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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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gelegen und über ihren Bruder und dessen mysteriösen Freund nachgedacht. Und als sie im Morgengrauen endlich eingeschlafen war, hatte sie von den Slums geträumt, von den dämonischen Wesen, die sie bevölkerten, von Theo, der Menschen das Blut aussaugte, und sogar von Veilbrook, dessen eindringliche, schwarze Augen sie auf Schritt und Tritt verfolgt hatten. Nach dem Aufwachen hatte sie abermals gegrübelt, was vor dem Haus geschehen war. Hatte er sich wirklich nur höflich vor ihr verbeugt, sich umgedreht und war gegangen?
    Sie straffte energisch die Schultern. Es hatte keinen Sinn, darüber nachzudenken oder Veilbrook tatsächlich zu meiden, wie Tante Haga ihr das jetztsicherlich geraten hätte. Großmutter hatte sie nicht zu einem Feigling erzogen, der sich versteckte, sobald irgendwo ein Problem – oder ein Dämon oder was immer – auftauchte. „Sag ihm bitte, dass ich komme.“
    Peggy blieb stehen und grinste. „Die Mädchen sind ganz aus dem Häuschen. Sogar Sebastian lungert vor dem Empfangszimmer herum. Muss wirklich was dran sein an dem, was man so über den Lord hört.“
    Charlie hob die Augenbrauen. „Danke“, sagte sie nachdrücklich. „Du kannst ihm Bescheid sagen.“ Peggy verschwand und Charlie eilte vor den Spiegel. Schnell eine widerspenstige Strähne gebändigt, das Kleid zurechtgezupft, über die Augenbrauen gefahren. Sie hatte sich niemals viele Gedanken über ihr Aussehen gemacht; in der Abgeschiedenheit ihrer Waliser Heimat war es gleichgültig, ob sie mit einem alten Rock oder einem geflickten Kleid herumlief. Hier hatte sie sich aber auf Tante Hagas sehr dringliches Anraten hin neue Kleider schneidern lassen - mehr zweckmäßig und auf Haltbarkeit ausgerichtet als auf Eleganz. Mit Tante Hagas Pariser Kleidern, deren Röcke am Saum einen Umfang von zehn Metern hatten und über unzähligen Unterröcken sowie einem Reifrock getragen wurden, konnten sie sich natürlich nicht messen, aber sie waren bestimmt gut genug für diesen Veilbrook. Charlie nickte ihrem Spiegelbild zu. Ja, sie sah akzeptabel aus. Seriös und gefasst. So konnte sie ihm gegenübertreten.
    Als sie ihr Zimmer verließ, traf sie am Fuß der Treppe auf Sebastian. Er blinzelte ihr zu. „Das ging ja schnell. Ich wusste gar nicht, dass Madame Haga dich überredet hat, hier mitzumachen.“
    „Wie bitte?“
    Er deutete mit dem Kopf zum Empfangssalon. „Ein Freier.“
    „Unsinn.“ Charlie eilte weiter. Hinter sich hörte sie Sebastians leises Lachen. „Lord Veilbrook klopft nicht aus reiner Höflichkeit bei uns an.“
    Vor der Tür zum Empfangszimmer stieß sie mit Rosanda zusammen, die mit geröteten Wangen heraushuschte. Sie wirkte halb verlegen, halb animiert und hielt Charlie am Arm fest, als diese an ihr vorbei wollte. „Hast du aber ein Glück“, flüsterte sie ihr ins Ohr. „Er ist oft ein wenig unheimlich, weil man aus ihm nicht schlau wird, aber lass dich nicht davon abschrecken. Er ist sehr großzügig und ein hervorragender Liebhaber.“ Damit war sie auch schon davon und ließ Charlie verblüfft zurück.
    Sie hob den Kopf und atmete tief durch, bevor sie eintrat. Drinnen fand sie nicht nur Veilbrook vor, sondern auch Venetia.
    „Sind Sie sicher, dass wir Ihnen nichts
anbieten
können, Mylord?“ Venetia kniete auf einem Lehnsessel, hatte beide Ellbogen auf die Lehne gestützt und sah Veilbrook verlangend an. Charlie fragte sich, wie es einen Mann geben konnte, der diesem Anblick zu widerstehen vermochte. Venetia war in ein hauchzartes Negligé gehüllt, ihre blonden Löckchen waren teils hoch-gesteckt,teils fielen sie auf ihre Schulter, und eine Strähne ringelte sich an ihrem Hals entlang und zog den Blick auf das weiße, äußerst freizügige Dekolleté. Charlie versteifte sich. Sie war es schon gewöhnt, dass die Mädchen den ganzen Tag über so leicht bekleidet herumliefen, aber zum ersten Mal war es ihr peinlich.
    Veilbrook wirkte eher gelangweilt. „Vielen Dank. Ich sagte ja schon, dass ich Charlotta besuchen wollte.“ Er erhob sich, als Charlie näher kam.
    „Woher kennen Sie denn Cha…“ Venetia unterbrach sich, sprang anmutig auf und lief Charlie entgegen. „Ich wollte Lord Veilbrook etwas anbieten …“
    „Ja, das war offensichtlich“, gab Charlie schärfer zur Antwort, als sie beabsichtigte.
    Venetia war nicht im Entferntesten gekränkt. Sie küsste Charlie mit einem übermütigen Lächeln auf die Wange und flüsterte vernehmlich: „Lass etwas für mich übrig. Und falls er spezielle

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