Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
Vom Netzwerk:
sich bei den beiden ja auch um zwei Liebende, die nicht voneinander getrennt werden wollten.«
    »Ein lesbisches Pärchen?«, hakte die Witwe nach.
    Tannenberg hob unwissend die Schultern. »Womöglich sind sie auch deshalb gesprungen, weil sie keinen anderen Ausweg mehr sahen und fürchteten, wir würden ihnen bald auf die Schliche kommen«, spekulierte er munter drauf los.
    »Und da sie nicht lebenslang in einem Gefängnis verrotten wollten, haben sie ihrem Leben gemeinsam ein Ende gesetzt«, mischte sich Sabrina wieder ein.
    »Oder, oder …«, sagte Tannenberg. »Hinsichtlich des Suizidmotivs existieren noch einige Fragezeichen.«
    Die Witwe versuchte unbeholfen, ihren verknitterten Hosenanzug zu glätten, indem sie ihre Hand wie ein Bügeleisen auf den Stoff auflegte und hin und her bewegte. »Dass diese beiden Frauen die Morde begangen haben, steht zweifelsfrei fest?«
    »So gut wie«, antwortete Sabrina.
    »In den Autos der Toten haben wir einige Indizien sichergestellt, die unseren Tatverdacht massiv erhärten, unter anderem die mutmaßliche Tatwaffe«, ergänzte ihr Begleiter. »Die ballistische Untersuchung ist bereits abgeschlossen und spricht eine eindeutige Sprache.«
    Die Witwe schob die Brauen so eng zusammen, dass sich über ihrer Nasenwurzel eine senkrechte Furche bildete. »Und warum haben diese Frauen ausgerechnet meinen Mann hinterrücks erschossen?«, fragte sie.
    »Hinsichtlich des Tatmotivs stehen wir leider noch ganz am Anfang. Aber sobald wir etwas Konkretes wissen, erfahren Sie es als Erste«, versprach Tannenberg.
    Er stemmte sich in die Höhe. Sabrina tat es ihm gleich.
    »Das war’s auch schon, was wir Ihnen mitteilen wollten«, sagte der Kriminalist. »Wir möchten Sie nun nicht weiter in Ihrer Trauer stören.«
    »Danke, dass Sie mich so schnell informiert haben«, erwiderte die Witwe und machte Anstalten, sich ebenfalls zu erheben.
    Doch der Kriminalbeamte legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. »Bitte bemühen Sie sich nicht, wir finden alleine den Weg.«

16
    Als Wolfram Tannenberg und Sabrina Schauß eine gute Viertelstunde später im Musikerviertel eintrafen, erwartete sie Jacob Tannenberg bereits sehnsüchtig.
    »Hallo, Sabrina«, rief er der attraktiven Kommissarin vom Küchenfenster aus entgegen. »Schön, dass du mir meinen berühmten Sohn endlich zurückbringst«, posaunte er so laut hinaus, dass man es garantiert noch in dem einige hundert Meter entfernten Stadtpark hörte.
    »Einen wunderschönen guten Morgen, Herr Tannenberg«, flötete Sabrina zurück.
    Jacob lehnte sich noch ein bisschen mehr aus dem Fenster und legte nach: »Ich brauche den erfolgreichen Leiter der Kaiserslauterer Mordkommission nämlich dringend«, rief er.
    »Vater, du weißt doch ganz genau, dass ich es auf den Tod nicht ausstehen kann, wenn du mit meiner Berufsbezeichnung herumprotzt«, rüffelte Tannenberg.
    Dies allerdings eher pro forma, schließlich wusste der Kriminalbeamte aus leidvoller Erfahrung, dass sein Appell nicht nur völlig nutzlos war, sondern seinen biologischen Erzeuger eher noch anstachelte.
    »Aber du kannst doch stolz darauf sein«, machte Jacob unbeeindruckt weiter. »Komm rein, deine Mutter hat einen Bienenstich gebacken.«
    »Bienenstich zum Frühstück?«
    »Ja, warum denn nicht?«, schnaubte der Senior. »Dein Erfolg hat bei deiner Mutter einen regelrechten Backrausch ausgelöst. Ist ja auch dem Anlass durchaus angemessen. Heute ist schließlich ein Feiertag. Und zwar ein doppelter.«
    Tannenberg zog die Nase kraus. »Ein doppelter?«
    »Ja, natürlich«, erwiderte Jacob. Er ließ einen Finger aus seiner Faust hervorschnellen. »Erstens: der Tag der Arbeit.« Dann machte er ein Peacezeichen. »Und zweitens feiern wir heute deinen sensationellen Ermittlungserfolg.«
    Für den ich eigentlich überhaupt nichts kann, dachte Tannenberg, weil uns Kommissar Zufall wieder einmal hilfreich zur Seite gesprungen ist.
    »Ich bin ja so was von stolz auf dich.«
    Sein Sohn zeigte ihm die Handflächen, als würde er mit einer Waffe bedroht. »Okay, von mir aus«, gab er sich geschlagen. Allerdings nicht ohne Hintergedanken. »Sei so gut und ruf Betty an, sie soll bitte so schnell wie möglich zu uns rüberkommen. Ich hab wichtige Fragen an sie.«
    Jacobs Augen blitzten voller Vorfreude. »Wird sofort erledigt«, verkündete er und schloss das Küchenfenster. »Margot, stell den Bienenstich auf den Tisch. Unser Supersheriff kommt gleich«, verkündete er seiner Ehefrau. Während

Weitere Kostenlose Bücher