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Hexenspiel. Psychokrimi: Ein Psychokrimi (German Edition)

Hexenspiel. Psychokrimi: Ein Psychokrimi (German Edition)

Titel: Hexenspiel. Psychokrimi: Ein Psychokrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Koch
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beseitigen sollte. Er ging in die Hocke und versuchte, den Spaten unter das tote Tier zu schieben. Zweimal rollte das Tier zur Seite, aber beim dritten Mal gelang es Wagner, den weichen und mit schwarzen Ameisen übersäten Klumpen auf die Spatenspitze zu hieven und unter dem Gestrüpp hervorzuziehen.
    Als Polizist hatte Wagner schon einige Tote gesehen, Unfallopfer ebenso wie Ermordete, doch er hatte sich nie wirklich daran gewöhnen können, bei aller Professionalität nicht. Und obwohl dieses stinkende und zum Teil zerfressene Wesen, das da nun vor ihm auf der Wiese lag, nur ein kleines totes Tier war, rief es in Wagner ein Grausen hervor, das er bisher noch nicht gekannthatte. Jetzt verstand er erst recht richtig, was Cerny ihm vor zwei Stunden berichtet hatte.
    Es ist der reinste Horror, so etwas hab ich in meiner ganzen Dienstzeit noch nicht erlebt, und die Kollegen von der Kripo auch nicht, hatte Cerny gesagt und auf die in weiße Overalls gekleideten Männer gedeutet, die in Mosers Garten systematisch den Boden umgruben. Das ganze Grundstück ist ein einziger Tierfriedhof. Jede Menge präpariertes Viehzeug, verrottet und halb zerfallen und von Insekten zerfressen. Hunde, Katzen, jede Menge Vögel, sogar zwei Rehe. Einfach scheußlich. Kannst dir das Gruselkabinett ja anschauen, wenn du unbedingt scharf darauf bist.
    Danke, darauf kann ich gern verzichten, hatte Wagner abgewehrt.
    Verstehe, hatte Cerny ihm beigepflichtet, da kommt dir nämlich fast das Kotzen, wenn du das siehst.
    Mahlzeit, hatte Wagner zu witzeln versucht.
    Und dann finden wir immer wieder einzelne Knochen, die man noch analysieren und zuordnen muss.
    Menschenknochen? hatte Wagner gefragt.
    Na, hoffentlich nicht, hatte Cerny geantwortet. Aber inzwischen schließe ich gar nichts mehr aus. Dieser Moser muss wirklich verrückt gewesen sein. Wer weiß, was der noch alles in seinem Garten vergraben hat.
    Und im Haus? Habt ihr da was gefunden?
    Du meinst die Mädchen? Nein. Fest steht nur, dass sie im Haus gewesen sein müssen. Das Spurenmaterial ist eindeutig. Aber die Fahndung nach den beiden läuft natürlich auf Hochtouren.
    Schule? Freunde?
    Negativ. Die Mädchen scheinen sich ziemlich abgesondert zu haben. Da weiß niemand was. Eine aus ihrer Klasse hat gesagt, sie wären bei einer Sekte oder so was, aber was Genaues hat sie auch nicht gewusst.
    Also vielleicht doch Satanisten?
    Wenn’s dich beruhigt, in der Szene hört sich gerade ein Kollege um, allerdings bis jetzt ohne Resultat. Normalerweise sind das ja bloß harmlose Spinner, das weißt du selber. Was anderes macht mir mehr Sorgen: Wir haben auch noch die Fingerabdrücke von einem dritten Kind gefunden. Wer das sein könnte, wissen wir noch nicht, abgängig gemeldet worden ist in letzter Zeit jedenfalls keines. Die Kollegen vom Erkennungsdienst sagen, dass es sich um ein relativ kleines Kind handeln muss, so zwischen acht und zehn Jahre alt.
    Scheiße.
    Tja. Aber wie gesagt, wir wissen eigentlich noch immer nichts Genaues.
    Auch nicht, woran Moser gestorben ist?
    Doch. Laut Autopsiebericht war es ein Cocktail aus irgendwelchen Chemikalien. Irgendein giftiges Zeug, das er vermutlich noch von seiner ehemaligen Arbeit im Haus gehabt hat. Aber ob er das freiwillig geschluckt hat, oder ob er von wem dazu gezwungen worden ist, das müssen wir erst rausfinden. Wenn wir’s überhaupt rausfinden. Bei der Obduktion hat man außerdem einen Gehirntumor entdeckt. Moser hätte also ohnehin nicht mehr lange zu leben gehabt. Die Zeitungen setzen uns jedenfalls ziemlich unter Druck und das Fernsehen auch. Und was passiert, wenn sich erst einmal unsere geliebten Politiker einmischen, das will ich mir noch gar nicht vorstellen.
    Ich frag mich nur, warum sich die Mädchen noch nicht gemeldet haben, wenn sie noch am Leben sind. Die müssen doch inzwischen auch mitbekommen haben, was sie mit ihrem Verschwinden angerichtet haben.
    Na, ja, das kennen wir ja. Entweder haben sie Schiss, oder sie liegen irgendwo im Süden in der Sonne oder bumsen fröhlich durch die Gegend und wissen von nichts.
    In diesem Moment waren im Garten laute Rufe zu hören gewesen:Scheiße! Was ist denn das? Sag bloß, das ist ein Affenkopf! Das schaut ja fürchterlich aus! Und Cerny hatte das Gespräch abgebrochen und war zurück aufs Grundstück geeilt.
    Wagner blickte auf das tote Eichkätzchen und erschrak. Es sah so aus, als würde das Tier noch leben. Eine Pfote zuckte, und der ganze Körper veränderte langsam seine Lage. Es

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