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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Wünsche hat, darfst du mich gerne rufen.“ Damit war sie auch schon hinaus und ließ Charlie hochrot vor Verlegenheit zurück.
    Sie hob, um Fassung bemüht, das Kinn, als sie sich dem Besucher zuwandte, der offenbar keine Zeit damit verschwendete, der weitaus reizvolleren Venetia nachzusehen, sondern seinen Blick unverrückbar auf Charlie heftete. Als sie auf ihn zukam, musterte sie ihn schnell und unauffällig. Er war größer, als sie ihn in Erinnerung hatte, und trug die Tageskleidung eines Gentleman der gehobenen Gesellschaft: helle Hosen, ein mittelbrauner Gehrock und eine Weste in derselben Farbe der Jacke. Bei jedem anderen Mann hätte diese Zusammenstellung langweilig gewirkt, aber Veilbrooks dunkles Haar und etwas dunklerer Teint passten hervorragend dazu. Sein Hemdkragen war hochgeschlagen, und statt der jetzt üblichen Seidenmasche trug er ein weißes, sehr schlicht gebundenes Halstuch. Er war, sofern Charlie dies überhaupt beurteilen konnte, nicht übermäßig modern angezogen, sonst hätten seine Hosen kariert oder zumindest gestreift sein müssen, aber er war unzweifelhaft elegant, und seiner Erscheinung haftete ein rätselhaftes Flair von Zeitlosigkeit an.
    Seine Züge waren nicht schlecht geschnitten, aber hart, mit hohen Wangenknochen und scharfen Linien, was ihm ein strenges Aussehen gab. Es war das Gesicht eines Mannes, der kein Fünkchen Humor besaß, sondern von seiner eigenen Wichtigkeit überzeugt war. Und der gelangweilte Blick war auch nicht dazu angetan, ihn Charlie sympathischer zu machen. Am Vorabend waren Charlie seine Augen schwarz vorgekommen, und sie hatte angenommen, dass dies an den Schatten seines Zylinders und der schlechten Beleuchtung lag, jetzt bemerkte sie jedoch, dass sie tatsächlich so dunkel waren, dass sie fast schwarz wirkten. Er hatte insgesamt etwasFremdländisches an sich, aber darüber durfte sie sich wohl nicht wundern. Alle Übersinnlichen ihres Bekanntenkreises wirkten ein wenig
exotisch
.
    Cyrill musterte die Succuba ebenfalls eingehend, als sie hocherhobenen Hauptes auf ihn zukam, und eine leise Enttäuschung machte sich breit. Er hätte am Vorabend schwören mögen, dass sie blond war. Ihr Haar hatte im Schein der Lampen und des mickrigen Feuers in dieser Straße sogar weißblond geleuchtet. Bei Tageslicht besehen war es jedoch braun. Haselnuss-braun, um genau zu sein, und ihre Augen waren hellgrau. Keine sehr spektakuläre Mischung. Entweder hatte sie am Vortag eine Perücke getragen oder irgendeines dieser Kräutermittelchen angewandt, mit denen Hexen ihre Haarfarbe so schnell ändern konnten wie andere ihre Kleidungsstücke.
    Sie blieb vier Schritte vor ihm stehen, den Rücken durchgestreckt, die Schultern straff. Fast wie ein Soldat auf dem Exerzierplatz. Oder wie eine Gouvernante. Allerdings eine mit rosigen Wangen und sehr weichen, jungen Zügen, die den strengen Ausdruck in ihrem Gesicht Lügen straften.
    „Ich freue mich, Sie zu sehen, Lord Veilbrook. Ich fürchte, ich habe mich gestern nicht angemessen für Ihre Hilfe und Begleitung bedankt.“
    Cyrill verzog den Mund zu einem schmalen, nichtssagenden Lächeln. Er hatte sich seinen Dank schon geholt, auch wenn sie sich nicht an den Kuss erinnern konnte. Und sehr bald würde er ihr noch ausreichend Gelegenheit geben, ihre Dankbarkeit zu beweisen.
    Sie reichte ihm ihre Hand. An ihrer Haltung war nichts auszusetzen, und wäre er am Vortag nicht Zeuge geworden, wie sie in einer der übelsten Gegenden Londons mit dem Regenschirm auf Dämonen einprügelte, hätte er sie jetzt zweifellos für eine junge Dame gehalten. Ihre Haltung war nicht geziert, sondern sehr freimütig, von natürlicher Anmut, ihr Händedruck fest, aber unverbindlich. Sie ließ seine Hand sofort wieder los und deutete mit einer eleganten Geste auf den Lehnsessel, in dem er zuvor gesessen hatte.
    „Nehmen Sie doch bitte wieder Platz, Mylord. Sind Sie sicher, dass wir Ihnen keine Erfrischung anbieten können? Vielleicht eine Tasse Tee? Oder Portwein? Sherry?“
    „Nein, vielen Dank.“ Er wartete, bis sie sich gesetzt hatte, und ließ sich dann ihr gegenüber nieder, um sie weiter zu betrachten. Ihre Frisur war schlicht, in der Mitte gescheitelt, glatt zurückgekämmt und am Hinterkopf hochgesteckt. Sie hatte im Gegensatz zu Venetia und Rosanda ein sehr dezentes Tageskleid an.
    Sie sah wirklich nicht außergewöhnlich aus, deshalb war es irritierend, dass sich Cyrills Puls seit ihrem Eintritt beschleunigt hatte. Er begriff immer noch

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