Geiger, du fährst sofort zu diesem Golfclub und befragst dort die Leute ausführlich über die beiden Anschlagsopfer. Noch Fragen?«
    Armin Geiger antwortete nicht, sondern schüttelte nur kurz den Kopf. Mit einer abrupten Bewegung riss er seine Lederjacke vom Stuhl und stürmte aus dem Besprechungszimmer der Kaiserslauterer Mordkommission, allerdings nicht ohne seinem verhassten Kontrahenten den Mittelfinger zu zeigen.
    Wie eine abgeschossene Rakete fuhr Michael Schauß aus seinem Stuhl in die Höhe. Geistesgegenwärtig packte ihn Sabrina am Handgelenk und zog ihn zurück. Das war für Tannenberg Grund genug, seinen heißblütigen Kollegen zum wiederholten Mal zu ermahnen, Armin Geiger nicht unnötig zu provozieren.
    Gleichzeitig versprach er ihm, sich weiter intensiv um Geigers Versetzung in eine andere Dienststelle zu bemühen, schließlich hatte er als Vorgesetzter eine Fürsorgepflicht gegenüber Sabrina, die sehr unter Geigers sexistischen Attacken litt. Zudem war er Trauzeuge und väterlicher Freund des Ermittlerehepaars und schon deshalb an einer baldigen Lösung dieses leidigen Problems interessiert.
    Erst nach dieser Klarstellung eröffnete Tannenberg die Frühbesprechung. »Die zentrale Frage für uns lautet: Wieso wurden ausgerechnet diese beiden Männer ermordet? Welche Verbindungen existieren zwischen ihnen?«
    Der Leiter des K 1 räusperte sich. Während ein verschmitztes Lächeln seine Lippen umspielte, fuhr er fort: »Außer dass sie möglicherweise Mitglieder desselben Golfclubs waren.«
    Er ging zur Pinnwand, deutete abwechselnd auf die Porträtfotos und die beigefügten persönlichen Daten der Mordopfer.
    »Was habt ihr beide nur gemeinsam? Wieso ausgerechnet ihr?«, fragte er, ohne den Blick von den Fotos zu nehmen. Dann wandte er sich um. »Vorschläge bitte, Kollegen«, forderte er mit bedeutend kräftigerer Stimme.
    »Vielleicht hatten die Männer ein Verhältnis mit ein und derselben, verheirateten Frau und der Ehemann hat sich ihrer Liebhaber auf diese Weise entledigt«, spekulierte Sabrina. »Beide Männer waren ja durchaus attraktive Erscheinungen, jedenfalls in ihrer Altersklasse. Die hatten schon irgendwie was.«
    »Und was, außer den berühmten grauen Schläfen?«, fragte ihr Ehemann interessiert nach.
    Tannenberg strich mit den Händen über seine Koteletten. »… die Männer meines Alters für Frauen jeden Alters einfach unwiderstehlich machen«, ergänzte er.
    Sabrina lächelte strahlend. »Natürlich, Wolf. Nein, aber im Ernst: Die Mordopfer hatten, nach allem, was ich über sie erfahren habe, Charme, Ausstrahlung, Charisma. Außerdem waren sie vermögend und einflussreich. Da könnte schon die eine oder andere Frau schwach geworden sein.«
    »Hm«, brummte Tannenberg und leckte sich die Lippen. »Weitere mögliche Motive außer Rache und Eifersucht?«
    »Irgendeine Erpressung vielleicht«, schlug Michael Schauß vor.
    »Du meinst, die beiden könnten mit ihrem Wissen gemeinsam einen Dritten erpresst haben?«
    Der junge Kommissar schier von seiner Idee selbst nicht sonderlich überzeugt. Er zuckte mit den Schultern und schob die Unterlippe vor.
    Tannenberg wies erneut auf die neben den Fotos aufgelisteten Persönlichkeitsmerkmale. »Welche Übereinstimmungen lassen sich bei den Anschlagsopfern finden?«, stellte er in den Raum. »Fangen wir doch einfach mal ganz von vorne an.«
    »Beide sind Männer«, verkündete Sabrina und ergänzte nach einer kleinen Pause. »Und sie sind in etwa gleich alt.«
    »Okay«, erwiderte ihr Vorgesetzter, während er für die Gemeinsamkeiten eine neue Spalte anlegte.
    »Wenn sie etwa gleichaltrig sind, könnte der Schlüssel zu diesen Verbrechen vielleicht auch in einer gemeinsamen Vergangenheit zu finden sein.«
    »Du meinst: gemeinsame Schulzeit oder Studium oder Ausbildung?«, fragte Tannenberg.
    Schauß nickte.
    »Ja, das ist durchaus eine Möglichkeit, Michael«, stimmte der Leiter des K 1 zu. »Diese Frage sollten wir auf alle Fälle abklären. Kümmert ihr beide euch bitte darum?«
    »Klar, Wolf, machen wir«, erklärte Sabrina. »Zweite Gemeinsamkeit: Beide Männer arbeiteten in der freien

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