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Hexenseelen - Roman

Hexenseelen - Roman

Titel: Hexenseelen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga Krouk
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sie, zerfraß ihr ganzes Wesen und brachte sie beinahe um den Verstand. Genug! Noch ein wenig, und sie würde in diesem Elend untergehen. Verzweifelt suchte sie den Weg zurück in den eigenen Körper. Das Dunkle pochte, stieß und jagte sie davon. Panik, tausendfach durch die fremden Empfindungen in ihr verstärkt, überkam sie.
    Kämpfe gegen Oyas Befehl, hilf mir , flehte Ylva. Ein letztes Mal …
    Würde er sie erhören? Warum sollte er? Endlich wurde er ihre lästige Seele los. Sie würde im Schattenreich verkommen, bis in alle Ewigkeiten.
    Auf einmal wurde sich Ylva ihres Körpers bewusst. Er
ließ sie hinein! Sie taumelte auf Oya zu und griff nach ihr, erwischte den Unterarm.
    »Was fällt dir ein?« Die Hexe holte aus und ohrfeigte sie. Aber das war Ylva egal, denn das, was sie in sich geborgen hatte, ergoss sich aus ihr in das leere Innere der Mächtigen.
    So waren es nicht Schläge, Kugeln oder Messerstiche, die den Kampf entschieden, sondern eine einzige, flüchtige Berührung zwischen Tochter und Mutter. Das Leid, der Kummer, alle Ängste und Zweifel, die sich im Schattenreich angesammelt und den Nebel genährt hatten, fuhren in Oya hinein.
    »Was … was ist mit mir?« Verstört wich die Hexe zurück, rutschte auf den Gedärmen der Ziege aus und fiel. Sie versuchte nicht einmal, sich zu erheben. Ihr Blick irrte hin und her, ohne irgendwo Halt zu finden, immer schneller, immer hektischer. Ihr Atem beschleunigte sich. Schweiß trat ihr aus allen Poren und ließ ihre schwarze Haut wie Erdöl glänzen. »Warum ist es hier … so dunkel … so viel Blut …«
    Evelyn hob den Kopf und sah Oya an. »Es ist gar nicht so einfach, zu fühlen, nicht wahr? Wie clever - die Büchse der Pandora, sozusagen, auf eine einzelne Seele angewandt. Damals hat es mich die Erinnerungen an meine Vergangenheit als Mächtige gekostet. Doch ich trug eine menschlich geborene Seele in mir, die mir half, in dem Chaos nicht unterzugehen. Die hast du nicht.«
    Oya schüttelte den Kopf, drückte sich an die Wand, wimmerte und versteckte das Gesicht in den Händen.

    Nicht länger von der Hexe beherrscht, hielten einige Dämonen inne, die anderen kämpften noch, ungelenk und irgendwie träge, als wüssten sie nicht, was sie denn genau machen sollten. Ob sie das Richtige taten. Ob sie es tun wollten.
    Jemand rannte davon. Ylva wurde angerempelt und gegen einen Jugendlichen gestoßen, der sie am Hals packte und gegen eine Wand drückte.
    »Was haben wir denn da?«, sagte er und suchte Stella mit seinem Blick. »Du stehst die ganze Zeit so teilnahmslos da, mein Schatz . Was ist bloß mit dir? Soll ich dich mit einem Geschenk aufheitern? Wie wäre es mit dem Herzen dieser kleinen Schlampe, die gerade dabei ist, unsere Zukunft zu zerstören?«
    Sein Arm schnellte vor. Ein Messer blitzte auf.

Kapitel 32
    Y lva schnaubte. Der Geruch des Jungen fuhr ihr scharf in die Nase, und sie erkannte ihn sofort: diesen stechenden Schweiß, die Hände, die nach seiner eigenen Pisse stanken. Nur dass an ihm nicht mehr Conrads Blut klebte wie damals.
    Die Wut verlieh ihr Kräfte, der Dämon spendete ihr Stärke und Selbstsicherheit, und sie wurde von einem Zorn übermannt, der alle anderen Gefühle auslöschte. Die Erkenntnis, Conrads Peiniger vor sich zu haben, machte sie so rasend, dass Ylva nur noch einen Wunsch verspürte: Diesen Kerl mit bloßen Händen in Stücke zu reißen, ihn in seinem eigenen Blut zu ertränken und an seinen eigenen Gedärmen aufzuhängen.
    Das Messer kam auf sie zu. Ylva wand sich zur Seite - einen Sekundenbruchteil zu spät. Die Klinge fuhr ihr über die Rippen und schlug gegen die Betonwand.
    Keine Gnade! , pochte ihr Herz.
    Sie fing seine Hand ab, als der Typ ein weiteres Mal ausholte, drehte sich um die eigene Achse und bog ihm den Arm auf den Rücken. Er hatte den Angriff nicht erwartet. So war es für sie ein Leichtes, ihn gegen die Wand zu pressen, bis er kaum noch Luft bekam. Sie bedauerte allein die
Tatsache, nicht annähernd genug Zeit zu haben, um ihm die Schmerzen zuzufügen, die er verdient hatte.
    Der Kerl keuchte. Das Messer fiel ihm aus den verkrampften Fingern. Sie kickte es beiseite, und das Metall klapperte über den Boden.
    »Gut«, flüsterte sie ihm zu und knirschte mit den Zähnen. »Dann können wir anfangen, uns zu amüsieren.«
    »Ah, fick dich ins Knie, du Schlampe«, knurrte er und zappelte, doch sie hielt ihn mit einer ungeheuerlichen Kraft fest. Körper gegen Körper, Dämon gegen Dämon. Mit jeder

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