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Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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vorstellen können – oder wollen –, dass eine Frau auf diese brutale Art und Weise mordet.«
    Wolfram Tannenberg zeigte seinem Kollegen den Vogel. »Du spinnst!«
    »Dieser tollpatschige Streifenbeamte wiegt knapp 100 Kilogramm, und die Fußspuren der Täterin deuten auf ein Körpergewicht von maximal 50 Kilogramm hin«, verweis Mertel unbeeindruckt auf die Faktenlage.
    »Vielleicht steckt doch diese Personalratsvorsitzende der Pfalzbank dahinter«, meinte Kommissar Schauß, dem Mertels Theorie offenbar nicht so abwegig erschien wie seinem Chef.
    »Oder eine enttäuschte Exgeliebte der beiden Mordopfer«, schlug nun auch seine Ehefrau in dieselbe Kerbe.
    Tannenberg verstand die Welt nicht mehr. Wutschnaubend lief er zu Mertels Schreibtisch. Mit spitzen Fingern pickte er einen beschrifteten Asservatenbeutel vom Tisch und hielt ihn demonstrativ in die Höhe. »Und was ist mit diesen Männerhaaren, die du am ersten Tatort genau dort entdeckt hast, von wo aus geschossen wurde?«, rief er in den Raum. Als niemand reagierte, schob er nach: »Und was ist damit, ihr Schlaumeier?«
    »Gar nichts ist damit«, konterte der Kriminaltechniker. »Diese Männerhaare wurden so auffällig platziert, dass sie selbst ein blinder Spurensucher gefunden hätte.« Er grunzte. »Clever, meine Lady, aber nicht clever genug!«
    Wolfram Tannenberg resignierte. »Okay, okay, Karl. Man soll ja auch ab und an mal das Unmöglichste denken. Dann beschäftigen wir uns eben nun mit deiner Hypothese.«
    Kopfschüttelnd klatschte er die Handflächen aneinander. »Also, Leute, hier unser Gedankenspiel: Eine sehr clevere Frau mit extrem hoher krimineller Energie hat die beiden Mordanschläge eiskalt geplant und ebenso eiskalt ausgeführt.«
    Tannenberg schlurfte ein paar Schritte durch Mertels Reich. Neben den Gipsabdrücken blieb er stehen. »Unsere Ermittlungen im persönlichen und beruflichen Umfeld der Mordopfer haben ja gerade erst begonnen. Trotzdem haben wir schon zwei mögliche«, er verdrehte die Augen, » weibliche Tatverdächtige.«
    »So ist es«, stellte Mertel klar.
    »Zum einen Baslers Ehefrau, die anscheinend mit einem notorischen Schürzenjäger und Fremdgänger verheiratet war«, sagte der Chef-Ermittler. »Möglicherweise hat sie diesem psychischen Druck nicht mehr standgehalten und sich auf besagte Art und Weise an ihm gerächt.«
    Tannenberg fuhr sich mit dem Finger über den Nasenrücken. »Frau Basler hat kein nachprüfbares Alibi, denn laut eigenen Angaben war sie an dem betreffenden Nachmittag in Mannheim shoppen und zur mutmaßlichen Tatzeit auf der Autobahn. Da sie alleine unterwegs war und keinen Zeugen benennen kann, der sie irgendwo gesehen hat, kann sie diese Behauptung nicht belegen.«
    »Aber warum sollte sie denn außer ihrem Mann auch noch Blessing ermorden?«, wandte Kommissar Schauß ein.
    »Gute Frage, Michael.«
    »Ganz einfach«, warf Mertel dazwischen: »Der zweite Mord war ein Ablenkungsmanöver für den ersten. Es hat ja auch funktioniert.«
    »Wieso?«, wollte Tannenberg wissen.
    »Habt ihr das Alibi dieser Frau Basler für den zweiten Mord überprüft?«
    »Nee, haben wir bislang nicht, weil es keinen Grund dafür gab«, retournierte der Leiter des K 1. »Okay, Karl, zu deiner Beruhigung werden wir das nachholen. Erledigst du das bitte, Sabrina?«
    Die Kommissarin nickte.
    »Dann hätten wir da noch die Personalratsvorsitzende der Pfalzbank, die Basler für den Selbstmord ihres Patenkindes verantwortlich macht«, mischte sich Michael ein. »Wie hieß die noch mal?«
    Seine Ehefrau schlug in ihrem Notizbuch nach. »Doris König-Meininger. Ich habe sie übrigens bereits nach ihrem Alibi gefragt. Als Basler erschossen wurde, war sie angeblich mit ihren Freundinnen walken und anschließend gemeinsam mit ihnen in einem Biergarten.«
    »Dann fühl doch bitte diesen Freundinnen auf den Zahn und klär das Alibi unserer«, Tannenberg malte Gänsefüßchen in die Luft, »dringend Tatverdächtigen ab.« Ein süffisanter Seitenblick zu Mertel. »Damit unsere alte Nervensäge endlich Ruhe gibt.«
    »Mach ich, Wolf.«
    »Übrigens, Karl, deine begründete Hypothese werden wir natürlich auch bei den Ermittlungen in unserem zweiten Mordfall im Hinterkopf behalten«, kündigte der Leiter des K 1 an. »Bei intensiver Suche lässt sich bestimmt auch in Blessings Umfeld die eine oder andere Frau finden, die einen Grund gehabt hätte, ihn zu ermorden.«
    »Da sind Sie endlich, Tannenberg«, ertönte plötzlich die herrische

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