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Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Wirtschaft und hatten eine hohe berufliche Position inne.«
    »Richtig, das ist auch ein wichtiger Gesichtspunkt«, bestätigte ihr Chef. »Die Mordopfer waren sogenannte Entscheider. Basler hat Personalentscheidungen getroffen …«
    »… die sicherlich nicht jedem geschmeckt haben«, warf Michael dazwischen.
    Tannenberg nickte. »Und der gute Herr Blessing hat sich als Geschäftsführer garantiert auch nicht nur Freunde in seinem Unternehmen und bei Konkurrenten gemacht.«
    »Beide Männer waren also einflussreiche Persönlichkeiten«, meinte Sabrina und schenkte ihrem Trauzeugen ein charmantes Lächeln. »Sie hatten Charisma, verdienten sehr viel Geld und hatten deshalb bestimmt auch viele Neider.«
    »Willst du etwa ›Sozialneid‹ zum Mordmotiv erklären?«, wandte ihr Ehemann skeptisch ein. »Deshalb wird man doch nicht zum zweifachen Mörder.« Er schüttelte energisch den Kopf. »Nein, also das scheint mir ziemlich an den Haaren herbeigezogen.«
    »In diesem frühen Stadium der Ermittlungen müssen wir für alle Motive offen sein, mein lieber Herr Kollege«, rüffelte Tannenberg. »Wir nehmen alles, was wir kriegen können auf unseren Brainstorming-Bildschirm.«
    »Klar, Wolf, hast ja recht«, lenkte Michael kleinlaut ein.
    »Als mögliche Erklärung für Baslers Ermordung hatten wir ja bereits Rache oder eine Strafaktion des kriminellen Milieus in Erwägung gezogen. Vielleicht trifft das auf beide Männer zu«, bemerkte Sabrina.
    »Geiger hat das«, blaffte Michael Schauß.
    Sabrina ignorierte den Einwurf. »Vielleicht haben beide Anschlagsopfer irgendwelche illegalen Geschäfte durchgezogen«, spekulierte die junge Kommissarin.
    »Ja, warum eigentlich nicht?«, unterstützte sie nun plötzlich ihr Mann. »Es könnte sein, dass Blessing in seiner Firma irgendetwas Illegales gedreht hat.« Über seiner Nasenwurzel zeigten sich senkrechte Falten. »Und Basler hat diese Sauerei über irgendwelche dunklen Kanäle über seine Bank mitfinanziert. Vielleicht hat der Basler ja auch Geld gewaschen.«
    »Aber, Michael, Blessings Firma ist doch ein Automobilzulieferer und kein Unternehmen der Rüstungsindustrie«, kommentierte Tannenberg mit überheblichem Unterton.
    Michael Schauß akzeptierte zwar Tannenbergs höheren Dienstrang und seine Weisungsbefugnis, trotzdem gab er nicht gerne klein bei. Schließlich war er ein hochqualifizierter, selbstbewusster junger Mann mit gewissen Ambitionen, auch jener, irgendwann einmal die Leitung des K 1 zu übernehmen.
    »Keine Ahnung, Wolf. Vielleicht geht es auch um Werksspionage oder Produktpiraterie«, legte der Kommissar nach. »Diese Möglichkeiten kannst auch du zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen. Ich denke, wir sollten alles auf unseren«, er schlackerte mit dem Kopf, »Brainstorming-Bildschirm …«
    »Ja, das ist durchaus richtig, Michael«, würgte ihn Tannenberg ab. Er klatschte in die Hände, eine Gewohnheit, mit der er oft eine Diskussion beendete oder einen Themenwechsel einläutete. »Okay, Leute, nun zu den Tatausführungen, die sich ja auf den ersten Blick stark ähneln.«
    »Wieso nur auf den ersten Blick?«, fragte Michael keck. »Beide Männer wurden jeweils durch einen einzigen gezielten und wegen der verwendeten Munition tödlichen Schuss in die Lendengegend ermordet.«
    Schweigend schritt Tannenberg zur Pinnwand, riss von einem Filzschreiber die Kappe ab und notierte die Überschrift ›Tatausführung‘
    Unterdessen fuhr sein junger Kollege fort: »Ohne Mertels Projektilanalyse vorgreifen zu wollen, wurde bei den Anschlägen höchstwahrscheinlich dasselbe Tatwerkzeug verwendet.«
    »Davon können wir ausgehen«, bestätigte sein Vorgesetzter. »Weiter.«
    »Die Attentate ereigneten sich fast zur selben Uhrzeit.« Michael Schauß reckte den Zeigefinger in die Höhe und wies auf die Pinnwand. »Und beide Male wurde der Schuss von einem Heckenschützen aus einer sicheren Deckung heraus abgegeben.«
    Tannenberg notierte Schlagworte.
    »Zudem hat die Kriminaltechnik identische Schuhabdrücke an den Tatorten sichergestellt«, schob sein diensteifriger Mitarbeiter nach. »Und wo, bitte schön, sollen da noch Unterschiede zu finden sein? Also ich sehe keine.« Er grinste herausfordernd und ergänzte: »Auf den ersten Blick.«
    Der Kommissariatsleiter überlegte, wie er auf die forschen Attacken seines Kollegen reagieren sollte. Das Klingeln des Telefons riss ihn aus seinen Gedanken. Er schlurfte zum Schreibtisch und sah auf das Display, wo eine bekannte

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