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Hexenspuk in Wokingham

Hexenspuk in Wokingham

Titel: Hexenspuk in Wokingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Othmar Franz Lang
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angekündigt hatte, kamen die beiden Damen mit ihren Passagieren angesaust, die sich vor Angst die Kehlen heiser schrien. Etwa fünfzehn Meter über dem Boden fing die erste ab und leitete den Aufstieg ein, die zweite berührte mit dem Reisstroh sogar den Boden, bevor sie wieder hochging.
    „Sie sind wirklich gut“, lobte Periwinkle. „Hervorragende Technik, wenn man an die Gewichtsverlagerung durch diese beiden armen Schlucker denkt.“
    Eine Weile lenkte sie der Polizeiwagen ab, der mit Signalhorn und Blaulicht heranraste. Kurz dahinter und nur wenig über ihm war Penny mit dem Motorradhelm.
    Der Sergeant stieg aus, salutierte und nannte seinen Namen und seine Dienststelle. Er hieß Muckleby.
    „Ich höre da eine etwas unglaubliche Geschichte, Lady, von jener jungen Dame dort. Sie wollen zwei Verbrecher geschnappt haben?“
    „Hören Sie, so können Sie mit uns nicht sprechen, Sergeant. Wir wollen nicht zwei Verbrecher geschnappt haben, wir haben sie geschnappt. Sehen Sie sich mal den Wagen an. Auf dem Rücksitz im Jutesack finden Sie das geraubte Geld, das dem Tankstellenpächter Nigel Welsh gehört.“
    „Sieh mal in den Sack, Jim“, befahl der Sergeant seinem Kollegen. „Und wo sind die beiden Burschen, Lady?“ Periwinkle zeigte mit dem Zeigefinger nach oben. „Die beiden Pünktchen da oben, Sergeant Muckleby, das sind sie.“ Ungläubig blickte der Sergeant hoch, und da waren tatsächlich zwei dunkle Pünktchen am Himmel zu erkennen. „Sie werden jetzt gleich den Looping nach vorne sehen.“
    „Ei, und mit welcher Erlaubnis veranstalten Sie das?“ fragte der Sergeant.
    „Mit der gleichen Erlaubnis, mit der wir uns die beiden Burschen geschnappt haben.“ Periwinkle räusperte sich. „Das machen wir mit allen Herren so, die glauben, uns Schwierigkeiten bereiten zu können.“
    „Jetzt geht der Flug über in den Looping nach vorn“, meldete Fitzwitch. „Das ist keine magenfreundliche Flugfigur.“
    „Ganz und gar nicht“, bestätigte Periwinkle. „Da hilft auch kein Magenbitter. Wie klug von den beiden, daß sie die Figur etwas abseits der Straße machen, denn es könnte ein bißchen Niederschlag geben, der nichts mit Regen zu tun hat. Zum Schluß wird nur noch getrudelt. Sie werden sehen, Sergeant, daß Sie die bravsten Räuber festnehmen werden, die Sie je hatten. An Gegenwehr denken die nicht mehr.“
    Kaum waren die beiden rothaarigen Damen mit ihren Passagieren gelandet, brachen die zusammen. Sie lagen stöhnend auf der Straße und ließen die Zunge aus dem Mund hängen.
    Sergeant Muckleby und sein Kollege mußten die beiden ins Auto tragen, so geschwächt waren sie durch den Besenritt. Auch den Jutesack mit Nigels Tageskasse nahmen die Polizisten mit. „Wir müssen das Geld zählen, Madam“, erklärte Muckleby, „denn wir müssen wissen, wieviel es ist, das ist für die Anklageerhebung wichtig. Wenn eine der Damen mitkommen will, um als Zeugin zugegen zu sein?“
    „Das ist nicht nötig, Sergeant, auf unsere britische Polizei können wir uns verlassen.“
    „Morgen bringen wir selbstverständlich das Geld seinem rechtmäßigen Besitzer zurück.“
    Muckleby strahlte, und sein Kollege auch.
    Kaum hatte sich der Polizeiwagen mit den Festgenommenen in Fahrt gesetzt, rief Periwinkle: „Also, wieder zurück! Aber gemütlich diesmal und ohne Raserei, damit die beiden und wir ein bißchen was von der schönen Gegend haben.“
     

Wie man Kohl küßt
     
    Es war noch ganz früher Morgen, als Jessie Sloane die Tür zum Garten öffnete und auf leisen Sohlen hinausschlich. Die Sonne war gerade dabei aufzugehen, wie eine riesige Orange kam sie aus dem Wald von Sandhill hervor. Noch warf ihr Licht kaum Schatten und spendete kaum Wärme. Es war frisch, man konnte den silbernen Hauch des Atems sehen. Jessie Sloane zog ihr schottisches Wolltuch enger um ihre Schultern.
    Plötzlich hielt sie ein, beim Beet mit den Kohlköpfen hatte sich etwas bewegt. Dann hörte sie ganz leichte Grunzlaute, und schließlich atmete sie auf. Zwei Igel waren es nur, ein großer und ein kleinerer, die hier noch einige Schnecken wegputzten. Dann verzogen sie sich langsam und umständlich zu den Sträuchern mit den schwarzen Johannisbeeren, wo sie verschwanden.
    Jessie Sloane stellte sich auf die Zehenspitzen und guckte sich um. Kein Mensch war unterwegs, in den Wiesen funkelte der Tau, und Coopers Hahn krähte als erster und weckte damit die anderen auf.
    Mit ein paar schnellen Schritten war Jessie Sloane bei den

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